Woelki: Kühlen Kopf bewahren

von Johanna Risse

Dienstag, 21.07.2020

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Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki empfiehlt in im Sommer möglichst viele Kirchenbesuche. Denn hinter dicken, alten Kirchenmauern ist es angenehm kühl. Der Kölner Dom biete auch im Sommer gute Voraussetzungen, um einen kühlen Kopf zu bewahren.

INFO: Aus der Sommerhitze in kühlen Schatten – besonders alte Kirchen machen das möglich. Das empfiehlt auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. So bietet der Kölner Dom auch im Sommer gute Voraussetzungen, um einen kühlen Kopf zu bewahren. So ist die Krypta im Dom der kühlste Ort der Kathedrale. Zwischen der Außentemperatur und dem Binnenklima großer Bauwerke bestehen meist deutliche Unterschiede – der Luftraum heizt sich hier deutlich langsamer auf. Gut für klimageplagte Menschen und Kunstwerke. Allerdings beschleunigen große gotische Fensterflächen den Temperaturausgleich. Damit haben die älteren romanischen Kirchen mit kleinen Fenstern und dicken Mauern eine noch größere Wirkung.

Der Kölner Erzbischof erinnert in unserem Beitrag an den Text eines uralten Hymnus aus der Litugie – die Pfingstsequenz „Veni sancte spiritus / Komm Schöpfer Geist“. Sie stammt aus der Zeit um das Jahr 1200, wird dem Erzbischof von Canterbury, Kardinal Stephen Langton, zugeschrieben, zählt zehn Strophen mit jeweils drei Zeilen und ist bis heute als fester Bestandteil der Messliturgie am Pfingstsonntag. Im GOTTESLOB findet sich der lateinische Originaltext unter der Nummer 343, die deutsche Übersetzung unter Nummer 344.

Komm herab, o Heil’ger Geist


Komm herab, o Heil’ger Geist,
der die finstre Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.

Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.

Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not,

in der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.

Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.

Ohne dein lebendig Wehn
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.

Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile du, wo Krankheit quält.

Wärme du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.

Gib dem Volk, das dir vertraut,
das auf deine Hilfe baut,
deine Gaben zum Geleit.

Lass es in der Zeit bestehn,
deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit. Amen.

Dienstag, 21.07.2020