TrOstern: Williberts Hoffnungsgeschichten

von Johanna Risse

Samstag, 03.04.2021

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„Unseren täglichen Trost gib uns heute“, das neue Buch von Diakon Willibert Pauels, Buchcover Herder-Verlag

Zwischen Karfreitag und Ostern – in den Kirchen ist das eine seltsame Zeit. Zwischen Bangen und Hoffnung, wenn man so will. Eine Situation, die Willibert Pauels alias „Ne Bergische Jung“ gut genug kennt.

INFO: Willibert Pauels, Jahrgang 1954, katholischer Diakon und „Ne Bergische Jung“ als Büttenclown, erschließt seinem neuen Buch „Unseren täglichen Trost gib uns heute“ den eigentlichen Kern von Religion, Christentum und Kirche: Für ihn ist der Glaube nicht dazu da, um uns anständige Manieren beizubringen, sondern einer geschundenen und zerrissenen Welt Trost zu bringen. Ein Buch als Trostspender auch für dunkle Stunden: In 12 beispielhaften Geschichten, mit sehr persönlichen Einblicken und immer wieder humorvoll unterbrochen, erzählt Pauels, worauf es ankommt.

Das Buch: Willibert Pauels, Unseren täglichen Trost gib uns heute. Hoffnungsgeschichten vom frommen Jeck. Der Trostspender für dunkle Stunden, 192 Seiten, Verlag Herder 2021, ISBN: 978-3-451-38858-3, eBook (EPUB) 14,99 Euro, Gebundene Ausgabe 20,- Euro.

Unser Gesprächspartner: Willibert Pauels, Jahrgang 1954, aufgewachsen als drittes von vier Kindern in Wipperfürth im Bergischen Land, studierte nach dem Abitur 1973 am Engelbert-vom-Berg-Gymnasium Katholische Theologie in Bonn und Münster, zunächst mit dem Ziel, Priester zu werden. Der Diplomtheologe arbeitete in einem Sägewerk und im Collegium Marianum in Neuss, machte eine Ausbildung zum Freizeitpädagogen und wurde 1993 zum katholischen Diakon geweiht. Nach Einsatz in verschiedenen Pfarrgemeinden ist der Vater einer Tochter als Diakon in der Pfarreiengemeinschaft Oberberg Mitte in Gummersbach und Bergneustadt tätig. Seit seinem ersten Auftritt 1975 bei einer Karnevalssitzung der „Kajuja” in seiner Heimatstadt trat er als „frommer Jeck” und „Bergische Jung” regelmäßig im regionalen Karneval auf. 1995 wurde er für den Kölner Karneval entdeckt und wurde mit rund 180 Auftritten pro Jahr zu einem der gefragtesten Stars des Rheinischen Karnevals. Für seine Verdienste wurde er 2009 als „Markenzeichen des Rheinlands” mit dem Rheinlandtaler des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) geehrt. 2013 eröffnete Pauels, dass er seit Jahren unter Depressionen leidet.

Der weitere Ablauf der Kar- und Ostertage: Am Karsamstag, dem Gedächtnistag der Grabesruhe des Herrn, finden keine Gottesdienste statt; die Altäre in den Kirchen sind ohne Kerzen und Blumen. Da der nächste Tag nach der Überlieferung immer schon am Vorabend beginnt, beginnt die feierliche Liturgie der „Feier der hochheiligen Osternacht“ am Abend nach Sonnenuntergang (Vigil / Nachtwache) oder vor der Morgendämmerung am frühen Ostermorgen zwischen 4 und 6 Uhr. Sie gliedert sich in die Lichtfeier (Segnung des Osterfeuers, Verzieren und Entzündung der Osterkerze (geschmückt mit Kreuz, fünf Weihrauchkörnern als Zeichen der Wundmale und Jahreszahl), Einzug in die dunkle Kirche unter dem dreimaligen Ruf „Lumen Christi“ oder „Christus, das Licht“, Exsultet/Osterlob), in den anschließenden Wortgottesdienst mit den Lesungen (drei bis sieben Texte aus dem Alten Testament), Antwortgesängen und Gloria, bei dem alle Glocken läuten und die Orgel wieder erklingt, zwei Lesungen aus dem Neuen Testament, Osterevangelium und Predigt, Allerheiligenlitanei, Taufe und Taufgedächtnis und die Feier der Eucharistie mit Kommunion in beiden Gestalten von Brot und Wein. Die Messe vollzieht so den Durchgang durch den Tod zum Leben sakramental nach. Vielfach schließt sich nach dem Segen eine Agape als gemeinsames Ostermahl an. Den Ostersonntag feiert Papst Franziskus im Petersdom und erteilt anschließend um 12 Uhr den traditionellen Segen „Urbi et orbi“ („Der Stadt und dem Erdkreis“). Am Ostermontag erinnern die liturgischen Texte an das Zusammentreffen der Emmaus-Jünger mit dem auferstandenen Christus.

