Ehrenamt fördern und Schöpfung erhalten
Dienstag, 20.05.2025

Am Welttag der Bienen ein Blick auf die Blömcheswies vor der Kirche St. Sebastianus in Frechen-Königsdorf: Nicht nur ein Imker sorgt sich um das Wohlergehen der fleißigen Brummer …
INFO: Bienen ziehen wieder in den Schaukasten der „Blömcheswies“ vor der Kirche St. Sebastianus in Frechen-Königsdorf. Darüber freuen sich nicht nur Jürgen Vosen, Imker Jürgen Wukasch und Kaplan Albert Kikalulu (St. Sebastianus Frechen-Königsdorf). Die Gemeinde liegt in Nachbarschaft des Marienfeldes in Frechen, das 2005 Veranstaltungsort für den Weltjugendtag war.
Kontakt: Katholischer Kirchengemeindeverband Frechen, Kölner Str. 3, 50226 Frechen, Tel. 02234 99100, E-Mail: pastoralbuero@kirche-in-frechen.de, Internet: https://www.kirche-in-frechen.de/unsere-kirchengemeinden/st-sebastianus/index.html.
Initiative „Blömcheswies“: Rund 20 Freiwillige, die sich ehrenamtlich um die Gestaltung der Wiese vor der Kirche und der Pflege der St. Sebastianuskirche kümmern, haben sich in der „Blömcheswies“ zusammengeschlossen. Alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich und unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit seit Herbst 2020 als eigenständige Gruppe der Kath. Kirchengemeinde St. Sebastianus. Ausgangspunkt war die Entscheidung, eine öde Wiesenfläche ökologisch umzugestalten und einen neuen öffentlichen Treffpunkt in und vor der Kirche mitten in Königsdorf zu schaffen. Mit der Anlage der Wildblumenwiese, dem Blühstreifen entlang der Aachenerstraße und vielem mehr haben die Gruppenmitglieder der neuen Gruppe zunehmend auch ihr Interesse und eine wachsende Begeisterung für die St. Sebastianuskirche entdeckt.
Treffpunkt: Samstags von 10:00 bis 13:00Uhr auf der Wiese vor der St. Sebastianuskirche, Aachenerstraße 562 in Frechen-Königsdorf. Spenden: St. Sebastianus Königsdorf, IBAN DE 14 3705 0299 0141 0010 10, Verwendungszweck: Blömcheswies. Kontakt: Bloemcheswies, E-Mail: Bloemcheswies@gmail.com, Internet: www.bloemcheswies.de.
Welttag der Bienen: Der Welttag der Bienen wurde auf Vorschlag Sloweniens 2018 als Internationaler Gedenktag der Vereinten Nationen eingerichtet, um das Bewusstsein über die wichtige Rolle der Insekten und die schwindenden Bestände zu schärfen. (A/RES/72/211), https://www.un.org/en/observances/bee-day, https://www.fao.org/world-bee-day/en. Der 22. Mai gilt zudem als „Internationaler Tag der biologischen Vielfalt“. (A/RES/49/119, A/RES/55/201), https://www.un.org/en/observances/biological-diversity-day.
Die Biene: Schon in der Bibel ist die Biene (hebr. Debora) bereits oft genannt. Funde von Bienenstöcken aus Stroh und Lehm belegen, dass Bienenzucht in Palästina / Israel schon um 900 v.Chr. bestanden hat. Was für 5 Euro pro Glas verkauft wird, ist hart erarbeitet: Für 500 g Honig fliegen die Arbeitsbienen 40.000 Mal aus, besuchen bis zu sieben Millionen Blüten und fliegen eine Strecke, die dreimal um die Erde geht. Rund 85 Prozent der landwirtschaftlichen Erträge im Pflanzen- und Obstbau hängen in Deutschland von der Bestäubung der Honigbienen ab. Damit beläuft sich die volkswirtschaftliche Leistung der Imkerei in Deutschland pro Jahr auf rund 2 Milliarden Euro. Rund 130.000 Imker in Deutschland versorgen ihre etwa 870.000 Bienenvölker in diesen Tagen mit Futter und sehen nach eventuellem Milbenbefall in den Völkern, damit sie ausreichend stark genug sind, um sicher zu überwintern.
Als Patron der Imker gilt Ambrosius von Mailand, geboren 339 in Trier, gestorben am 4. April 397 in Mailand und ältester der vier Kirchenväter der Spätantike in der Westkirche. Der Heilige gilt als Schutzpatron der Städte Mailand und Bologna, der Imker, Wachszieher und Lebkuchenbäcker, Bienen und Haustiere. Dargestellt wird er mit Bienenkorb und Buch. Verantwortlich dafür ist nach einer Legende, dass er als Kind von einem Bienenschwarm mit Honig ernährt worden sein soll. Tatsächlich ist dies wohl eine bildliche Übersetzung seiner überzeugenden Rhetorik. Sein Gedenktag ist der Tag seiner Weihe zum Bischof am 7. Dezember. Während der 20. Mai als Weltbienentag begangen wird, gilt der 7. Dezember als Tag des Honigs.
Mehr: Deutscher Imkerbund e.V., 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3, Tel. 0228 / 93292-0, Fax 0228 / 321009, Internet: www.deutscherimkerbund.de, Deutsches Bienenjournal, Institut für Bienenkunde Celle.
Buch: „Imkern ist wie Meditation“, meint Theologe und Hobbyimker Ulrich Beckwermert, seit 2020 Generalvikar des Bistums Osnabrück. Denn Bienen faszinieren Menschen seit jeher: Sie sind fleißig, in ihrem Volk herrscht eine klare Ordnung und ohne sie gäbe es keine pflanzliche Artenvielfalt. Doch eine Honigbiene allein vermag nichts. Sie kann nur in einer Gemeinschaft mit anderen Artgenossen leben. Nicht nur deswegen sieht Ulrich Beckwermert, dessen Bienenstöcke im Garten des Priesterseminars im Bistum Osnabrück stehen, Parallelen zwischen dem Bienenvolk und dem Kirchenvolk. Mit seinem ebenso informativen wie unterhaltsamen Buch über Bienen, Honig und das Imkern zeigt er, welche Bedeutung dieses Bild aus der Natur für Kirche und den persönlichen Glauben hat.
Die Bibelstelle „Lernt vom Vergleich mit dem Feigenbaum!“ inspirierte Beckwermert, von seinen Bienen etwas über Gott und die Menschen zu lernen: „Mit diesen Worten lädt uns Jesus ein, Gottes Schöpfung zu erfahren und so den Glauben besser zu verstehen. Beckwermert zeigt in seinem Buch nicht nur faszinierende Verbindungen zwischen dem Volk der Bienen und dem der Kirche auf. Er beschreibt, warum Nachhaltigkeit und Artenschutz zutiefst christliche Themen sind: „Wir haben als Kirche die Verantwortung, uns für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen“.
Ulrich Beckwermert: Wie das Summen der Bienen. Was die Kirche von Honigbienen lernen kann, Bonifatius-Verlag Paderborn 2022, 160 Seiten, ISBN 978-3-89710-916-2, auch als E-Book erhältlich.