Kevelaer: Wallfahrtsmonat Mai
Freitag, 23.05.2025

Wallfahrtskapelle Kelvelaer, Bild: Redaktion KiP
Hochbetrieb herrscht im Marienmonat Mai in allen Wallfahrtsorten. Natürlich auch in Kevelaer, dem größten im Nordwesten Europas. Einzelpilger und Gruppen wie die Malteser in der Erzdiözese Köln pilgern zur „Trösterin der Betrübten“, weiß Bastian Rütten.
INFO: Pilger sind sicher seit ältesten Zeiten die ersten großen Reisenden gewesen und Wallfahrt ist nicht nur eine spezifische Ausdrucksform katholischer Frömmigkeit, wie der Blick auf die anderen Weltreligionen zeigt. „Gnadenorte” des Christentums sind etwa das Heilige Land, wo Jesus gelebt und gelehrt hat, gekreuzigt wurde und auferstand; die Gräber der Apostel und großer Heiliger wie in Rom, Assisi oder Santiago de Compostela und Marien-Wallfahrtsorte wie Lourdes, Loreto und Fatima, aber auch die deutschen Pilgerziele wie Altötting, Werl oder Kevelaer, wo Pilger den Zuspruch der Gottesmutter erbitten. Normalerweise kommen pro Jahr etwa 1 Million Menschen nach Altötting, rund 800.000 nach Kevelaer, aber auch nach Telgte oder ins kleine Eggerode.
Dank und Trost – das sei es vor allem, was Menschen bei einer Wallfahrt nach Kevelaer suchen, weiß Bastian Rütten. Der Pastoralreferent in der Wallfahrtsleitung spricht in der neuen Folge des Bistums-Podcast „kannste glauben“ mit Moderatorin Ann-Christin Ladermann darüber, wie sich Wallfahrt verändert, mit welchen Sorgen und Nöten Menschen nach Kevelaer kommen und warum die kleinste Kapelle der Stadt für viele das „schönste Büdchen“ der Welt ist. Täglich erlebt er, wie viel Vertrauen der Kirche und den Menschen, die in ihr arbeiten, entgegengebracht wird. Wenn die Menschen ihm ihre Sorgen und Nöte anvertrauen, dann empfinde er dies als einen unglaublichen Vertrauensvorschuss, sagt Rütten. „Ich bin ja ein fremder Mensch“, ergänzt er.
Verändert habe Wallfahrt sich trotzdem. „Die Zeit der großen Sonderzüge, die hier am Bahnhof ankommen, ist vorbei“, sagt der Pastoralreferent. Heute kämen die Menschen auch oft allein ohne Gruppe, und nicht jeder komme mit religiösen Motiven im Gepäck. Dennoch ist Rütten sicher: „Wer hierherkommt, der ist religiös unterwegs und am Ende macht er eine spirituelle Erfahrung.“ Im Podcast verrät Rütten außerdem, warum Kevelaer nicht zum katholisches Disneyland werden dürfe, „bei dem man einen Sepiafilter am Ortsausgang“ wegschiebe, um wieder in der Realität zu sein. Die Episode des Bistums-Podcast „kannste glauben“ mit dem Pastoralreferenten in der Wallfahrtsleitung Bastian Rütten ist auf www.kannste-glauben.de abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play, YouTube und Itunes kostenfrei angehört und abonniert werden.
Gesprächspartner: Pastoralreferent Dr. Bastian Rütten, Kath. Pfarr- und Wallfahrtsgemeinde St. Marien Kevelaer, Priesterhaus, Kapellenplatz 35 , 47623 Kevelaer, Tel. 02832 / 933 80, E-Mail: info@wallfahrt-kevelaer.de, Internet: https://www.wallfahrt-kevelaer.de/, Download Wallfahrt Kevelaer App.
Kevelaer-Wallfahrt der Malteser: Die nächste Diözesanwallfahrt der Malteser in der Erzdiözese Köln nach Kevelaer findet am 24. Mai 2025 statt. Seit mehr als 40 Jahren pilgern sie einmal jährlich an den Niederrhein zum Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ im Marienwallfahrtsort Kevelaer. Hier ermöglichen sie mit zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern älteren, kranken und behinderten Menschen ihren Glauben in Gemeinschaft zu erleben. Kontakt: Team Kevelaer-Wallfahrt, Tel. 02242 9220 591, Fax 040 694597 15591, E-Mail: Kevelaer.koeln@malteser.org.
