Fair Trade-Kaffee

Im Sport ist es, auch dank des Videobeweises, relativ einfach nachzuprüfen; ob jemand fair spielt oder nicht. In anderen Bereichen ist das etwas komplexer.

Jürgen Marx berichtet in seinem Beitrag heute über eine Branche, die in Sachen Fair Play noch ausbaufähig ist:

Die Kaffeeproduktion.

Die wissenschaftliche Universitäts-Mitarbeiterin Julia Marx war für ihre Masterarbeit in Kenia, hat dort viel über die Kaffeeproduktion erfahren und hinterfragt die Produktionskette:

„Da ist das Problem, dass die Ernte des Kaffees in den Ländern des globalen Südens entlang des Äquators erfolgt, die ganze Weiterverarbeitung aber eigentlich in den Konsumländern im globalen Norden und demnach auch die Wertschöpfung.“

Eine Möglichkeit, die Fairness wenigstens ein bisschen zu stärken ist, Kaffee mit dem Fair Trade-Logo zu kaufen. Auf www.utopia.de, einer Internetplattform zum Thema Nachhaltigkeit, werden die Vorteile von Fair Trade-Kaffee unter anderem so erklärt:

Im Mittelpunkt fairer Handelsbemühungen stehen gerechtere Handelsbeziehungen und bessere Arbeitsbedingungen für die Kaffeebauern. Stark vereinfacht gesagt geht es darum, dass alle Handelspartner von ihrer Arbeit lebenswert leben können sollen – genau das meint „fair“.

Was uns (noch) normal erscheint, ist in vielen kaffeeproduzierenden Ländern nicht der Fall. Viele Kaffeebauern haben keinen geregelten Zugang zu Exportmärkten. Schwankende Weltmarktpreise sorgen dafür, dass sie immer wieder ihre Produktionskosten nicht decken können. Auch der Klimawandel wird zunehmend zum Problem. Fairer Handel will das ändern. Die Produzenten erhalten garantierte Mindestpreise, damit sie nicht den Weltmarktschwankungen ausgesetzt sind und sich leichter an die Auswirkungen von Klimaveränderungen anpassen können. Sie erhalten Unterstützung zur Verbesserung sozialer Arbeitsbedingungen.

Fairer Handel stärkt kleinbäuerliche Organisationsstrukturen und ihre Verhandlungsposition, sorgt für Weiterbildung, verringert Kinderarbeit und vieles mehr. 

Weitere Infos gibt es auch unter www.fairtrade-deutschland.de