Wie geht Frieden?

von Christof Beckmann

Montag, 13.08.2018

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Motiv des Flyers zur Ausstellung „Frieden. Wie im Himmel so auf Erden?“

Jetzt aber schnell hin: Bis zum 2. September 2018 gibt es in Münster eine Ausstellung in gleich fünf Museen gleichzeitig. „Frieden. Von der Antike bis heute“ heißt der Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr 2018.

INFO: In dem am 28.4.2018 eröffnete Ausstellungsprojekt „Frieden. Von der Antike bis heute“ beschäftigen sich fünf Museen und Institutionen in Münster mit der vielschichtige Geschichte des Friedens in vielen seiner kulturellen Facetten. Die Gemeinschaftsausstellung wird im LWL-Museum, dem Picassomuseum Münster, dem Stadtmuseum Münster und dem Archäologischen Museum der Westfälischen Wilhelms-Universtität noch bis zum 2. September gezeigt. Bei der in Deutschland bisher einmaligen Aktion werden etwa 660 Exponate gezeigt, darunter Gemälde, Zeichnungen, Schriftstücke, Fotos und antike Statuen. Die Schau, die in interdisziplinärer Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) erarbeitet wurde, ist Münsters Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 und steht unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Die Ausstellung wird unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kunststiftung NRW, der Stiftung Kunst³ für das LWL-Museum für Kunst und Kultur, der Sparkasse Münsterland Ost, der Friede Springer Stiftung und weiteren Förderern. Anlass waren der Beginn des Dreißigjährigen Kriegs vor 400 Jahren und das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren, aber auch der 101. Deutsche Katholikentag im Mai in Münster, der unter dem Motto „Suche Frieden“ stand. Das Kombiticket für alle fünf Ausstellungsorte kostet 25 Euro (ermäßigt 16 Euro). Mehr: https://www.ausstellung-frieden.de/, Download Infoblatt.

  • Der größte Teil der Ausstellung („Wege zum Frieden“) ist im LWL-Museum für Kunst und Kultur (Domplatz 10, 48143 Münster) zu sehen. Werke namhafter Künstler wie Peter Paul Rubens, Eugene Delacroix, Otto Dix oder Käthe Kollwitz zeigen Symbole und Metaphern des Friedens oder berühmte Friedensschlüsse wie den Westfälischen Frieden 1648. Zudem gehen sie auf die Sehnsucht nach einer aggressionsfreien Welt ein.
  • Das Kunstmuseum Pablo Picasso am Picassoplatz 1 („Picasso. Von den Schrecken des Friedens zur Friedenstaube“), stellt zwei Hauptwerke Picassos in den Mittelpunkt: das Anti-Kriegsbild „Guernica“ - ausgestellt ist eine moderne Paraphrase einer Münsteraner Malerin und nicht das Original - sowie die Friedenstauben, die Picasso in der ganzen Welt berühmt machten.
  • Unter dem Titel „Ein Grund zum Feiern?“ bietet das Stadtmuseum in der Salzstraße 28 einen Überblick über den Westfälischen Frieden und wie man in Münster und Deutschland in den Jahrhunderten danach mit dem Gedenken umging.
  • Das Archäologische Museum der Uni Münster („Eirene – Pax“) präsentiert am Domplatz 20-22 Zeugnisse der Friedenssymbolik aus vorchristlichen Epochen. Gezeigt werden Nachbildungen antiker Statuen der griechischen Friedensgöttin Eirene (375 v. Chr.) und der älteste Friedensvertrag der Welt zwischen dem Hethiter-Reich und Ägypten (1259 v. Chr.).

Im sogenannten Altbau des LWL-Museum ist die Schau des Bistums Münsters („Frieden. Wie im Himmel so auf Erden?“) untergebracht. Rund 100 Leihgaben aus fast 2.000 Jahren beleuchten hier die Kunst- und Kulturgeschichte der christlichen Friedensideen und den widersprüchlichen Umgang mit ihnen - durch die Kreuzzüge etwa oder die Ausgrenzung von Menschen anderer Religionen. Die Ausstellung auf rund 400 Quadratmetern im Altbau des LWL-Museums für Kunst und Kultur gegenüber dem St. Paulus-Dom bietet auch eine eigene Kinderebene, die jungen Besuchern das Thema vermittelt. Seit dem 5. Juni ist die Schau mit „Biete Frieden“, einer Kooperation mit der Künstlerklasse Dirk und Maik Löbbert der Kunstakademie Münster, um 14 Arbeiten im und am Dom erweitert. Die Ausstellung kann bis zum 2. September während der Öffnungszeiten des Doms besichtigt werden.

Unser Gesprächspartner: Prof. Dr. Thomas Flammer vom Institut für die Geschichte des Bistums Münster von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Projektleiter der Ausstellung „Frieden. Wie im Himmel so auf Erden?“, Wegesende 4, 48143 Münster, Tel. 0251 / 83-26921, Fax 0251 / 83-26926, E-Mail: bistumsgeschichte@uni-muenster.de. Mehr: www.bistum-muenster.de, Internet: www.friedensausstellung-muenster.de, Download Infoblatt

Vortrag von Friedrich Schorlemmer am 15. August: Der evangelische Theologe und Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer wird am Mittwoch, 15. August, in Münster ein Plädoyer für eine weltumspannende Friedensbewegung halten. Unter dem Titel „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts. Die weltweite Rüstungsspirale verlangt nach einer globalen Friedensbewegung“ spricht der Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels von 18 Uhr bis 19.30 Uhr im Auditorium des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Der Vortrag ist Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung des Bistums Münster „Frieden. Wie im Himmel so auf Erden?“, der Eintritt ist frei. 

Schriften der Diözesanbibliothek Münster: Mit einem eigenen Beitrag ist auch die Diözesanbibliothek Münster bei der Gemeinschaftsausstellung „Frieden. Von der Antike bis heute“ vertreten. Bis 2. September präsentiert die Bibliothek einen Ausschnitt aus Thomas von Aquins Werk „Summa theologica“, in dem er sich zum „gerechten Krieg“ äußert. Gezeigt wird zudem die Schrift „Die Klage des Friedens“ von Erasmus von Rotterdam. Besucher können nach den Angaben auch eine Reihe von Gebetbüchern sehen, die in der Militärseelsorge verwendet wurden. Die Diözesanbibliothek, Überwasserkirchplatz 2 in Münster, ist montags bis freitags von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Montag, 13.08.2018