Ostergottesdienste per Mausklick: Die Deutsche Bischofskonferenz bietet auf ihrer Internetseite eine Themensammlung (www.dbk.de/themen/ostern-2021) zur Karwoche und zu Ostern. Auf der Themenseite gibt es Vorschläge für Familiengottesdienste zu Hause, Gebetsimpulse im Alltag oder kreative Spiel- und Bastelangebote für Kinder. Einige Bistümer bieten neue Andachtsformen bis zum Podcast an. Das Serviceangebot umfasst auch Kontaktmöglichkeiten für Menschen, die Sorgen und Ängste haben: Die Telefonseelsorge, die von der evangelischen und der katholischen Kirche getragen wird, ist am Telefon, per Chat und online (http://www.telefonseelsorge.de) Tag und Nacht erreichbar, auch an Wochenenden und Feiertagen. Zusätzlich stehen auch die Mitarbeiter der katholischen Internetseelsorge (http://www.internetseelsorge.de) Menschen in schwierigen Lebenssituationen bei oder beraten sie auf ihrem Glaubensweg.

Für alle, die in diesem Jahr nach Gottesdiensten in der Osterwoche suchen, bieten die evangelische und die katholische Kirche wieder ab sofort unter www.ostergottesdienste.de den ökumenischen Gottesdienstservice. „Christen wollen Ostern feiern und sehnen sich nach gewohnten Ritualen, zu denen der feierliche Gottesdienst dazugehört. Gemeinsam die Auferstehung Jesu feiern - das gibt Hoffnung und Kraft“, so der Osnabrücker Bischof. Obwohl in diesem Jahr Gottesdienste unter Einschränkungen und mit Hygienemaßnahmen weitgehend gefeiert werden dürften, seien zahlreiche Menschen auf Angebote ohne Präsenz angewiesen.

Katholische Gottesdienstübertragungen in Fernsehen und Hörfunk: Während der Kar- und Ostertage werden – wie schon im vergangenen Jahr – zahlreiche Gottesdienste und weitere kirchliche Sendungen im Fernsehen und im Hörfunk ausgestrahlt. Angesichts der Corona-Pandemie ist das Angebot im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausgeweitet worden. Aus vielen Bistümern gibt es Streamingangebote. Genaue Uhrzeiten sowie alle Gottesdienstübertragungen in ARD und ZDF bis zum Ostermontag sind auf der Internetseite der Katholischen Fernseharbeit (Kirche.tv) aufgeführt: https://fernsehen.katholisch.de/fernsehgottesdienste/kar-und-ostertage-2021. Diese Liste wird fortlaufend aktualisiert. Aufgrund der Corona-Verordnungen in den Bundesländern kann es zu kurzfristigen Änderungen kommen.

Der Beginn der Karwoche am Palmsonntag wird durch einen ZDF-Fernsehgottesdienst aus Frankfurt am Main begleitet (9.30 Uhr), um 10.30 Uhr überträgt das BR-Fernsehen die Feierlichkeiten aus Rom. Am Karfreitag betet der Papst den Kreuzweg, den um 21.00 Uhr ebenfalls der BR zeigt. Die Feier der Osternacht wird unter anderem über Video-Streaming durch den MDR ab 21.30 Uhr aus dem Erfurter Dom im Internet übertragen. Im Hörfunk wird ab 21.05 Uhr bei Bayern 1 ein Gottesdienst aus München und ab 22.05 Uhr bei SWR4/SR2 eine weitere Feier aus Ingelheim ausgestrahlt. Die Ostermesse am Ostersonntag überträgt die ARD um 10.00 Uhr aus Rom, ebenso den Segen Urbi et orbi um 12.00 Uhr. Im Radio überträgt unter anderem der Deutschlandfunk einen Gottesdienst (ab 10.05 Uhr). Am Ostermontag bieten mehrere Sender Hörfunk-Gottesdienste an, so MDR Kultur (10.00 Uhr), Bayern 1 (10.00 Uhr) und HR4 (10.05 Uhr).

Darüber hinaus übernehmen Plattformen wie www.katholisch.de und www.domradio.de Streamingangebote. Der Facebook-Kanal der Deutschen Bischofskonferenz stellt folgende Streams in Zusammenarbeit mit den Bistümern bereit: Gründonnerstag um 19.00 Uhr aus dem Kölner Dom, aus dem Limburger Dom Karfreitag (15.00 Uhr), in der Osternacht (21.00 Uhr) und am Ostersonntag (10.00 Uhr) sowie den Segen Urbi et orbi; am Ostermontag um 10.00 Uhr aus dem Münchner Liebfrauendom. Bei ZDF-Gottesdiensten werden Untertitel und regelmäßig eine Übersetzung in Gebärdensprache angeboten (vgl. https://barrierefreiheit.zdf.de). Ebenso werden bei Gottesdienstübertragungen durch die Sender der ARD in aller Regel Untertitel bereitgestellt. Unter folgendem Link finden sich die aktuellen Übertragungen, auch mit Hinweisen auf Untertitel: http://gottesdienste.ard.de.

Samstag, 03.04.2021