Conrad von Soest
Donnerstag, 15.06.2023
Einer der bedeutendsten westfälischen Maler kam vor gut sechshundertfünfzig Jahren in Dortmund zur Welt. Conrad von Soest. Michael Nitzke hat sich auf seine Spuren begeben:
Der Conrad-von Soest-Platz liegt direkt vor der evangelischen Marienkirche. In der Kirche sehe ich seinen Altar. Der gilt als Meisterwerk der Spätgotik, also in der Zeit vom 12.-16. Jahrhundert. In dieser Zeit wurden eine Menge Kirchen gebaut.
Mir fällt der goldene Hintergrund des Altars auf.
Ist das ok, wenn in einer Kirche Reichtum zur Schau gestellt wird?
Ich erfahre, dass die goldene Farbe für die Zeitlosigkeit des christlichen Glaubens steht. Andere Maler zeigen im Hintergrund Details der eigenen Umgebung. Conrad will mit seinem Stil sagen: Die befreiende Botschaft von Jesus gilt allen Menschen egal, wo sie leben.
Ich sehe auf dem Altarbild die Heiligen Drei Könige beim Jesuskind. Sie legen ihre Kronen ab. Das zeigt mir: der Sohn Gottes, selbst wenn er noch so klein ist, ist mächtiger als ein irdischer König.
Conrad von Soest hat sein Werk signiert. Am Rand eines Buches auf dem Nachttisch der Maria ist sein Name erkennbar. Er tritt nicht hinter seinem Werk zurück, wie viele seiner Vorgänger, sondern steht mit seinem Namen für den Glauben ein, den er mit seinem Bild vermittelt.
Und damit bleibt Conrad von Soest aktuell. Ich wünsche mir viele Menschen, die Mut haben über ihren Glauben zu sprechen. Und die Ihre Handschrift hinterlassen, indem sie Schönes gestalten.
Hier gibt es mehr Infos zum Altar der Marienkirche: https://www1.wdr.de/kultur/kunst/west-art-meisterwerke/conradvonsoestmarienaltar100.html