Motorradwallfahrt Kevelaer

von Stefan Klinkhammer

Freitag, 25.06.2021

Platzhalterbild
Beitrag anhören

Bild: Die Gnadenkapelle in Kevelaer wird auch in diesem Jahr wieder Ziel zahlreicher Motorradfahrerinnen und -fahrer. (Plakatmotiv 2021)

Nach über einem Jahr Stille wird es im niederrheinischen Wallfahrtsort Kevelaer jetzt wieder richtig laut: Am Samstag, 3. Juli, werden viele Biker zur traditionellen Motorrad-Wallfahrt erwartet...

INFO: Das Wallfahrtsgeschehen in Kevelaer nimmt deutlich an Fahrt auf: „Seit die Gastronomie und Hotellerie öffnen dürfen, das Wetter besser ist und die Corona-Inzidenzwerte sinken, ist es in der Stadt, auf dem Kapellenplatz und in den Gottesdiensten merklich voller“, sagt Pastoralreferent Dr. Bastian Rütten dankbar. Selbstverständlich werde in der Marienstadt auch weiterhin auf die Einhaltung der jeweils gültigen Hygiene- und Abstandsregeln geachtet.

Besonders freut Rütten sich darüber, für Samstag, 3. Juli, die Motorradfahrerinnen und -fahrer wieder zur Pilgerfahrt an den Niederrhein einladen zu können. Zwar wird es keine Möglichkeit zum Campen geben und auch die Lichterfahrt muss ausfallen, „aber wir werden alles möglich machen, was möglich ist“, betont Rütten. Ab dem Nachmittag wird der große Parkplatz an der Basilikastraße für Autofahrer gesperrt, dort können die Biker ihre Maschinen abstellen. Um 20 Uhr beginnt im Forum Pax Christi eine Lichterfeier, „da haben wir unter freiem Himmel mehr Platz als in der Basilika“, erklärt Rütten. Während des Gottesdienstes wird auch der Motorradfahrer gedacht, die im vergangenen Jahr verstorben sind.

Zu einem Höhepunkt des Abends soll dann die Vorbeifahrt an der Gnadenkapelle mit der Segnung der Fahrerinnen und Fahrer werden. „Traditionell versammeln sich die Biker dort, um mit einem gemeinsamen Hup-Konzert Maria zu grüßen, in diesem Jahr sind alle eingeladen, diesen Gruß bei der Vorbeifahrt zu senden“, erklärt der Pastoralreferent. Während der ganzen Wallfahrt werden die Mitglieder des Vereins, der vor der Pandemie die Wallfahrt organisiert hat, als Ordner vor Ort sein, für einen geregelten Ablauf sorgen und bei Fragen zur Verfügung stehen. „Es ist eine der großen Wallfahrten, die Menschen hier in Kevelaer vermissen die Biker. Daher ist es uns ein großes Anliegen, dass das wieder stattfinden kann“, betont Rütten. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Für die Wallfahrtsleitung ist die Motorradwallfahrt ein weiterer Schritt zu einer Rückkehr zu mehr Normalität während der Pilgersaison. „Wir müssen weiterhin auf die Inzidenz vor Ort und in den Herkunftsgemeinden schauen, aber ich sage ganz deutlich, dass Kevelaer offen ist“, sagt Rütten. So sind Einzelpilger und Kleingruppen willkommen, „das Priesterhaus ist geöffnet und kann beherbergen und verköstigen, das gilt ebenso für die Gaststätten und die Hotels in Kevelaer“, sagt Rütten. Wer sich über das Priesterhaus anmeldet, wird im Pilgergottesdienst in der Basilika begrüßt.

Er hat erfahren, dass viele Pilger ergriffen sind, die im vergangenen Jahr nicht an den Niederrhein kommen konnten. „Da sind auch schon Tränen geflossen“, weiß der Pastoralreferent, „es ist deutlich spürbar, dass sie in den vergangenen Monaten auf sehr viele Dinge verzichten mussten.“ Umso wichtiger sei das Signal, dass die Menschen auch weiterhin zur Trösterin der Betrübten, als die Maria in Kevelaer verehrt wird, kommen können. „Die Wallfahrt geht weiter“, sagt Rütten, „das merken wir deutlich.“ (pbm/cb).

Wallfahrtssaison in Kevelaer: Der Abt des Prämonstratenserklosters Hamborn, Albert Dölken, eröffnete am 1. Mai die diesjährige Wallfahrtssaison im niederrheinischen Kevelaer. Die Stadt am Niederrhein ist nach Altötting der zweitgrößte Wallfahrtsort in Deutschland.
Die Wallfahrt geht auf Marienerscheinungen während des Dreißigjährigen Krieges 1641/1642 zurück. Zu dem unscheinbaren Heiligenhäuschen mit einem kleinen Kupferstich der Luxemburger Madonna setzte ein beträchtlicher Pilgerstrom ein. 1654 entstand um den schlichten Bildstock nach dem Vorbild von Scherpenheuvel in Brabant die vier Meter hohe sechseckige Gnadenkapelle. Gezeigt wird ein kleines Papierbild „Unserer Lieben Frau von Luxemburg“ (Consolatrix afflictorum / Trösterin der Betrübten). 1663 wurde an der Rückseite ein Altar gebaut und 1874 neu errichtet. Der Pilgerzulauf ebbte durch alle Generationen und Jahrhunderte bis heute nicht ab: Kevelaer zählt, besonders seit Papst Johannes Paul II. am 2. Mai 1987 den Gnadenort besuchte, jährlich mehr als 800.000 Pilger aus dem In- und Ausland.

Unser Gesprächspartner: Pastoralreferent Dr. Bastian Rütten, Kath. Pfarr- und Wallfahrtsgemeinde St. Marien Kevelaer, Pastor Gregor Kauling, Priesterhaus, Kapellenplatz 35 , 47623 Kevelaer, Telefon: 0 28 32 / 933 80, Telefax: 0 28 32 / 933 8111, E-Mail: info@wallfahrt-kevelaer.de, Internet: https://www.wallfahrt-kevelaer.de/, Download Wallfahrt Kevelaer App

Freitag, 25.06.2021