Sündenbock
Donnerstag, 21.07.2022
Wer hat Schuld? - ist immer die erste Frage. Und schnell ist er gefunden - immer: Einer, dem alles aufgeladen wird, den man „in die Wüste schicken kann“. Einer oder eine ist es immer gewesen und die die Schuld dann auf sich nehmen. Sündenböcke. ….
INFO: Heute: Der Sündenbock. Wer hat Schuld? - ist immer die erste Frage. Und schnell ist er gefunden - immer: Einer, dem alles aufgeladen wird, den man „in die Wüste schicken kann“. Ganz beliebt in der Politik, hört man, aber auch wenn in der Firma was nicht rundläuft – einer oder eine ist es immer gewesen, dem oder der man was anhängen oder aufbinden kann und die die Schuld dann auf sich nehmen. Sündenböcke.
Wieso eigentlich ein Bock? Steht beim alten Moses, bei ihm in den Texten, die bis zu 3.000 Jahre Geschichte und Geschichten beschreiben. Wie die Sache mit der großen Versöhnung – denn darum geht es: Das ganze wankelmütige Volk hat sich mal wieder total daneben benommen – das tut es ja immer. Und weil das so ist, gibt es ein Ritual, damit alles wieder gut wird.
Und das geht ganz einfach: Man nehme: Zwei Ziegenböcke. Immer einmal im Jahr. Einer wird geschlachtet, dem anderen werden die Hände aufgelegt, damit auch die ganze im Lauf eines Jahres angesammelte Schuld. Und dann, dann wird er in die Wildnis gejagt, in die Wüste und im wahrsten Sinne „zum Teufel“ geschickt, nämlich zu einem Wüstendämon, der sich schon um ihn kümmern wird. Der den Bock rausbringt, kommt zurück, wäscht sich die Hände, zieht sich neue Klamotten an. Und dann ist alles wieder gut.
Versöhnung ist super. Doch wenn sie so funktioniert, mit einem Sündenbock? Aus der alten Schleife sind wir wohl noch nicht so ganz raus. Wer hat Schuld? Nun gut, wer keine hat, werfe den ersten Stein. Und dann kann man sich ja die Hände in Unschuld waschen.
Das Buch zu den Beiträgen: Wer's glaubt wird selig! - Redewendungen aus der Bibel.
Dieses Buch ist das „A und O“ für alltägliche Redensarten der deutschen Sprache. Es hilft zudem Menschen, „die im Dunkeln tappen“ und gerade ein „einziges Tohuwabohou“ sehen. Deshalb erklärt Gerhard Wagner die Herkunft von rund 200 Redewendungen inklusive Original-Zitat und Bibelstelle. Und dabei werden Sie vor allem eines entdecken: In unserer alltäglichen deutschen Sprache ist vieles einfach nur „neuer Wein in alten Schläuchen“. Manche gehen von Pontius zu Pilatus, werden so alt wie Methusalem oder gehen sogar über den Jordan, aber wer suchet, der findet und kann dann seine Hände in Unschuld waschen.200 Redewendungen, alle aus dem Alten und Neuen Testament, werden in diesem reichhaltig illustrierten Band inklusive Originalzitat und Bibelstelle bis auf das Tüpfelchen auf dem i geklärt.
Das Buch: Wer's glaubt wird selig! - Redewendungen aus der Bibel, Autor: Gerhard Wagner, ISBN 978-3-939722-36-6, 32. Auflage, 6,95 €, Verlag: Regionalia Verlag
Direkt zum Buch: https://regionalia-verlag.de/shop/978-3-939722-36-6/