Das westfälische Abendmahl

von Michael Nitzke

Mittwoch, 14.06.2023

Das westfälische Abendmahl
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Ein Kunstwerk mit besonderer Botschaft

Sie wird als kleine Schwester des Kölner Doms bezeichnet -  Die evangelische Kirche Sankt Maria zur Wiese im westfälischen Soest. Warum? Weil sich die beiden Gebäude echt ähnlich sind.

Die beiden Türme wurden, wie in Köln, vor 150 Jahren vollendet, obwohl an beiden Kirchen schon Jahrhunderte gebaut wurde. 

Auch von innen muss sich die Wiesenkirche nicht vor dem Kölner Dom verstecken. Das liegt auch an den mittelalterlichen Glasfenstern. Ein besonderes Kirchenfenster ist 500 Jahr alt: Das „Westfälische Abendmahl“. Es zeigt Jesus beim letzten Mahl mit seinen Jüngern. Aber nicht mit Brot und Wein wie in der Bibel. Hier stehen Schinken und Bierkrüge auf dem Tisch. Dazu Gläser, in die höchstens Schnaps passt. Wie damals in Westfalen so üblich.

Der Künstler versetzt die Szene aus der Bibel in seine Zeit. Er zeigt: Was damals geschah, ist keine veraltete Geschichte, sie betrifft mich heute.

Vor 500 Jahren war dieses Kunstwerk revolutionär. Und die Botschaft ist immer noch aktuell. Wahrscheinlich würden Künstlerinnen und Künstler sie anders darstellen. Aber die Kernaussage bleibt: Jesus will, dass Menschen leben, er setzt sich für sie ein und gibt für sie sein Leben. Und: Er sitzt mit uns an einem Tisch. Egal, was es zu essen gibt. Egal, wie festlich der Tisch gedeckt ist und wie es uns gerade geht. Er will mit uns zusammen sein.

Mehr Infos findet Ihr hier: https://www.so-ist-soest.de

Mittwoch, 14.06.2023