Der Mann von Jesus

von Carsten Griese

Samstag, 28.03.2020

Kreuz, Herz und Anker
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"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe - diese drei. Aber die Liebe ist die Größte unter ihnen." (Die Bibel; 1. Korintherbrief, Kap. 13, Vers 13)

Carsten Griese ist Pfarrer und wird wegen seiner Funktion immer wieder mit Gott in Verbindung gebracht. Aber die folgende Begegnung hat ihn auch nochmal zum Schmunzeln und zum Nachdenken gebracht:

Ich bin zu Besuch in der Kindertagesstätte meiner Gemeinde und unterhalte mich mit einer Erzieherin. Ein Junge kommt aus dem Gebäude gelaufen, um draußen zu spielen und sieht, wie wir miteinander reden. Er bleibt stehen, erkennt mich und überlegt, wo er mich einordnen soll. Plötzlich fällt es ihm wie Schuppen von den Augen und er ruft: "Guck mal, da ist der Mann von Jesus".

"Mann Gottes", so bin ich schon öfter genannt worden. Doch "der Mann von Jesus" ist eine ganz neue Berufsbezeichnung. Ich muss lachen. Sie macht irgendwie klar, dass Jesus sich nicht so leicht einordnen lässt. Ob er "schwul" oder "hetero" war, das weiß ich nicht.

Ich weiß aber, dass er mit einer Gruppe von Freundinnen und Freunden unterwegs war und ein Herz für Menschen hatte. Darum soll in meiner Kirche jede und jeder Platz haben – unabhängig von der sexuellen Orientierung - als "Mann von Jesus" stehe ich eben ganz für meinen Glauben ein.

Samstag, 28.03.2020