Kirche für Menschen im Krieg

von Stefan Klinkhammer

Mittwoch, 08.06.2022

Platzhalterbild
Beitrag anhören

Motiv: Renovabis

Eine Art Zeitenwende ist der der russische Krieg in der Ukraine auch für die Hilfswerke und Nichtregierungsorganisationen, die in dem Land tätig sind. Allen vor auch das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis, das sich seit mehr als 25 Jahren engagiert.

INFO: Als „Zeitenwende“ wird der russische Krieg in der Ukraine immer wieder bezeichnet, denn er verändert die Sicherheitsarchitektur Europas und ist verantwortlich für Tod und Vernichtung. Eine Art Zeitenwende ist der Krieg auch für die Hilfswerke und Nichtregierungsorganisationen, die in dem Land tätig sind. Wie für das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis, das sich seit mehr als 25 Jahren mit vielen Partner engagiert und die Ukraine nach der Unabhängigkeit in ihren Prozessen unterstützt. Etwa beim Aufbau von Schulen, wie dem katholischen St. Blasius Gymnasium in Ivano-Frankivsk im Westen des Landes.

Renovabis-Pfingstaktion 2022: Renovabis richtet in seiner diesjährigen bundesweiten Kampagne zu Pfingsten den Blick besonders auf die Kriegsereignisse in der Ukraine. Renovabis unterstützte seit Kriegsbeginn 57 Projekte zur Unterbringung, Versorgung und Betreuung von ukrainischen Kriegsopfern und Geflüchteten innerhalb und außerhalb der Ukraine mit insgesamt 2,7 Millionen Euro. Auch in weiteren Partnerländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa fördert das Hilfswerk soziale und pastorale Projekte sowie Projekte im Bildungsbereich. Der Eröffnungsgottesdienst zur diesjährigen Renovabis-Aktion fand am 22. Mai im Fuldaer Dom mit Bischof Michael Gerber statt. Das Leitwort lautet „dem glaub' ich gern! Was Ost und West verbinden kann.“ Am Pfingstsonntag (5. Juni 2022) ist die Kollekte in den Kirchengemeinden für die Aktion Renovabis bestimmt.

Spendenkonto: Renovabis e. V., IBAN: DE94 4726 0307 0000 0094 00, BIC: GENODEM1BKC, Bank für Kirche und Caritas eG. Die Spenden können auch an Pfarreien übermittelt werden. Dabei sollten Umschläge mit dem Hinweis „Spende Renovabis 2022“ versehen werden. Auf Wunsch stellt die Pfarrei auch gerne eine Spendenbescheinigung aus. Renovabis bietet auch die Möglichkeit zur Online-Spende unterwww.renovabis.de/spenden/ihre-online-spende.

Bischöfe rufen zu Spenden für Renovabis-Pfingstaktion auf: Die deutschen Bischöfe erinnern in ihrem Aufruf an die große Zahl von pastoralen und sozialen Projekten, die Renovabis seit vielen Jahren in der Ukraine unterstützt. „Diese Arbeit ist heute wichtiger denn je.“ Nothilfe und die Begleitung von Flüchtlingen seien das Gebot der Stunde. Aber in der Ukraine und in ganz Osteuropa müsse es der Kirche auch darum gehen, die christliche Botschaft der Hoffnung zu verkünden und den Menschen angesichts aller Dunkelheiten das Licht zu zeigen, das nur der Glaube uns sehen lasse. Das Leitwort der diesjährigen Pfingstaktion gebe Antwort auf existenzielle Fragen: „Denn auch in den schwierigsten Zeiten unseres persönlichen Lebens und im Leben der Völker verhindert der Glaube an Jesus Christus den Absturz in die Verzweiflung. Gott hält uns fest. Er gibt uns Mut und Kraft, das Richtige zu tun. Und er verheißt den Menschen eine Zukunft über den Tod hinaus. In diesem Geist dürfen wir Pfingsten feiern und uns zugleich den schwierigen Aufgaben unserer Zeit stellen“, schreiben die Bischöfe. Sie beschließen ihren Aufruf mit dem Appell: „Unterstützen Sie die Menschen im Osten Europas durch Ihr Interesse, Ihr Gebet und Ihre großzügige Spende bei der Kollekte am Pfingstsonntag.“ Hier der Aufruf der deutschen Bischöfe als pdf-Datei