Marienwallfahrtsort Kevelaer: Der niederrheinische Wallfahrtsort Kevelaer ist nach dem bayerischen Altötting die größte katholische Wallfahrtsstätte in Deutschland. Die Wallfahrt geht auf Marienerscheinungen während des Dreißigjährigen Krieges 1641/1642 zurück. Zu dem unscheinbaren Heiligenhäuschen mit einem kleinen Kupferstich der Luxemburger Madonna setzte ein beträchtlicher Pilgerstrom ein. 1654 entstand um den schlichten Bildstock nach dem Vorbild von Scherpenheuvel in Brabant die vier Meter hohe sechseckige Gnadenkapelle. Gezeigt wird ein kleines Papierbild „Unserer Lieben Frau von Luxemburg“ (Consolatrix afflictorum / Trösterin der Betrübten). 1663 wurde an der Rückseite ein Altar gebaut und 1874 neu errichtet. Der Pilgerzulauf ebbte durch alle Generationen und Jahrhunderte bis heute nicht ab: Kevelaer zählt, besonders seit Papst Johannes Paul II. am 2. Mai 1987 den Gnadenort besuchte, jährlich mehr als 800.000 Pilger aus dem In- und Ausland. Das Wallfahrtsmotto in diesem Jahr lautet „Geh mit uns“.
Wallfahren in NRW: Überall stehen die Wallfahrten im Zeichen des Leitwortes, das Papst Franziskus für das Heilige Jahr 2025 ausgegeben hat. „Pilger der Hoffnung“ sind überall willkommen. In Nordrhein-Westfalen gibt es mit über 50 Wallfahrtsorten die meisten in ganz Deutschland. So kennt allein das Bistum Münster 28 große und kleine Wallfahrtsorte, zu denen rund 1,5 Millionen Christen jährlich aufbrechen: Zu den meist besuchten zählen nach Kevelaer die Marienwallfahrtsorte Telgte, Bethen bei Cloppenburg und Eggerode bei Schöppingen, Haltern mit dem Annaberg, der Kreuzwallfahrtsort Stromberg bei Oelde, Warendorf, Herzfeld bei Lippetal, Xanten-Marienbaum und Kranenburg. In Kevelaer zählen die Wallfahrt der Motorradfahrer sowie im August die Wallfahrt der Tamilen und die Bocholter Fußwallfahrt zu den größten Ereignissen im Pilgerjahr. Aber auch das Rheinland ist reich an jahrhundertealten Pilgerorten.
Wallfahrtsland NRW: In Nordrhein-Westfalen gibt es mit über 50 Wallfahrtsorten die meisten in ganz Deutschland. So kennt allein das Bistum Münster 28 große und kleine Wallfahrtsorte, zu denen rund 1,5 Millionen Christen jährlich aufbrechen: Zu den meist besuchten zählen nach Kevelaer die Marienwallfahrtsorte Telgte, Bethen bei Cloppenburg und Eggerode bei Schöppingen, Haltern mit dem Annaberg, der Kreuzwallfahrtsort Stromberg bei Oelde, Warendorf, Herzfeld bei Lippetal, Xanten-Marienbaum und Kranenburg. In Kevelaer zählen die Wallfahrt der Motorradfahrer sowie im August die Wallfahrt der Tamilen und die Bocholter Fußwallfahrt zu den größten Ereignissen im Pilgerjahr. Auch das Rheinland ist reich an jahrhundertealten Pilgerorten. Wer hier pilgern möchte, findet zahlreiche Anregungen in einem 2019 erschienenen Buch von Walter Töpner: „Pilgerland Rheinland, Wege und Wallfahrtsorte, 288 Seiten, Verlag: Edition Lempertz, Bonn 2019, ISBN-13: 9783960583264, ISBN-10: 3960583265. Online-Pilgerportal für das Rheinland: Unter www.rheinland-pilgern.de (www.rheinland-pilgern.de) sind mehr als 3.000 Orte sowie 176 Touren mit insgesamt rund 6.000 Kilometern durch das Rheinland zu finden.
