Männerwallfahrt in Köln

von Elvis Katticaren

Freitag, 01.04.2022

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Morgen startet die Männerwallfahrt im Katholischen Stadtdekanat Köln. Seit dem Ende des II. Weltkriegs geht es dabei schweigend und betend durch die Straßen Kölns zum Abschlussandacht am Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes in Köln-Kalk.

INFO: „Dass wir noch einmal in Kriegszeiten unterwegs sein würden, damit hat wohl niemand von uns gerechnet“, so die Organisatoren: Morgen, traditionell am Samstag vor dem fünften Fastensonntag, zieht die Männerwallfahrt im Katholischen Stadtdekanat Köln wieder schweigend und betend durch die Straßen Kölns zum Abschlussandacht am Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes in Köln-Kalk. Organisiert wird der Schweigegang von Stadtmännerseelsorger Pfarrer Bernd-Michael Fasel gemeinsam mit einem Kreis engagierter Ehrenamtlicher aus verschiedenen Gemeinden und Verbänden.

Der Beginn des Bußgangs der katholischen Männer geht in Köln auf das Jahr 1931 zurück. Initiiert wurde er von Priestern und Laien, vor allem von Jesuiten-Pater Josef Spieker, der von den Nationalsozialisten später verfolgt und zeitweise im KZ festgehaltenen wurde. Mit dem vorösterlichen Bußgang von rund 7.000 Männern in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag sollte die Gottesmutter um ihre Hilfe gebeten werden. Ein Jahr später nahmen bereits 18.000 daran teil und die Wallfahrt wurde zunehmend von den Nationalsozialisten scharf beobachtet. 35.000 waren es 1935, später noch mehr, und trotz Verbot 1940 nahmen Tausende an „stillen Bußwallfahrten“ teil. Auch nach dem Krieg machten sich 1947 wieder tausend Pilger auf den Weg. Nach Debatten um die zeitgemäße Form dieser Übung fand die Wallfahrt 1970 wieder in der gewohnten Form mit anschließender Eucharistiefeier im Dom statt. Aus dem „Bußgang“ wurde 1980 der „Schweigegang“ bis die Zahl der Teilnehmer immer weiter zurückging. Seit 2004 nahm die Wallfahrt nach Kalk wieder zu.

Männerwallfahrt 2022: Seit diesem Jahr firmiert der Schweigegang der Männer als Männerwallfahrt. „Neue Wege gehen“ ist diesmal das Leitwort. Aufgrund der unsicheren Corona-Lage endet die Männerwallfahrt in diesem Jahr am Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes in Kalk mit einer Andacht, welcher der Stadtmännerseelsorger Pfarrer Bernd-Michael Fasel vorsteht. Stationen: Die Männerwallfahrt beginnt mit kurzen Wortgottesdiensten (lat: statio) in den folgenden Kirchen. Alle Wallfahrer sind gebeten, in der Kirche am Gottesdienst teilzunehmen, die ihnen am nächsten liegt. Von den Kirchen aus ziehen die einzelnen Gruppen zur Kalker Kapelle, wo in diesem Jahr die Wallfahrt endet: St. Maria im Kapitol, Statio: 19.15 Uhr; St. Heribert, Statio: 19.45 Uhr; St. Petrus Canisius, Statio: 19.30 Uhr; St. Marien/Kalk, Statio: 20.00 Uhr. Andacht zum Abschluss der Wallfahrt an der Kalker Kapelle, ca. 20.45 Uhr mit Stadtmännerseelsorger Pfarrer Bernd-Michael Fasel und Stadtdechant Msgr. Robert Kleine.

Kontakt: Schweigegang der Männer, Katholisches Stadtdekanat Köln, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 0221 / 925847-73, E-Mail: stadtdekanat@katholisches.koeln, Internet: https://www.katholisches.koeln/schweigegang/

Freitag, 01.04.2022