Überraschungspaket Gottesdienst

Auch wenn wir Fehler eigentlich vermeiden wollen – manchmal haben Sie ganz positive Nebeneffekte und bescheren eine neue Perspektive.

Gerade habe ich mich vertippt. Bei einer Email. Und habe statt PRÄSENZGOTTESDIENST PRÄSENTGOTTESDIENST geschrieben.

Noch sind ja Gottesdienste mit tatsächlicher Anwesenheit der Besucher Mangelware. Ist ein Präsenzgottesdienst jetzt ein besonderes Geschenk an die, die teilnehmen dürfen? Oder ist vielleicht jeder Gottesdienst ein Präsent, ein Geschenk?

Jeder und jede geht mit einer gewissen Erwartung an einen Gottesdienst heran. Und die hängt ganz von der persönlichen Situation ab.

Das Brautpaar, das kurz vor der Hochzeit steht, schwebt vielleicht auf Wolke sieben. Erwartet vom Gottesdienst Verstärkung seiner Hochstimmung, Geborgenheit.

Die Mutter, die vor kurzem ihren Sohn verloren hat. Eigentlich nur aus Gewohnheit ist sie hier. Und doch: Sie erwartet vielleicht das eine tröstende Wort, das ihr, weiterhilft.

Der Konfirmand bringt den Frust aus der Schule mit. Fühlt sich unverstanden, vielleicht von den Eltern allein gelassen mit seinen Problemen. Der Gottesdienst ein Geschenk für ihn? Der Zuspruch: Da ist einer, der hört immer zu. Zu dem kann ich immer kommen.

Geschenke wollen ausgepackt werden, meistens jedenfalls. Gottesdienste auch. Manchmal merke ich erst hinterher, was alles eingepackt war. Und worüber ich mich freuen kann. Und wo mir dieses Präsent weiterhilft.