Online-Pilgerportal für das Rheinland: Ein neues digitales Pilgerportal informiert über Pilgerwege im Rheinland. Unter www.rheinland-pilgern.de (www.rheinland-pilgern.de) sind mehr als 3.000 Orte sowie 176 Touren mit insgesamt rund 6.000 Kilometern durch das Rheinland zu finden. Der Service für Fuß- und Radpilgernde sei „einmalig in Deutschland“, so die Macher. Auf dem Portal sind unterschiedliche Informationen wie Tourenlänge, Streckenprofil, Dauer und Höhenmeter sowie Reportagen zu einzelnen Wallfahrtsorten veröffentlicht. Zudem können Nutzende eigene Pilgerwege einstellen und teilen.
Das NRW-Wallfahrtsorte-Wiki: Aachen, alle sieben Jahre Heiligtumsfahrt; Aldenhoven, Gnadenkapelle Maria, Zuflucht der Sünder; Altenberg, Altenberger Dom („Dom Unserer Lieben Frau zu Altenberg“); Bergheim, Schmerzhafte Mutter in der Remigiuskirche; Biesfeld, Schmerzhafte Mutter Gottes; Billerbeck; Bocholt; Bödingen, Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter Gottes; Bonn, Kreuzbergkirche, Heiliger Stiege und Schmerzhafte Mutter; Büderich, Wallfahrtskapelle Maria in der Not; Buschhoven, Marienwallfahrtsort mit der „Rosa mystica“; Coesfeld, Coesfelder Kreuz; Dalhausen, Marienwallfahrtsort; Darup, Wallfahrtskapelle zum Heiligen Kreuz; Düsseldorf-Benrath, Schwarze Muttergottes von Benrath; Düsseldorf-Bilk, Vierzehn Nothelfer in der Stoffeler Kapelle; Düsseldorf-Gerresheim, Basilika St. Margareta mit Heilig-Blut-Reliquie; Eggerode, Marienwallfahrt Unsere Liebe Frau vom Himmelreich; Essen, Wallfahrt zur „Goldenen Madonna„; Frechen-Grefrath, Schmerzhafte Mutter (früher Bottenbroich); Ginderich; Goch; Grotewiese, Meinerzhagen; Haltern am See, Wallfahrt auf den Annaberg; Heimbach, Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter von Heimbach; Heisterbacherrott, Wallfahrt zum Apostel Judas Thaddäus; Herford, Herforder Vision; Herzfeld (Lippetal), Wallfahrtskirche St. Ida von Herzfeld; Ittenbach, Schmerzhafte Mutter Gottes; Kalk (Köln), Schmerzhafte Mutter Gottes in der Kalker Kapelle,Kevelaer, Marienwallfahrtsort; Kinzweiler; Knechtsteden, Schmerzhafte Mutter; Köln, Minoritenkirche (Grab des seligen Adolph Kolping); Köln, Schrein der Heiligen Drei Könige (Kölner Dom); Köln, St. Maria in der Kupfergasse (Schwarze Madonna von Köln); Kornelimünster, alle sieben Jahre Heiligtumsfahrt; Kranenburg; Leverkusen-Alkenrath, Seliger Gezelinus; Lüftelberg (Meckenheim), St. Petrus (Lüftelberg) mit dem Grab der Hl. Lüfthildis; Marialinden, Schmerzhafte Mutter Gottes; Marienbaum, Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt (Marienbaum); Marienheide, Wallfahrtskirche St. Mariä Heimsuchung; Mönchengladbach, alle sieben Jahre Heiligtumsfahrt; Neuss, Quirinus von Rom, Hildegunde von Neuss/Schönau und Cornelius; Neviges, Nevigeser Wallfahrtsdom „Maria, Königin des Friedens“; Nothberg; Stammheim (Köln), Die freudenreiche Mutter Gottes; Stiepel; Stromberg, Heiliges Kreuz; Telgte, Gnadenbild der Schmerzhaften Maria aus Lindenholz; Werl, Marienwallfahrtsort, Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung; Xanten.
Deutschsprachiges Pilgerzentrum in Rom: Das Deutschsprachige Pilgerzentrum in Rom liegt in der Via del Banco di S. Spirito 56 unweit des Vatikans gegenüber der Engelsburg in Richtung Altstadt. Neben zahlreichen Informationen, seelsorgerischem Beistand und Hilfe bei der Suche nach Unterkünften bietet das Pilgerzentrum deutschsprachigen Pilgergruppen aktive Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Wallfahrten, hilft bei der Organisation und Koordination ihrer Reise nach Rom und ermöglicht spezielle Gottesdienste in römischen Kirchen das Zentrum. Auch können Interessierte Freikarten für Generalaudienzen oder Messen mit dem Papst auf dem Petersplatz reservieren. Die App: Handy-App Pilgerzentrum (Android), Handy-App Pilgerzentrum (Apple).
