MISEREOR-Fastenaktion 2021

von Stefan Klinkhammer

Samstag, 20.02.2021

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Morgen eröffnet MISEREOR die diesjährige Fastenaktion. Sie steht unter dem Leitwort „Es geht! Anders.“ Denn wie im vergangenen Jahr wird auch die 63. Aktion „anders gehen“ müssen. Viele Veranstaltungen und Aktionen können nicht wie gewohnt stattfinden ...

INFO: Mit der diesjährigen Fastenaktion lädt MISEREOR in Deutschland zu einer Reflexion über Lebensstile und Konsum, die Zusammenhänge von Alltagsgewohnheiten in Deutschland und Missständen im Globalen Süden, einen notwendigen sozialen und ökologischen Wandel und Potentiale zur Veränderung ein. Unter dem Leitwort „Es geht! Anders.“ eröffnet das katholische Werk für Entwicklungszusammenarbeit am 21. Februar bundesweit mit einem Festgottesdienst zum 63. Mal die Fastenaktion. Sie wird auch in diesem Jahr um 10 Uhr aus dem Dom von Hildesheim von der ARD live übertragen. 2021 wird es tatsächlich „anders gehen“ müssen: Im zweiten Jahr in Folge ist MISEREOR von den nötigen Beschränkungen während der Corona-Pandemie betroffen. Viele Veranstaltungen, Spendenaktionen, Fastenessen oder Solidaritätsläufe werden nicht wie gewohnt stattfinden können. Daher wird auch zu einer Reihe von digitalen Angeboten und Veranstaltungen eingeladen, es gibt dazu aktuelle Informationen und kreative Fastentipps. 

MISEREOR-Hungertuch 2021/2022: Das MISEREOR-Hungertuch ist ein zentraler Bestandteil der MISEREOR-Fastenaktion. Alle zwei Jahre gestalten eine Künstlerin oder ein Künstler ein neues Kunstwerk. Das neue Hungertuch mit dem Titel „Du stellst meine Füße auf weiten Raum – Die Kraft des Wandels“ stammt von der chilenischen Künstlerin Lilian Moreno Sánchez, die seit 1996 in Deutschland lebt und arbeitet. Basis des Bildes ist ein Röntgenbild, das den gebrochenen Fuß eines Menschen zeigt, der in Santiago de Chile bei Demonstrationen gegen soziale Ungleichheit 2019 verletzt worden ist. Mit diesem Motiv möchte die Künstlerin die Kraft, die im Wandel steckt, verdeutlichen. Weitere Informationen unter www.fastenaktion.misereor.de/hungertuch

Beispielland Bolivien: Das südamerikanische Land zeigt, welche Folgen nicht nachhaltiges Wirtschaften für Umwelt und Bevölkerung haben können. In den vergangenen Jahren wurden im Amazonas-Gebiet riesige Flächen Regenwald abgeholzt und brandgerodet, Agrar-Konzerne eignen sich große Landflächen für die Fleischproduktion an. Bergbau und Gasförderung belasten die Umwelt, die Auswirkungen des Klimawandels verschlechtern die Lebensgrundlage vieler Menschen: „Durch die starke Nachfrage nach billigen Rohstoffen und Produkten aus Monokulturen trägt auch Deutschland zur Zerstörung von Natur und Lebensräumen in Amazonien bei“, so Misereor, das sich mit seinen Partnerorganisationen gegen die Zerstörung des Lebensraums im Amazonas-Tiefland wehrt. Das Zentrum für juristische Studien und Sozialforschung CEJIS (Centro de Estudios Jurídicos e Investigación Social) und die Sozialpastoral Caritas Reyes beraten indigene Gemeinschaften, wie sie ihre Rechte um Territorien und Autonomie gegenüber dem Staat vertreten können. Darüber hinaus werden Techniken der Agroforstwirtschaft vermittelt, um natürliche Vielfalt zu bewahren und gleichzeitig Ernteerträge zu erhöhen. Indem die Menschen auf nachhaltige Weise im und vom Wald leben, schützen sie ihn. Beide Partnerorganisationen leisten einen wichtigen Beitrag für den Erhalt des für alle wichtigen Ökosystems am Amazonas.

Fastenkollekte am 5.Fastensonntag: Höhepunkt der Fastenaktion ist der fünfte Sonntag der Fastenzeit, der MISEREOR-Sonntag am 21. März 2021. Dann werden bundesweit die Gläubigen in den katholischen Gottesdiensten über die MISEREOR-Arbeit informiert und um Spenden für die Arbeit von MISEREOR in rund 90 Ländern der Erde gebeten. Weil wegen der Corona-Pandemie viele Menschen nicht in die Gottesdienste gehen und Spendenaktionen wie Fastenessen oder Solidaritätsläufe nicht stattfinden können, bittet MISEREOR die Menschen in Deutschland, die Arbeit des Werks für Entwicklungszusammenarbeit mit Online-Spenden zu unterstützen und veranstaltet ein großes digitales Event mit Kochshow und gemeinsamem Fastenessen. Informationen www.fastenaktion.misereor.de

Mitmachen: Unter www.misereor.de/abstand bietet das Hilfswerk Tipps dazu, wie sich beliebte Spendenaktionen corona-konform abwandeln oder ganz neue Ideen im Netz umsetzen lassen. Am 3. Februar von 19.00-20.30 stellen MISEREOR-Mitarbeiterinnen die Möglichkeiten in einem Online-Seminar vor. Anmeldung per Mail an aktionen@misereor.de.

Digitale Veranstaltungen: MISEREOR wird dieses Jahr eine Reihe von digitalen Formaten, wie Videos, Übertragungen von Andachten, Online-Treffen etc. und (Live-)Talks in den sozialen Medien, wie facebook/Instagram, Youtube oder twitter anbieten, um mit den Menschen in Kontakt zu treten, sich auszutauschen und viele Informationen zur Fastenaktion zu teilen. Jeweils donnerstags während der Fastenzeit wird es um 19.00 Uhr z. B. einen Online-Stammtisch zu einem bestimmten Wochenthema geben, am 21. März ein großes Online-Event. Mehr: www.fastenaktion.misereor.de

Samstag, 20.02.2021