Preis gegen Fremdenfeindlichkeit

von Stefan Klinkhammer

Dienstag, 08.06.2021

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Bild: DBK / Facebook, Montage: KIP

Heute wird zum vierten Mal der Katholische Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus verliehen. Der zweite Preis geht an das Projekt „Verlorene Orte“ vom Malteser-Integrationsdienst in Wuppertal...

INFO: „Übergriffe auf Migranten und Flüchtlinge, Anschläge auf jüdische und muslimische Gotteshäuser, Hass und Feindschaft gegenüber allem, was fremd erscheint – Rassismus in seinen unterschiedlichen Ausprägungen hat bedauerlicherweise nichts an Aktualität verloren“, so die Deutsche Bischofskonferenz. Sie verleiht heute, am 8. Juni 2021, bei einem Online-Festakt zum vierten Mal den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Ausgezeichnet werden drei „Leuchtturmprojekte“ des kirchlichen Engagements gegen Rassismus. Der auf Anregung der Migrationskommission seit 2015 alle zwei Jahre ausgelobte Preis soll dazu beitragen, katholische und ökumenische Initiativen zu stärken, die für ein respektvolles Miteinander einstehen. Ausgezeichnet werden Personen und Gruppen, „die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus beziehungsweise für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft engagieren“. Im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz waren bis zur Ausschreibungsfrist Ende November 2020 insgesamt 60 Bewerbungen und Vorschläge eingegangen.

Die Verleihung des Preises erfolgt durch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing. Der Bielefelder Konfliktforscher Prof. Dr. Andreas Zick wird in seiner Festansprache die aktuellen Ausprägungen von Rassismus und Xenophobie in der Gesellschaft beleuchten. Zudem wird Kardinal Michael Czerny SJ, der im Vatikan für Migrationsfragen zuständig ist (Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen), einen Impuls zum Thema „Freunde und Fremde“ beitragen. Durch das Programm führt WDR-Moderatorin Shary Reeves. Den musikalischen Rahmen bildet „Manouche Jazz“ des Martin Henger Quartetts. 

In diesem Jahr werden ein erster Preis und zwei zweite Preise vergeben: Der mit 5.000 Euro dotierte erste Preis geht an das „Ostritzer Friedensfest“, eine Initiative Ostritzer Bürgerinnen und Bürger, die den Protest gegen ein rechtsextremes Musikfestival in ein frohes und verbindendes Zeichen mit überregionaler Strahlkraft verwandelt haben. Die beiden zweiten Preise (jeweils 2.500 Euro) erhalten das Projekt „Verlorene Orte“ des Malteser Integrationsdienstes Wuppertal in Kooperation mit dem Sozialdienst katholischer Frauen Bergisch Land e. V. und der evangelischen Gemeinde Wuppertal-Heckinghausen sowie das Gefängnis-Musikprojekt „Divine Concern“ der katholischen Gefängnisseelsorge an den Justizvollzugsanstalten Fulda und Hünfeld.

Festakt online: Der Online-Festakt kann ab 18.00 Uhr live verfolgt werden: Internetseite - www.dbk.de/presse/livestream, Facebook: https://www.facebook.com/dbk.de, YouTube: https://youtu.be/GNdqZrPPleI. Weitere Informationen zu dem Preis und den diesjährigen Preisträger-Initiativen unter www.dbk.de/katholischer-preis-gegen-fremdenfeindlichkeit.

Projekt „Verlorene Orte“: Das Projekt „Verlorene Orte“ im Erzbistum Köln bringt junge Frauen mit Fluchthintergrund mit älteren Menschen zusammen, die in der Vergangenheit ebenfalls eine Heimat verloren haben. So kommt es zu einem Erfahrungsaustausch, der bei allen Unterschieden wesentliche Gemeinsamkeiten zutage bringt. Jung und Alt begegnen sich, um Flucht- und Verlusterfahrungen zwischen Königsberg und Aleppo zu verarbeiten – in Sprache und Bild, mit Humor und persönlicher Wertschätzung, oftmals aber auch unter Tränen. Das Projekt fördert nicht nur das wechselseitige Verständnis, sondern zeigt den jungen Geflüchteten auch Perspektiven für ihr Leben auf. Sieben junge Frauen, die nach der Flucht in Wuppertal eine neue Heimat gefunden haben, bilden mit einer Reporterin ein Team, das Menschen nach Orten befragt, die sie verloren haben. Gemeinsam wird versucht, ein Foto dieses Ortes zu finden. Die Geschichten und Gefühle, die mit dem „Sehnsuchtsort“ verbunden werden, werden in kurzen Texten zu Papier gebracht. So entstehen berührende Geschichten und Bilder für eine Ausstellung, die an verschiedenen Orten gezeigt wird. Persönlich erzählte Geschichten und Musik lassen diese Ausstellungen zu Orten der Begegnung werden.

Malteser in Wuppertal, Schwabenweg 9, 42285 Wuppertal, Telefon (0202) 262570, Telefax (0202) 624893, E-Mail dst.wuppertal(at)malteser(dot)org, http://www.malteser-blog.de, http://www.youtube.com/user/MyMalteser, http://twitter.com/#!/MalteserDE, https://www.facebook.com/Malteser-Hilfsdienst-eV-Wuppertal-447875238600256/

Sozialdienst katholischer Frauen Bergisch Land e.V., Bembergstraße 20, 42103 Wuppertal, Tel. 0202 / 25257 – 0, Fax 0202 25257 / 18, E-Mail: geschaeftsstelle@skf-bergischland.de

 

Dienstag, 08.06.2021