Hildegard von Bingen

von Johanna Risse

Donnerstag, 17.09.2020

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Nervenkekse der Hl. Hildegard von Bingen, Bild: thekitchenlioness.com

Sie ist nicht nur eine der bekanntesten Frauen der Kirchengeschichte, sie ist überhaupt ziemlich aktuell: Die Ordensfrau Hildegard von Bingen – heute auf dem Kalender. Und ihre „Nervenkekse“ passen ganz wunderbar, besonders in diesen stressigen Zeiten.

INFO: Hildegard von Bingen gehört zu den bedeutendsten Frauengestalten des deutschen Mittelalters. Sie war Prophetin, Mystikerin und Äbtissin der Klöster vom Rupertsberg bei Bingen und von Eibingen. Die Texte der Äbtissin, Seherin, Heilkundigen und Komponistin beschäftigen sich mit Religion, Medizin, Musik, Ethik und Kosmologie. Bis heute ist ihre Kräuter- und Heilkunde populär.

Geboren wurde sie 1098 in Bermersheim bei Alzey und starb am 17.9.1179 auf dem Rupertsberg bei Bingen. Mit acht Jahren kam sie in klösterlicher Erziehung in der Benediktinerabtei Disibodenberg an der Nahe. 1147-1150 gründete sie ein eigenes Kloster auf dem Rupertsberg und rief um 1165 ein Tochterkloster in Eibingen bei Rüdesheim ins Leben. Zwischen 1151-1158 entstanden ihr Hauptwerk „Liber Scivias Domini“ (Wisse die Wege des Herrn), ihre naturheilkundlichen Schriften „Physica“ (Heilkraft der Natur) und „Causae et Curae“ (Ursache und Behandlung von Krankheiten). Die tatkräftige und energische Klosterfrau rief Klerus und Volk zur Buße auf, forderte strenge Sittenzucht und verkündigte schwere Gerichte, aber auch den Sieg und die Läuterung der Kirche, Missionspredigten führten sie 1158-1163 nach Frankreich, Lothringen und durch das Rheinland. 1163 schloss sie das „Liber Vitae Meritorum“ (Buch der Lebensverdienste) ab und begann ihr „Liber Divinorum Operum“ (Buch der göttlichen Werke), ihre letzte große Visionsschrift. Hildegard genoss hohes Ansehen und führte ausgedehnte Briefwechsel. Sie schrieb siebzig Lieder, Antiphonen und Hymnen als „Posaunenklang vom lebendigen Licht“. Vor allem in den USA hat ihre Musik viele begeisterte Bewunderer. Am 17. September 1179 starb Hildegard im Alter von 81 Jahren. Ihr 1233 eingeleiteter Heiligsprechungsprozess wurde nie zu Ende geführt. LINKS: www.abtei-st-hildegard.de; www.hildegard-gesellschaft.org; www.disibodenberg.de; www.hildegardvonbingen.info).

ZUM REZEPT: Unsere „Küchenlöwin“ Andrea Mohr aus Bonn kennt viele fromme Rezepte und weil alles, was sie in Küche und Ofen zaubert, so lecker ist, veröffentlichen wir immer wieder gerne Rezepte von ihr, die gut ins Kirchenjahr passen. Kontakt: N. Andrea Mohr, E-Mail: nclndrmhr@gmail.com, Internet: http://kitchenlioness.blogspot.de. Hier ihr Text und Rezept zum heutigen Tag:

„Nervenkekse nach Hildegard von Bingen

(Zimt und Muskatnuss wurden gegenüber dem Originalrezept reduziert)

Zutaten (für ca. 80 Plätzchen)

Für den Teig

150g Butter (Zimmertemperatur)
200g Rohrzucker
2 Eier (M), Bio oder Freiland (Zimmertemperatur)
eine Prise feines Salz
300g Dinkelmehl (Type 630)
200g Mandeln (geschält und gemahlen)
1 TL Backpulver
5g Ceylon Zimt
5g Muskatnuss, frisch gerieben
1 Msp Nelken (gemahlen) (zirka 1g)
Abrieb von ½ Bio-Zitrone

Zum Bestreichen (optional)

1 EL Milch
1 Eigelb
Mandeln, gestiftelt oder gehobelt

Zubereitung

Die Butter schaumig rühren und mit dem Zucker, den Eiern und Salz gut verrühren.
Das Mehl mit den gemahlenen Mandeln mischen, dann Backpulver, Zimt, Muskatnuss, Nelken und Zitronenabrieb dazugeben und nochmals gut mischen.
Die Mehlmischung zu der Buttermischung geben und zu einem homogenen Teig verkneten.
Den Teig in Folie wickeln und im Kühlschrank für etwa 1 Stunde kaltstellen.
Dann den Teig zu Rollen formen (Durchmesser 4 Zentimeter), die Teigrollen in Folie wickeln und nochmals kalt stellen, am besten über Nacht.
Am nächsten Tag den Backofen auf 180°C vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier belegen.
Die Teigrollen in 0,5 Zentimeter dicke Scheiben schneiden, auf die vorbereiteten Backbleche legen, mit Milch und verquirltem Eigelb bestreichen, dann wahlweise mit gestiftelten oder gehobelten Mandeln dekorieren.
Im vorgeheizten Ofen etwa 12 bis 15 Minuten backen oder bis die Kekse goldbraun sind.
Danach auskühlen lassen und in einem verschließbaren Glas oder Dose aufbewahren.
 

*Zum Muskat: Die Muskatnuss (Myristica fragrans) wird heute auch oft bei Magenbeschwerden verwendet. Sie soll wärmend, krampflösend und schmerzlindernd wirken.
Zimt: Kann die Verdauung verbessern, wirkt antibakteriell, antifungal und fördert die Durchblutung. Außerdem wärmt es uns und hat ebenso eine beruhigende Wirkung.
Nelken: Wirkt gut für unsere Nerven und passt daher perfekt in die Gewürzmischung.“

Donnerstag, 17.09.2020