Antiquiert und trotzdem angesagt – Ansichtskarten schreiben

von Sandra Sternke-Menne

Freitag, 24.08.2018

Postkarten auf der Waescheleine
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Ansichtskarten sind immer noch eine schoene Ueberraschung

Urlaubsgrüße verschicken wir heute meistens mit dem Handy. Ein ´Gut angekommen´ per WhatsApp und ein Bild vom Strand gleich dazu. Was ist bloß aus den guten alten Ansichtskarten geworden? Sandra Sternke-Menne weiß es

Gerade weil sie immer seltener geworden sind freue ich mich immer besonders über sie in meinem Briefkasten: Ansichtskarten – von fernen Ländern und nahen Zielen.

Für viele ist es aus der Mode gekommen aus dem Urlaub noch eine Ansichtskarte zu schreiben. Heute sendet man Fotos per Smartphone, über WhatsApp oder ruft einfach kurz durch.

Wer schreibt da noch Ansichtskarten, die innerhalb von Deutschland oft zwei Tage benötigen und aus dem Ausland noch entschieden länger. Manchmal sogar solange, dass sie ankommen, wenn ich selbst schon wieder zuhause bin oder oft auch gar nicht.

Ich mag sie trotzdem, die Ansichtskarten.

Sie sind ein lieber Gruß, ich muss darauf nicht antworten, sondern darf mich einfach nur freuen. Ich freue mich, dass jemand an mich gedacht hat in einem kurzen Moment und zwischen den ganzen Rechnungen in meinem Briefkasten sind sie ein Farbtupfer, eine willkommene Abwechslung.

Ansichtskarten sind für mich ein besonderes, unverhofftes Geschenk im Alltag, das mich für einen kurzen Moment innehalten lässt und mich in Gedanken an den Ort der Menschen bringt, die mir diesen Gruß geschickt haben.

Ich will in diesem Sommer auch geschriebene Grüße verschicken. Schade, dass ich dann nicht in die Gesichter der Adressaten schauen kann, wenn sie meine Karte in ihrem Briefkasten vorfinden. Ich bin mir aber sicher, dass sie sich so wie ich über den kleinen Gruß aus dem Urlaub im Alltag freuen.

Freitag, 24.08.2018