Bischofstreffen in Fulda

von Christof Beckmann

Montag, 26.09.2022

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Bild: Deutsche Bischofskonferenz

Gesprächsbedarf gibt es eine Menge in der Katholischen Kirche. Der Synodale Weg zeigt es. Ab heute nun versammeln sich auch die deutschen Bischöfe zur Vollversammlung. Und es gibt einiges auf der Tagesordnung …

INFO: Vom 26. bis 29. September 2022 findet in Fulda turnusgemäß die Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz statt. An ihr nehmen 67 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz unter Leitung des Vorsitzenden, Bischof Dr. Georg Bätzing, teil. Coronabedingt tagen die Bischöfe im Stadtschloss Fulda.

Schwerpunkte der Beratungen sind der Fortgang des Synodalen Weges – ihm ist ein halbtägiger Studientag gewidmet - und die Vorbereitung des Ad-limina-Besuchs der deutschen Bischöfe vom 14. bis 19. November 2022 in Rom. Nach den Diskussionen über den weiteren Kurs der katholischen Kirche in der Bundesrepublik wird auch dort der Synodale Weg Thema sein. Ein weiterer Schwerpunkt der Beratungen ist die Neuordnung des Themenbereichs sexueller Missbrauch an Minderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen. Damit hängt auch zusammen, dass der bisherige Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen sexuellen Missbrauchs, Bischof Dr. Stephan Ackermann, angekündigt hat, nach zwölf Jahren die Aufgabe abgeben zu wollen. Außerdem wird sich die Vollversammlung mit einer Bilanz der Unterstützung für die Flutkatastrophe 2021 sowie damit verbundenen Fragen der Notfallseelsorge befassen. An der Eröffnungssitzung der Vollversammlung am Montag, 26. September 2022, wird der Apostolische Nuntius, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, teilnehmen. Als Gäste anderer Bischofskonferenzen werden Erzbischof Vincent Dollmann (Frankreich/Cambrai) und Erzbischof Dr. Wiktor Skworc (Polen/Kattowitz) anwesend sein.

Livestream: Alle Pressekonferenzen werden im Livestream von katholisch.de angeboten und sind auch unter www.dbk.de und auf dem YouTube-Kanal der Deutschen Bischofskonferenz verfügbar. Der Livestream aller Gottesdienste ist ebendort abrufbar.

  • Montag, 26. September 2022: 14.30 Uhr Pressestatement des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, zum Auftakt der Vollversammlung
  • Dienstag, 27. September 2022: 13.00 Uhr Pressegespräch zum Thema „Ein Jahr nach der Flut: Kirchliche Aufbauhilfe, Notfallseelsorge und der Einsatz für die Menschen“ mit: Bischof Dr. Peter Kohlgraf (Mainz), Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof Dr. Reinhard Hauke (Erfurt), zuständig in der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen der Notfallseelsorge, Rita Nagel (Aachen), Notfallseelsorgerin in der Region Aachen, Dr. Oliver Müller (Freiburg), Leiter von Caritas international, Silvia Plum (Ahrweiler), Fluthilfekoordinatorin im Ortscaritasverband Rhein-Mosel-Ahr.
  • Mittwoch, 28. September 2022: 13.00 Uhr Pressegespräch zum Thema „Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs: Zur weiteren Arbeit des Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen des sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Bereich und für Fragen des Kinder- und Jugendschutzes“ mit: Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier), scheidender Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen des sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Bereich und für Fragen des Kinder- und Jugendschutzes. Im Gespräch wird Bischof Dr. Stephan Ackermann eine Bilanz seiner zwölfjährigen Tätigkeit ziehen. Außerdem werden Eckpunkte einer Neustrukturierung der Arbeit im Themenbereich sexuellen Missbrauchs erläutert. 
  • Donnerstag, 29. September 2022: 14.00 Uhr Abschlusspressekonferenz mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, und der Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Beate Gilles

 

