Zu Besuch in America
Montag, 12.06.2023
Es ist schon erstaunlich, wie schnell man heute so von A nach B reisen kann. Aber das Pfarrer Michael Nitzke es geschafft hat, in unter drei Stunden mit dem Zug und dem Fahrrad von Dortmund nach America zu fahren – das klingt unglaublich:
Aber nur so lange, bis ich erkläre, dass es ein Dorf in den Niederlanden mit dem Namen „America“ gibt.
Vor der Kirche erfahre ich: dieses Dorf ist wirklich nach dem großen Amerika benannt. Lange gab es hier nicht viel mehr als Moor. Mit dem Bau der Eisenbahn entdeckten immer mehr Menschen dieses platte Land. Sie kamen sich vor wie Kolumbus und nannten ihr Dorf America.
Ein Denkmal erinnert an Torfstecher. Damit haben die Menschen hier früher ihren Lebensunterhalt verdient. Die Arbeit war hart, aber nicht so hart wie die Zeit während des zweiten Weltkriegs. Eine Gedenktafel schildert, wie damals deutsche Besatzer dreitausend junge Männer nach Deutschland verschleppten. Dort mussten sie Zwangsarbeit leisten. Viele verloren dabei ihr Leben. Andere konnten bleiben und leisteten Widerstand.
Heute bauen die Menschen hier Champignons an und empfangen Touristen in Ferienparks.
Den Kirchturm von America im Rücken radle ich zurück zum Bahnhof Venlo und bin dankbar, dass Menschen in diesem Teil von Europa nun seit fast 80 Jahren in Frieden leben dürfen.
Mehr Infos über America findet Ihr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/America_(Niederlande)