Pfarreileitung. Ehrenamtlich. Im Team.

von Christof Beckmann

Donnerstag, 03.02.2022

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(v.l.) Monika Baumanns, Klaus Venhofen, Sonja Unkrig, Philip Peters als moderierender Priester, Brigitte van Appeldorn, Weihbischof Rolf Lohmann, Christel Winkels, Reiner Rosenberg. (Foto: Bischöfliche Pressestelle, Christian Breuer)

Heute beginnt die nächste Runde zum katholischen Reformprojekt Synodaler Weg. Wenn die Frage nach neuen Modellen der Gemeindeleitung gestellt wird: An vielen Stellen gibt es sie schon. Wie in Kleve: Dort geht jetzt ein neues Team an den Start ...

INFO: Erstmals ist im Bistum Münster die Leitung einer Pfarrei an ein Leitungsteam übergeben worden, das aus ehren- und hauptamtlichen Mitgliedern besteht. Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte Bischof Dr. Felix Genn das entsprechende Statut für die Pfarrei St. Willibrord in Kleve unterschrieben. In einem Gottesdienst am 16. Januar hat Weihbischof Rolf Lohmann nun die vier Frauen und zwei Männer offiziell beauftragt. Pastor Dr. Philip Peters, der die Pfarrei Zur Heiligen Familie leitet und Pfarrverwalter in St. Willibrord war, wurde als moderierender Priester eingesetzt. Grundlage für die neue Leitungsform ist eine Bestimmung des Kirchenrechts (can. 517 §2 cic), die es dem Bischof ermöglicht, wegen Priestermangels die Wahrnehmung von Leitungsaufgaben in einer Pfarrei an Einzelpersonen oder eine Gemeinschaft von Personen zu übertragen, die nicht Priester sind. Gleichzeitig muss der Bischof dann einen „moderierenden Priester“ bestimmen. Zum Leitungsteam gehören jeweils zwei gewählte Vertreterinnen und Vertreter aus Pfarreirat und Kirchenvorstand sowie zwei Mitglieder des Seelsorgeteams. Das nun gewählte Leitungsteam bleibt in dieser Konstellation bis zu den nächsten Gremienwahlen bestehen. Wenn Kirchenvorstand oder Pfarreirat neu gewählt werden, werden aus den beiden Gremien wieder jeweils zwei Mitglieder ins Leitungsteam entsandt.

Kontakt: Die Pfarrei St. Willibrord in Kleve besteht aus den Ortsteilen Bimmen, Keeken, Düffelward, Schenkenschanz, Rindern, Wardhausen, Brienen, Kellen, Griethausen, Salmorth und Warbeyen. Kontakt Kellen: Pfarrbüro St. Willibrord Kellen, Willibrordstr. 21, 47533 Kleve, 02821 / 719130-100, E-Mail: willibrord-kleve@bistum-muenster.de, Öffnungszeiten: Montag und Freitag: 9-12 Uhr, Mittwoch und Donnerstag: 15 -17 Uhr. Kontakt Rindern: Pfarrbüro St. Willibrord Rindern, Hohe Str. 105, 47533 Kleve, 02821 / 719130-200, E-Mail: willibrord-kleve@bistum-muenster.de, Öffnungszeiten: Dienstag: 15 -17 Uhr. Pastoralreferentin und Leiterin des Seelsorgeteams ist Christel Winkels, Hohe Straße 105, 47533 Kleve-Rindern, Tel. 02821 / 719 130 305, E-Mail: winkels-c@bistum-muenster.de, Internet: https://st-willibrord-kleve.de/

3. Synodalversammlung des Synodalen Weges: Vom 3. bis 5. Februar 2022 findet die dritte Synodalversammlung des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main statt. An ihr nehmen die Mitglieder der Synodalversammlung, Beobachterinnen und Beobachter aus verschiedenen Institutionen und dem benachbarten Ausland sowie Beraterinnen und Berater der Synodalforen teil. Für Synodale, die aufgrund der Pandemielage nicht persönlich anwesend sein können, ist eine digitale Teilnahme vorgesehen. Die Synodalversammlung wird von den Präsidenten geleitet: dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, und der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp.
Die Synodalversammlung findet im Congress Center Messe Frankfurt statt. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen die zweite Lesung des Orientierungstextes sowie von Grund- und Handlungstexten. Zahlreiche Texte aus den vier Synodalforen werden in erster Lesung beraten. Wie bei den vergangenen Synodalversammlungen wird es auch einen Bericht zu Aufarbeitung und Aufklärung sexuellen Missbrauchs geben. Geistliche Impulse und die Eucharistiefeier am Freitag der Synodalversammlung sind ebenfalls zentrale Bestandteile des Treffens. Nach den wichtigen Weichenstellungen der ersten beiden Synodalversammlungen wird es in Frankfurt Beschlüsse geben, nachdem die Foren seit Oktober vergangenen Jahres intensiv an den Texten weitergearbeitet haben. Das Programm, die Tagesordnung und alle für die erste und zweite Lesung vorbereiteten Texte sind auf www.synodalerweg.de verfügbar.
Der Begriff „Synodaler Weg“ verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich „Weggemeinschaft“; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien. In ihrem Reformdialog auf dem Synodalen Weg wollen die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland beraten. Ausgangspunkt ist eine jahrelangen Kirchenkrise, die der Missbrauchs-Skandal verschärft hat. Oberstes Organ des Synodalen Wegs ist die Synodalversammlung. Sie zählt 230 Mitglieder, die für eine möglichst große Bandbreite kirchlichen Lebens stehen sollen. Schwerpunktthemen des Reformdialogs sind die Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche. Die Initiative, die es in dieser Form in der katholischen Kirche noch nie gab, war ursprünglich auf zwei Jahre angelegt. Wegen der Corona-Pandemie wird der Synodale Weg allerdings nach derzeitigem Planungsstand nicht im Oktober 2021 enden, sondern bis 2022 dauern.

Donnerstag, 03.02.2022