Deutsche Bischofskonferenz: Die Deutsche Bischofskonferenz mit Sitz in Bonn ist der Zusammenschluss der katholischen Bischöfe in Deutschland, die als Ortsbischöfe eines der 27 Bistümer leiten oder dieses Amt als Weihbischöfe unterstützen. Oberstes Organ ist die Vollversammlung der Diözesanbischöfe, Koadjutoren, Diözesanadministratoren, Weihbischöfe und anderen Titularbischöfe mit besonderer Aufgabe. Die Vorsteher anderer katholischer Kirchen eigenen Rechts sind beratende Mitglieder, der Apostolische Nuntius kann beratend teilnehmen und ist nicht stimmberechtigt. Die Deutsche Bischofskonferenz ist Mitglied im Rat der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und in der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE). Zu den Aufgaben der Vollversammlung zählen die Wahl des Vorsitzenden und der anderen Funktionsträger, aber auch die Verabschiedung von Lehraussagen und allgemeinen Dekreten. Die Beschlüsse werden mit 2/3 der Stimmen der Stimmberechtigten gefasst. Vorsitzender ist der Limburger Bischof Georg Bätzing, sein Stellvertreter ist der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode. Ein erstes Treffen deutscher katholischer Bischöfe war die Würzburger Bischofskonferenz von 1848. 1867 entstand die nach ihrem Tagungsort benannte Fuldaer Bischofskonferenz. Ihre Frühjahrstreffen finden an wechselnden Orten statt, die Herbstvollversammlung tagt immer in Fulda am Grab des „Apostels der Deutschen“, des heiligen Bonifatius (672-754). 2022 jährt sich seine Bischofsweihe von 722 zum 1.300 Mal.

Adresse: Deutsche Bischofskonferenz, Kaiserstraße 161, 53113 Bonn, Dr. Beate Gilles (Geschäftsführerin des VDD), Internet: www.dbk.de, www.facebook.com/dbk.de und https://twitter.com/dbk_online. Das Katholische Büro in Berlin (Kommissariat der deutschen Bischöfe – Katholisches Büro in Berlin) ist neben dem Sekretariat der Bischofskonferenz mit Sitz in Bonn weitere Dienststelle der Deutschen Bischofskonferenz und für die Vertretung der deutschen Bischöfe in Berlin und Brüssel zuständig. Rechtsträger ist auch hier der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD).

Synodaler Weg in Deutschland: Vom 8. bis 10. September 2022 tagte die 4. Synodalversammlung. Dokumente, Reden, Beiträge und Beschlüsse im Internet: www.synodalerweg.de. Weitere Informationen zum Synodalen Weg sind unter www.zdk.de und auf der Themenseite Der Synodale Weg.

Bischofssynode Synodale Kirche 2021–2023: Die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode in Rom zum Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ ist als dreijähriger, weltweiter Prozess geplant. Offiziell wurde sie durch Papst Franziskus am 9./10. Oktober 2021 in Rom eröffnet und begann in den Bistümern weltweit, bevor der Prozess in die eigentliche Bischofssynode im Oktober 2023 in Rom einmündet. Die deutschsprachigen Fassung des Vorbereitungsdokuments „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ ist unter www.vatican.va verfügbar.

Unser Gesprächspartner: Bischof Dr. Georg Bätzing (Bistum Limburg) wurde im März 2020 bei der Vollversammlung in Mainz in Nachfolge von Reinhard Kardinal Marx (Erzbistum München und Freising) zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt. Georg Bätzing, geboren am 13. April 1961 in Kirchen (Rheinland-Pfalz) und aufgewachsen in Niederfischbach an der Sieg, wurde nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Trier und Freiburg 1987 zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Klausen und Koblenz und übernahm 1990 die stellvertretende Leitung des Bischöflichen Priesterseminars in Trier. Nach der Promotion in Theologie 1996 war Bätzing bis Januar 2010 Regens des Priesterseminars im Bistum. Im November 2007 berief ihn der damalige Bischof von Trier, Dr. Reinhard Marx, zum Leiter der Heilig-Rock-Wallfahrt. Am 1. November 2012 wurde Bätzing Generalvikar und damit Leiter des Bischöflichen Generalvikariats in Trier. Papst Franziskus ernannte ihn am 1. Juli 2016 zum 13. Bischof von Limburg, am 18. September 2016 wurde er geweiht. Sein bischöflicher Wahlspruch lautet „Congrega in unum" (Führe zusammen).

Montag, 26.09.2022