Renovabis: Renovabis ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa. Der Name stammt aus Psalm 104: „Renovabis faciem terrae – Du (Gott) wirst das Antlitz der Erde erneuern“. Das 1993 von der Deutschen Bischofskonferenz auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken gegründete Hilfswerk mit Sitz in Freising unterstützt Projekte zur Erneuerung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in 29 Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Zu den von Renovabis geförderten Projekten gehören kirchlich-pastorale Projekte, wie Jugendseelsorge, Familienseelsorge, Ausbildung von Priestern und Ordensleuten, Bau von Kirchen und Gemeindezentren, soziale Projekte und Bildungsprojekte, Altenheime, Tageszentren für Kinder aus sozial schwachen Familien, Projekte für Straßenkinder und für Menschen mit Behinderung, Förderung von Schulen und Berufsschulen und weitere Projekte, wie Ausbildung von Journalisten, Förderung von Medienarbeit und Nothilfe (z.B. für Flüchtlinge oder im Fall von Naturkatastrophen). Bisher unterstützte Renovabis nach eigenen Angaben rund 25.300 Projekte mit einem Gesamtvolumen von knapp 816 Millionen Euro.

Kontakt: Renovabis, Domberg 27, 85354 Freising, Tel. 08161 / 5309-0, Fax 08161 / 5309-11, E-Mail: info@renovabis.de, Spendenkonto: IBAN: DE24 7509 0300 0002 2117 77, BIC: GENODEF1M05, LIGA Bank eG. Mehr: www.renovabis.de/

Unser Gesprächspartner: Pfarrer Professor Dr. Thomas Schwartz ist seit Oktober 2021 neuer Hauptgeschäftsführer der Solidaritätsaktion Renovabis. Der 57-jährige Theologe war zuvor zehn Jahren Pfarrer der Pfarrgemeinde Sankt Michael in Mering, nahe Augsburg im Landkreis Aichach-Friedberg. Zugleich war er als Honorar-Professor für Wirtschaftsethik an der Universität Augsburg tätig. Er ist der fünfte Hauptgeschäftsführer des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Dr. Thomas Schwartz wurde am 31. Mai 1964 in Landstuhl in der Pfalz geboren und studierte katholische Theologie und Philosophie an den Universitäten Münster und Augsburg sowie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 1990 erhielt er vom späteren Kardinal Karl Lehmann die Priesterweihe. Er wurde mit einer Arbeit zum Gewissen in den Schriften Thomas von Aquins bei Eberhard Schockenhoff in Freiburg promoviert. In der Zeit von 1999 bis 2010 war er Hochschulpfarrer in Augsburg und Pfarrer von Sankt Peter in Stotzard, seit 2010 Pfarrer von Sankt Michael in Mering und seit 2016 auch priesterlicher Begleiter für den Katholischen Deutschen Frauenbund der Diözese Augsburg. Er ist zudem Honorarprofessor für Wirtschaftsethik an der Universität Augsburg und gehört der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste an. Thomas Schwartz ist Autor zahlreicher Publikationen und moderierte verschiedene Fernsehsendungen. Er wirkte unter anderem an der Fernsehsendung „Alpha bis Omega“ (BR) mit, in der er sich mit dem Astrophysiker und Wissenschaftsjournalisten Harald Lesch über theologische und philosophische Themen austauschte.

Hier Stellungnahmen der Deutschen Bischofskonferenz, weiterführende Informationen und Links: https://www.dbk.de/themen/krieg-in-der-ukraine#c7033

Mittwoch, 08.06.2022