Europa: Wir schaffen das.
Donnerstag, 26.10.2017

Logo rechts: „Rethinking Europe“, COMECE
Wie geht es Europa? Ab Morgen tagt die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) aus Anlass der Unterzeichnung der Römischen Verträge vor 60 Jahren in Rom. Zu dem Treffen von Kirche und Politik kommt auch Papst Franziskus.
INFO: Aus Anlass der Unterzeichnung der Römischen Verträge vor 60 Jahren tagt die Herbstvollversammlung der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) am 27./28. Oktober im Vatikan. Unter dem Motto „Rethinking Europe“ (Europa neu denken) startet damit die EU-Bischofskommission eine hochrangige Dialogveranstaltung über die Zukunft Europas. Da es oft nur noch eine Diskussion über technische Details der EU, aber keine wirkliche politische Diskussion mehr gebe, gehe es darum, Politik und Kirche neu ins Gespräch zu bringen.
Eröffnet wird die Dialogveranstaltung am 27. Oktober vom vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, COMECE-Präsident Kardinal Reinhard Marx und dem Ersten Vizepräsidenten der EU-Kommission, Frans Timmermans. Jeder EU-Mitgliedstaat reist mit einer Delegation an. Aus Deutschland ist etwa der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament, Manfred Weber (CSU) dabei. In Podien und nach Sprachgruppen aufgeteilten Kleingruppen werden die 340 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aller EU-Staaten über die Zukunft Europas diskutieren. Die entwickelten Ideen sollen nach der Veranstaltung in den COMECE-Arbeitsgruppen aufgegriffen und in den Dialog mit den EU-Institutionen eingebracht werden.
Höhepunkt ist der Austausch mit Papst Franziskus am Samstagvormittag. Dabei wird eine weitere Grundsatzrede von Papst Franziskus zu Europa erwartet: So hatte er unter anderem bei seinem Besuch im EU-Parlament (25. November 2014), bei der Verleihung des Karlspreises (6. Mai 2016) und beim Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Länder zum 60. Jahrestag des „Vertrags von Rom“ (24. März 2017) viel diskutierte Fragen zur Zukunft und Ausrichtung der EU aufgeworfen. Das Treffen schließ am Sonntag mit einer Messe im Petersdom.
Infos: Programm und die Gesprächspartner bei der Dialogveranstaltung „(Re)thinking Europe
Interessante Texte: Bischof Gianni Ambrosio, Vizepräsident der COMECE: Europa neu denken, um Europa zu erneuern; Friedhelm Hengsbach, emeritierter Professor für Christliche Sozialwissenschaft: Europa muss sich neu erfinden!
EU-Bischofskommission COMECE: Die COMECE (von lat. Commissio Episcopatum Communitatis Europensis) wurde 1980, ein Jahr nach den ersten Direktwahlen des Europaparlaments, im Einvernehmen mit dem Heiligen Stuhl gegründet. Mitglieder sind alle Bischofskonferenzen der 28 EU-Mitgliedstaaten mit ihren rund 273 Millionen Katholiken, die damit einen Anteil von 54 Prozent der Bevölkerung stellen. Das in Brüssel angesiedelte Sekretariat der COMECE hält wie die Katholischen Büros in Deutschland als Verbindungsstelle Kontakt zur EU-Politik. Deutsche Vertreter haben Struktur und Inhalte der COMECE entscheidend mitgeprägt. So kamen von den bislang sechs Vorsitzenden drei aus Deutschland: Gründungspräsident war der Bischof von Essen, Franz Hengsbach (1982-1984). Auf ihn folgten Bischof Josef Homeyer von Hildesheim (1993-2006) und seit 2012 als sechster Vorsitzender der Erzbischof von München und Freising und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (64). Generalsekretär der COMECE ist seit 2016 der Franzose Olivier Poquillon.
Kontakt: COMECE, 19 square de Meeûs, B-1050 Brüssel, Twitter: @ComeceEU, Facebook: @Comece.EU, Internet: www.comece.eu.