Entdecke dein Charisma!

von Dr. Hans Reiner Preuß

Samstag, 23.05.2015

Zerbrochene Herzen zu heilen, ist auch ein Charisma!
Beitrag anhören

Zerbrochene Herzen zu heilen, ist auch ein Charisma!

Morgen ist Pfingsten. Das Fest des Heiligen Geistes, der über Menschen kommt und sie verändert. Was sind die Gaben des Heiligen Geistes? Gaben, die als Charismen bezeichnet werden? Eher etwas Exklusives oder etwas für jedermann?

Oft ist die Rede davon, dass jemand „Charisma“ hat. Er vermag Menschen durch seine Ausstrahlung zu faszinieren. Das ist allerdings nur zum Teil identisch mit dem, was die Bibel unter Charisma versteht. Das Wort bedeutet „Gnade“. Im christlichen Sprachgebrauch ist Charisma eine Gnadengabe des Heiligen Geistes. „Jeder Christenmensch hat in seiner Taufe eine bestimmte Bündelung von Charismen erhalten“, sozusagen „als Geburtstagsgeschenk des Heiligen Geistes“ zur Neugeburt, sagt Pfarrer Dietrich Koller. Unsere Anlagen, die uns Gott mitgegeben hat, werden zu Charismen, wenn sie „unter die Regie des Gottesgeistes kommen. Insofern ist der normale Christ ein Träger von Charismen“.

Der Apostel Paulus hatte anderthalb Jahre in der pulsierenden Hafenstadt Korinth gewirkt. Dann war er weitergezogen. Und schon bald hatte die von ihm gegründete Gemeinde Probleme. Es gab Meinungsverschiedenheiten – unter anderem über die rechte Praxis der Geistesgaben. Einige Gemeindeglieder korrespondierten mit Paulus.

In seiner Antwort schreibt Paulus von neun Charismen. Kennzeichen aller Begabungen ist, dass sie der Gemeinschaft helfen. Und Paulus betont, dass es keine Überordnung der einen über die anderen geben soll. Alle sind gleichwertig. Es geht um die Weisheit, in schwierigen Situationen eine Lösung zu finden, um Erkenntnis und Glauben genauso wie um die Fähigkeit zu heilen und Wunder zu tun. An anderen Stellen der Bibel werden viele weitere Charismen genannt, so Organisations- und Leitungsgaben, Gastfreundschaft, Barmherzigkeit, Hilfeleistung und Seelsorge.

Übrigens: An Pfingsten vermochten die Apostel in Sprachen zu reden, die sie nie gelernt haben. Paulus selbst sagt von sich, er bete mehr in Sprachen als alle anderen. In Korinth galt diese Gabe bei einigen als Beweis höherer geistlicher Weihen. Wer sie nicht hatte, wurde oft zum Christen zweiter Klasse gestempelt. Paulus kritisiert diejenigen, die diese Gabe missbrauchen, um sich selbst aufzuwerten.

Samstag, 23.05.2015