Bischöfe tagen in Dresden

von Stefan Klinkhammer

Montag, 27.02.2023

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Elbpanorama in Dresden / pixabay

„Elbflorenz“ nennt man die Stadt, in der sie tagen, aber so lauschig dürfte es nicht werden. Die deutschen katholischen Bischöfe haben in Dresden einiges auf der Tagesordnung …

INFO: Jeweils zweimal pro Jahr trifft sich Vollversammlung aller katholischen Bischöfe in Deutschland Deutsche Bischofskonferenz, DBK) für jeweils vier Tage: Während die Herbst-Vollversammlung immer in Fulda - am Grab des heiligen Bonifatius - tagt, findet die Frühjahrs-Vollversammlung stets an wechselnden Orten statt. Auf dem Programm stehen dabei Beratungen, die Koordinierung von Aufgaben und Beschlussfassungen für die Kirche in Deutschland.

Von Montag, 27. Februar, bis Donnerstag, 2. März 2023, versammelt sich die diesjährigen Frühjahrsvollversammlung unter Leitung des Vorsitzenden, Bischof Dr. Georg Bätzing von Limburg, in Dresden. Nach 1996 ist das Treffen damit erst zum zweiten Mal im Bistum Dresden-Meißen zu Gast. Bischof Heinrich Timmerevers hatte ursprünglich bereits für das Jahr 2021 aus Anlass des Bistumsjubiläums zur 100-Jahr-Feier der Wiedererrichtung nach Sachsen eingeladen. Coronabedingt fand das Treffen des obersten Gremiums der Deutschen Bischofskonferenz damals nur als Online-Konferenz statt. Mit zweijähriger Verschiebung wird die Versammlung nun in Elbflorenz nachgeholt. Bischof Heinrich Timmerevers: „Wir laden als Gastgeber ein in eine Diözese mit einer wechselvollen Geschichte, die keineswegs immer geradlinig verlaufen ist, sondern Höhen und Tiefen, Umbrüche und Aufbrüche kennt! Ich meine, es ist ein guter Ort für unsere Konferenz, hier zu tagen."

Im Mittelpunkt der diesjährigen Beratungen der aktuell 67 DBK-Mitglieder stehen die Situation in der Ukraine ein Jahr nach dem russischen Überfall sowie die soziale, politische und kirchliche Lage in Madagaskar. Die Bischöfe wollen ihren Ad-limina-Besuch vom November 2022 in Rom auswerten und zentrale Themen zur bevorstehenden Weltbischofssynode in Rom (Oktober 2023) besprechen. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Beratungen zu aktuellen Fragen des Synodalen Weges, insbesondere mit Blick auf die fünfte und damit letzte Synodalversammlung (9.–11. März 2023). Zudem werden die Bischöfe erneut über die Ordnung zur Neustrukturierung des Themenfeldes sexueller Missbrauch und Gewalterfahrungen sowie den Umgang mit geistlichem Missbrauch sprechen. Weitere Themen sind die Vorbereitungen für den XXXVII. Weltjugendtag, der im Sommer 2023 in Lissabon stattfindet, ein Bericht des Sonderbeauftragten für Flüchtlingsfragen und der geplante dritte ökumenische Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit. An der Eröffnungssitzung der Vollversammlung am 27. Februar 2023 wird der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, teilnehmen, Gäste anderer Bischofskonferenzen sind Kardinal Désiré Tsarahazana (Madagaskar/Toamasina), Vorsitzender der Madagassischen Bischofskonferenz, und Bischof Gabriel Randrianantenaina (Madagaskar/Tsiroanomandidy) anwesend sein.

Zur täglichen Feier der Gottesdienste in der Dresdner Kathedrale wird eingeladen, die Messfeiern werden auch im Livestream übertragen. Gottesdienstzeiten sind: Montag, 27. Februar: Eröffnungsgottesdienst, 18.30 Uhr; Dienstag, 28. Februar: 7.30 Uhr Heilige Messe; Mittwoch, 1. März: 7.30 Uhr Heilige Messe; Donnerstag, 2. März: 7.30 Uhr Heilige Messe; Mehr Informationen: www.dbk.de.

Unsere Gesprächspartner:

Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, geboren 1964 in Marl, ist seit 2009 Bischof von Essen. Nach dem Theologiestudium an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Rom wurde er am 10. Oktober 1989 durch Joseph Kardinal Ratzinger zum Priester geweiht, war Kaplan in Haltern und Domvikar am St. Paulus-Dom in Münster. Nach der Promotion zum Dr. theol. übernahm er im Jahr 2000 die Leitung des Instituts für Diakonat und pastorale Dienste im Bistum Münster, war Bischöflicher Beauftragter für den Ständigen Diakonat im Bistum Münster und Heimleiter im Deutschen Studentenheim. 2007 wurde er zum Weihbischof in Münster ernannt, residierender Domkapitular und Regionalbischof der Region Münster-Warendorf. Nach dem Tod von Bischof Dr. Reinhard Lettmann war er bis 2009 Diözesanadministrator des Bistums und wurde am 20. Dezember 2009 als vierter Bischof von Essen eingeführt. Seit 2010 ist Bischof Dr. Overbeck als Vorsitzender der Bischöflichen Kommission Adveniat verantwortlich für das katholische Lateinamerika-Hilfswerk der Deutschen Bischofskonferenz und Mitglied der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika, seit 2011 Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr und seit 2014 Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz. Als Delegierter der deutschen Bischöfe in der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) ist er seit 2018 tätig und gewählter Vizepräsident. Kontakt: Sekretariat Bischof Overbeck, Burgplatz 2, 45127 Essen, Tel. 0201 / 2204-201; Internet: www.bistum-essen.de.

Daniel Heinze arbeitet in Leipzig als katholischer Hörfunkredakteur im Auftrag des Bistums Dresden-Meißen für mehrere sächsische Privatsender (u.a. RADIO PSR, R.SA) und moderiert verschiedene Magazin- und Verkündigungsformate. Zudem ist er für die Radioholding REGIOCAST als Texter und Kreativer im Bereich On-Air-Kommunikation tätig. In seiner Freizeit macht er Musik und tritt regelmäßig solo oder mit seinem Trio 2zueins! auf. Weitere Infos auf www.danielheinze.de.

Montag, 27.02.2023