Kontakt: Pilgerzentrum Rom (Centro Pastorale Pellegrini di Lingua Tedesca), Via del Banco di S. Spirito 56, 00186 Roma, Italia, Tel.: +39 06 6897 197 oder +39 06 6897 198, Fax: +39 06 2753039, E-Mail: info@pilgerzentrum.net, Internet: https://www.pilgerzentrum.net/
Der Jakobsweg: Das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela / Nordspanien ist das Ziel von Millionen Pilgern. Jakobus der Ältere (Gedenktag katholisch: 25. Juli, *am See Genezareth in Galiläa, dem heutigem Kinneret, + um Ostern 43 in Jerusalem) war nach der Bibel ein Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome sowie der ältere Bruder des Jüngers Johannes. Der Überlieferung nach verkündete er nach Pfingsten in der Gegend um Samaria und Jerusalem das Evangelium, predigte erfolglos in Spanien, kehrte nach Jerusalem zurück, wo er durch König Herodes Agrippa I. von Judäa im Jahr 43 geköpft wurde. Der Leichnam des damit ersten Märtyrers unter den Aposteln (Apostelgeschichte 12, 1-2) wurde nach der Legende von seinen Jüngern nach Spanien gebracht. Das europäische Wegenetz, das Jakobspilger seit dem 9. Jahrhundert begehen, führt vom Baltikum bis zum mehr als 2.000 Kilometer entfernten nordspanischen Ort Santiago de Compostela. Trotz schon früh geäußerter Zweifel entwickelte sich aus der 816 geweihten Jakobskirche Santiago de Compostela ab dem 11. Jahrhundert eins der größten Wallfahrtsziele der Christenheit - neben Rom und Jerusalem.
2024 erreichten 499.242 Pilger die Kathedrale von Santiago de Compostela, aus Deutschland kamen 23.462. Beliebteste Route war der Camino Francés: 236.380 Pilger, fast die Hälfte der Gesamtzahl, nahmen diese vielleicht schönste, einfachste und beliebteste Jakobsroute. Es folgten der Camino Portugués, mit 95.453 Pilgern, und der Camino Portugués entlang der Küste, mit 74.758 Pilgern. Voraussetzung für den Erhalt der Pilgerurkunde ist es, durch die Stempel im Pilgerausweis nachweisen zu können, mindestens die letzten 100 Kilometer bis Santiago zu Fuß zurückgelegt oder die finalen 200 Kilometer mit dem Fahrrad absolviert zu haben.
Mehr: Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft e.V., Harscampstr. 20, 52062 Aachen, Tel. 0241 / 47 90 127, www.deutsche-jakobus-gesellschaft.de. Sankt Jakobusbruderschaft Düsseldorf e.V., E-Mail: sankt-jakobusbruderschaft@t-online.de, Internet: www.jakobusbruderschaft.de.
DBK-Arbeitshilfe zur Zukunft des Pilgerns: Pilger-Experten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) haben im Dezember 2024 Zukunftskonzepte für das Pilgern in Deutschland vorgestellt. Die neue Vielfalt der Pilger und Wallfahrer erfordere neue Antworten. Denn gerade in Krisenzeiten brächen Menschen auf, um ihre Sorgen, ihren Dank und weitere Anliegen an heilige Orte zu tragen, dort eine Kerze zu entzünden und ihre Nöte ins Gebet zu bringen. Die neue Arbeitshilfe mit dem Titel „Du zeigst mir den Weg ins Weite. Zur Zukunft des Pilgerns und Wallfahrens“ ist das Resümee aus drei Expertengesprächen der DBK zum Handlungsfeld Pilgern und Wallfahrten mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Wallfahrtsseelsorge, von Pilger- und Wallfahrtsbruderschaften, von lokalen Tourismusbüros an Wallfahrtsorten, von Pilgerreiseanbietern, der (Religions-)Soziologie, Ethnologie und Pastoraltheologie. -> Download