Eine Million im Kerzenmeer

von Elvis Katticaren

Montag, 17.08.2020

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Collage: KiP-NRW

Rund um das Marienfeld im ehemaligen Braunkohletagebau Frechen sind heute Wanderer und Jogger unterwegs. Hier sah es genau vor 15 Jahren anders aus: Der XX. Weltjugendtag war ein Mega-Ereignis. Fragen an Robert Kleine, den Kölner Stadt- und Domdechanten.

INFO: Vom 11.-21. August 2005 hatte Papst Johannes Paul II. die Jugend der Welt zum XX. Weltjugendtag nach Deutschland eingeladen. Das Leitwort aus dem Matthäusevangelium hieß: „Wir sind gekommen, um IHN anzubeten“ (Mt 2,2). Nach den Tagen der Begegnung in den deutschen Diözesen (11.-15.8.2005) versammelten sich die internationalen Gäste mit ihren Gastgebern zu den zentralen Veranstaltungen im Erzbistum Köln. Nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. kam Papst Benedikt XVI. zu diesem Fest des Glaubens und der Begegnung nach Köln. Das Programm umfasste Begegnungen in den Bistümern mit Tagen des Sozialen Engagements, tägliche Katechesen, kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und viel Musik. Rund 23.000 Freiwillige aus mehr als 160 Staaten waren im Einsatz, im Verkehr und bei der Versorgung der Pilger gab es teilweise chaotische Verhältnisse. Über eine Million Menschen aus mehr als 193 Nationen feierten den feierlichen Abschlussgottesdienst auf dem Marienfeld am 21. August mit, weltweit wurde er von rund 250 Millionen verfolgt.

Das 2,6 Quadratkilometer große Gelände zwischen Kerpen-Türnich und Frechen-Habbelrath bei Köln war früher ein Braunkohletagebau und wird heute wieder wie zuvor landwirtschaftlich genutzt. Als Bühne für den Altar war eigens ein zehn Meter hoher Hügel errichtet worden, den der Kölner Erzbischof, Joachim Kardinal Meisner, auf den Namen „Berg der 70 Nationen“ taufte. Trotz Einsprüchen von Naturschützern wurde der „Papsthügel“ erhalten und das Gelände von der Stadt Kerpen zum Naherholungsgebiet ausgebaut. Zur Marienkapelle auf der Anhöhe führt ein Pilgerweg als Teil des Jakobswegs vorbei an Statuen der Heiligen Drei Könige. Die Kapelle beherbergt die Loreto-Madonna, die der damalige Kölner Erzbischof von italienischen Bischöfen, Pilgern und Jugendlichen im Jahre 2005 geschenkt bekam. Seit 2009 erinnert an der Südseite des Kölner Doms auch ein Weltjugendtagsdenkmal des Düsseldorfer Bildhauers Bert Gerresheim an das Ereignis.

Unser Gesprächspartner: Monsignore Robert Kleine, Kölner Stadt- und Domdechant, 1967 in Neuss geboren, seit 1993 Priester, Kaplanzeit in Bad Honnef, 1997-2004 Domvikar und Schulseelsorger an der Domsingschule. 2004 zum Leiter der Abteilung Erwachsenenseelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat ernannt, Diözesanfrauen- und Diözesanmännerseelsorger sowie Präses des Diözesanverbandes der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Seit 2006 Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat, 2012 Vorsitzender des Bildungswerks der Erzdiözese Köln und Domdechant, seit dem 1. September 2012 Kölner Stadtdechant und Vorsitzender des Caritasrates. Kontakt: Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 0221 / 92 58 47-70, Fax 0221 / 92 58 47-71, E-Mail: presse@katholisches.koeln, Mo- Fr 9.30 - 13.30 Uhr.

Montag, 17.08.2020