Gegen den ersten Eindruck hilft der zweite

von Bettina Förster

Donnerstag, 03.07.2014

Platzhalterbild
Beitrag anhören

Sie ist wohl reich und trägt die Nase etwas hoch. So der erste Eindruck. Und der zweite Eindruck?

Meist reicht eine Zehntelsekunde und der erste Eindruck steht fest. Länger braucht das Gehirn nicht, um einen Unbekannten einzuschätzen, ihn beispielsweise als vertrauenswürdig oder bedrohlich einzustufen. 

Das heißt zum anderen, dass es keinen großen Unterschied macht, ob man eine Person nur wenige Sekunden sieht oder ein halbstündiges Gespräch mit ihr führt. Denn der erste Eindruck verändert sich in der Regel nicht bedeutend. Man weiß inzwischen, dass vor allem zwei Dinge wichtig sind, wenn wir das erste Mal einem Fremden gegenüberstehen. Vorrang vor allem anderen hat die Einschätzung, ob das Gegenüber vertrauenswürdig und sympathisch oder aber aggressiv und hinterhältig ist. Die zweite Einschätzung hingegen zielt auf den sozialen Status des anderen. Ist mir der bislang Unbekannte überlegen, stark, dominant, kompetent?

Beide Einschätzungen, die der Vertrauenswürdigkeit und die des sozialen Status, sind schließlich ausschlaggebend für die Entscheidung, ob und wie man sich dem anderen nähern kann – oder ob man ihm lieber fernbleibt. Hat ein Beobachter mehr Zeit zur Einschätzung, ändert sich lediglich die Sicherheit, mit der er sein Urteil fällt. Und es heißt auch, dass der erste Eindruck bei vielen Beobachtern der gleiche ist. Ist einem jemand auf Anhieb sympathisch, hat er auf andere höchstwahrscheinlich die gleiche Wirkung. Das zeigen psychologische Untersuchungen.

Trotzdem gibt es weitere Eindrücke, wenn man einen Menschen näher kennenlernt. Und für die sollte man offen bleiben, besonders wenn es um Äußerlichkeiten geht, meint bereits der Apostel Paulus:

"Wenn jemand neu zu Euch kommt, dann macht aufgrund von Äußerlichkeiten bitte keine Unterschiede. Und urteilt nicht mit bösen Gedanken."

Donnerstag, 03.07.2014