Solidarisch mit Corona-Opfern

von Christof Beckmann

Samstag, 05.09.2020

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Logo des „Weltkirchlichen Sonntags der Solidarität“

Angesichts der weltweiten Corona-Krise ruft die katholische Kirche in Deutschland morgen zu einem „Sonntag der Solidarität" auf. Beteiligt sind die Deutschen Bischofskonferenz, alle 27 Diözesen, weltkirchlichen Hilfswerke und Orden. ...

INFO: Die katholischen deutschen Bischöfe rufen zur Solidarität mit den Leidtragenden der Corona-Pandemie in aller Welt und einer Sonderkollekte auf. Der „Sonntag des Gebets und der Solidarität“ am 6. September 2020 wird von der Deutschen Bischofskonferenz, den (Erz-)Diözesen, den weltkirchlichen Hilfswerken und den Ordensgemeinschaften getragen. Der folgende Aufruf soll am kommenden Wochenende in den Gottesdiensten verlesen werden. Darin schreiben die Bischöfe: „Die Corona-Pandemie hat die Welt nach wie vor fest im Griff. Überall fürchten Menschen, sich mit dem Virus anzustecken. Die Infektionen haben weitreichende Folgen. Die Krankheitsverläufe sind unterschiedlich, nicht wenige enden tödlich.“ Ältere Menschen fielen der Krankheit besonders häufig zum Opfer, aber auch Kinder würden in Mitleidenschaft gezogen. Zugleich bedrohe Corona das öffentliche Leben. „Als Kirche sind wir auch betroffen: Ein reges Gemeindeleben ist kaum möglich und die Gottesdienste können nur eingeschränkt gefeiert werden. Das alles besorgt uns sehr. Wir nehmen Teil an den Nöten und Ängsten, die die Corona-Pandemie auslöst, und tragen mit unseren Möglichkeiten dazu bei, die Krise zu bewältigen.“

Viel dramatischer als in Deutschland sei jedoch die Lage in anderen Teilen der Welt. Gerade die Kirche dürfe das Leiden der Unzähligen in Lateinamerika, Afrika, Asien und Osteuropa nicht ignorieren, sondern sei zur Hilfe aufgefordert. Die Deutsche Bischofskonferenz rufe deshalb gemeinsam mit den Bistümern, den weltkirchlichen Hilfswerken und den Orden zum „Weltkirchlichen Sonntag des Gebets und der Solidarität“ auf. „Die Gläubigen sind eingeladen, sich an diesem Tag über die Konsequenzen der Pandemie weltweit zu informieren und für die Leidtragenden in aller Welt zu beten. Wir bitten auch um eine großzügige Spende für die Corona-Hilfe in der Weltkirche – mit der Kollekte oder auf anderen Wegen“, so die Bischöfe. Sie fügen in ihrem Aufruf hinzu: „Beten wir und helfen wir! Zeigen wir als Christen, was uns angesichts dieser globalen Krise aufgetragen ist.“

Zentraler Bestandteil der Solidaritätsaktion ist eine Sonderkollekte in den Gottesdiensten am 6. September 2020. Darüber hinaus werden auch auf anderen Wegen Spenden zur Finanzierung internationaler Corona-Projekte eingeworben. Die Aktion ergänzt die Hilfsprogramme, die bereits in den zurückliegenden Monaten von Bistümern, Werken und Orden aufgelegt wurden. Dabei sind erhebliche finanzielle Mittel mobilisiert worden. Andererseits konnten mehrere weltkirchliche Kollekten seit März wegen der coronabedingten Einschränkungen öffentlicher Gottesdienste nicht oder nur in begrenzter Form stattfinden. Auch die kommende Kollekte zum Weltmissionssonntag ist davon betroffen.

Zur Aktion ist ein Sonderkonto für Spenden eingerichtet: Verband der Diözesen Deutschlands, Stichwort: Corona-Kollekte 2020, IBAN DE53 4006 0265 0003 8383 03, GENODEM1DKM, Darlehnskasse Münster. Mit dem Erlös fördert die Kirche in Deutschland die Arbeit ihrer weltkirchlichen Werke und der Orden, die in der internationalen Corona-Hilfe aktiv sind. Mehr: Hintergrund, Unterstützen, Material. Aufruf der Bischöfe: https://weltkirche.katholisch.de/Portals/0/Dokumente/Aktionsdokument e/corona-kollekte/2020-128-Corona-Sonntag-Aufruf-der-Bischoefe-und-liturgische-Hilfen.pdf

Unser Gesprächspartner: Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, am 22. September 1949 im hessischen Marburg geboren, studierte Theologie und Philosophie in Fulda und Würzburg. Am 15. Juni 1975 wurde er in Fulda zum Priester geweiht und war dann Kaplan in Neuhof (Kreis Fulda). Fünf Jahre später promovierte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Ab 1981 lehrte der Theologe Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät Fulda und am Katholischen Seminar an der Philipps-Universität Marburg, von 1985 bis 2002 war er Lehrstuhlinhaber für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät Fulda. 1987 wurde Schick ins Domkapitel von Fulda berufen, drei Jahre später zum stellvertretenden Generalvikar ernannt. Es folgte am 20. Mai 1998 die Ernennung zum Weihbischof von Fulda durch Papst Johannes Paul II. Am 28. Juni 2002 wurde er zum Erzbischof von Bamberg ernannt und am 21. September 2002 in sein Amt eingeführt. In der Deutschen Bischofskonferenz leitet er seit September 2006 die Kommission Weltkirche und ist zudem seit 2001 Beauftragter der Bischofskonferenz für die Männerseelsorge. In der Freisinger Bischofskonferenz der bayerischen Bischöfe fungiert er als Stellvertreter des Vorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx. Internet: https://www.erzbistum-bamberg.de/

Samstag, 05.09.2020