Wie fühlen Sie sich?

von Margret Wand

Montag, 10.08.2015

obdachlos
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Schau nie auf jemanden hinunter, es sei denn, Du hilfst ihm auf.

"Wie geht's?" "Wie fühlst Du dich?" – Das klingt wie eine harmlose Floskel. Ist es aber nicht. Schon gar nicht, wenn die Sängerin Pink sie stellt. 2007 nicht, als ihr Song in Deutschland herauskam, und auch heute nicht.

Pink stellte ihrem Präsidenten Georg W. Bush unangenehme Fragen und landete im deutschsprachigen Raum ganz oben in den Charts. Um nicht den Verdacht der Kommerzialisierung aufkommen zu lassen, wurde die Single in den USA nicht veröffentlicht. Hier drei ihrer Fragen:

  • Wie fühlen Sie sich, wenn Sie all die Obdachlosen auf der Straße sehen?
  • Für wen beten Sie abends vor dem Einschlafen?
  • Wie fühlen Sie sich, wenn Sie in den Spiegel schauen?

Hinter ihren Fragen verbirgt sich Kritik an seiner Politik. Beispielsweise an der nur langsam anlaufenden Hilfe für die steigende Zahl der Obdachlosen, besonders nach dem "Hurrikan Katrina" im Jahr 2005. Pink ruft mit ihrem Song zu mehr sozialer Gerechtigkeit auf. Es geht um gesellschaftliche und politische Themen, in denen sich Nächstenliebe zeigt. Verantwortung für die Mitmenschen wahrzunehmen, ist nicht nur eine Aufgabe für die politisch Verantwortlichen. Darauf macht bereits Jesus aufmerksam. Er sagt zu seinen Zuhörern:

Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich nicht gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich nicht getränkt. Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich nicht beherbergt. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht bekleidet. Ich bin krank und gefangen gewesen, und ihr habt mich nicht besucht.

Seine Zuhörer verstehen Jesus nicht und wenden ein: Herr, wann haben wir Dich denn so gesehen und nicht geholfen. Darauf Jesus:

Was immer ihr an einem meiner Mitmenschen zu tun versäumt habt – und wäre er noch so gering geachtet gewesen –, das habt ihr mir gegenüber versäumt.

Montag, 10.08.2015