Domküster aus Berufung

von Christof Beckmann

Donnerstag, 07.01.2021

Platzhalterbild
Beitrag anhören

Maximilian Fölix legt vor jedem Gottesdienst das Gewand für den Priester aus und bereitet in der Sakristei alles vor. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

„Ich darf meinen Glauben mit meinem Beruf verbinden“, sagt Maximilian Fölix, Domküster in Münsters St.-Paulus-Dom – und mit 22 Jahren der jüngste in Deutschland. Vor eineinhalb Jahren zog der gebürtige Mainzer des Berufs wegen in die Domstadt. ....

INFO: Maximilian Fölix ist gebürtige Mainzer und seit eineinhalb Jahren Domküster am münsterischen St.-Paulus-Dom - mit 22 Jahren der jüngste in ganz Deutschland. Seit der Grundschule ist er mit dem Küsterdienst vertraut, übernahm ab der fünften Klasse die Verantwortung für die Schulkapelle seiner bischöflichen Jungenschule in Mainz und war ab der siebten Klasse auch im Team am Dom aktiv. Während der Ausbildung zum Sozialassistenten wurde er parallel hauptamtlicher Küster in seiner Heimatpfarrei und übernahm im November 2018 vorübergehend die Stelle als hauptamtlicher Domküster in Mainz. Einige Monate später reagierte er auf eine Ausschreibung des Bischöflichen Generalvikariats in Münster, bekam am Tag nach dem Bewerbungsgespräch die Zusage und ist mit seiner Kollegin Gertrude Tiemann und seinem Kollegen Ewald Ikemann für den Dienst am St.-Paulus-Dom zuständig. Hier werden 365 Tage im Jahr Gottesdienste gefeiert, werktags drei, sonntags fünf, dazu große Anlässe wie Diakon- und Priesterweihen, Chrisammesse und die Liturgien zu Ostern und Weihnachten. Sie teilen sich die Schichten von morgens 6 bis abends 20 Uhr, arbeiten sechs Tage und haben drei Tage frei.

Paulusdom in Münster: Ein sehr seltenes Patronat hat der St.Paulus-Dom in Münster. St. Paulus ist Schutzpatron von Bistum, Kathedrale und Domkapitel – somit ist auch sein Patrozinium in der Diözese weit verbreitet: Bildnisse des münsterischen Bistumspatrons finden sich als Skulpturen (z. B. über dem Eingang des Domes) und Reliquiare („Pauluskopf" in der Domkammer), in Kirchenfenstern und Schnitzarbeiten, in Siegeln und auf Münzen und Landkarten. Der aus Friesland stammende und in England ausgebildete Missionar Liudger begann um 792 hier seine Missions- und Bautätigkeit. Nach der Gründung des Bistums Münster und seiner Bischofsweihe 805 wurde die erste Bischofskirche errichtet. Nach dem Brand des Doms 1071/1090 wurde der neue südlich des karolingischen Dombaus aufgeführt, 1225 kam die Grundsteinlegung für den heutigen Dom. Er wurde am 30. September 1264 nach knapp 40-jähriger Bauzeit durch Bischof Gerhard von der Mark geweiht. Aus diesem Anlass feierte das Bistum Münster vom 26.-28. September 2014 das 750-jährige Jubiläum des St.-Paulus-Doms.

Video: St.-Paulus-Dom in Münster aus einer ganz neuen Perspektive. Der Filmemacher und Fotograf Heiko Albrecht zeigte 2014 aus Anlass des 750-jährigen Domjubiläums den St.-Paulus-Dom in Münster aus einer ganz neuen Perspektive: von oben.

Donnerstag, 07.01.2021