Ehe unter Vertrag

von Margret Wand

Montag, 01.06.2015

Ehevertrag
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Vor 150 Jahren schlossen Ferdinand und Luise einen Ehevertrag.

Verträge, in denen alles klar und verbindlich geregelt ist, die sind besonders wertvoll, wenn es zum Konflikt kommt. Dann ist eine Basis da, auf die sich die Vertragspartner berufen können. Und wie ist das bei einer Ehe? Braucht die einen Ehevertrag?

Durch einen Ehevertrag geben sich die Eheleute bestimmte Regeln für die Ehe, vor allem aber für den Fall einer eventuellen Scheidung. In Eheverträgen werden häufig der Güterstand und somit die Aufteilung des Vermögens nach Auflösung der Ehe, der Ausgleich von Rentenansprüchen sowie Regelungen zum nachehelichen Unterhalt festgelegt. Nach deutschem Recht muss so ein Ehevertrag notariell beurkundet werden. Regelungen, die sehr unausgewogen sind und zu Lasten eines Partners gehen, sind unwirksam - das hat sogar das Bundesverfassungsgericht bestätigt. Hier finden Sie gute Gründe für einen Ehevertrag.

In dem Beitrag geht es um einen Ehevertrag, den Ferdinand und Luise vor 150 Jahren geschlossen haben. Die beiden regeln darin, wie sie miteinander im Alltag umgehen wollen. So verpflichten sie sich, sich nicht wegen Kleinigkeiten zu streiten. Oder:

"Die gebieterischen Worte: Ich will, ich bestehe darauf, ich befehle, werden in unserem häuslichen Wörterbuche gestrichen!"

Nicht in einem Ehevertrag, sondern in der Bibel steht eine Regel, die schon vielen Paaren im Alltag geholfen hat: Der Apostel Paulus empfiehlt der Gemeinde in Rom:

"Ehrt Gott, indem ihr einander annehmt, wie Christus euch angenommen hat."

Warum sie das tun sollen, beschreibt der Apostel Paulus so:

"Wir als die ´im Glauben` Starken sind verpflichtet, die Bedenken der Schwächeren ernst zu nehmen, statt in selbstgefälliger Weise nur an uns zu denken. Jeder von uns soll auf den anderen Rücksicht nehmen und danach fragen, was gut für ihn ist und was ihm im Glauben weiterhilft. Auch Christus hat nicht danach gefragt, was ihm selbst gefallen würde. Es heißt ´von ihm` in der Schrift: »Gegen mich, o Gott, richten sich die Beschimpfungen deiner Feinde.« Und alles, was die Schrift sagt und was doch schon vor langer Zeit niedergeschrieben wurde, sagt sie unseretwegen. Wir sind es, die daraus lernen sollen; wir sollen durch ihre Aussagen ermutigt werden, damit wir unbeirrbar durchhalten, bis sich unsere Hoffnung erfüllt. Denn von Gott kommt alle Ermutigung und alle Kraft, um durchzuhalten. Er helfe euch, Jesus Christus zum Maßstab für euren Umgang miteinander zu nehmen und euch vom gemeinsamen Ziel bestimmen zu lassen."

Montag, 01.06.2015