Ein deutscher Bischof am Amazonas

von Christof Beckmann

Freitag, 29.04.2022

Platzhalterbild
Beitrag anhören

Fotos: Bischof Norbert Förster, Cúria Diocesana de Ji-Paraná

13.000 Quadratkilometer - diese Fläche ist innerhalb eines Jahres im brasilianischen Amazonasgebiet zerstört worden. Eine Katastrophe für das Klima und den Artenschutz, sagt Pater Norbert Förster, seit einem Jahr Bischof in Brasilien ...

INFO: Dom Norberto, wie Norbert Förster seit seiner Weihe zum Bischof heißt, kennt den Amazonas wie seine Westentasche. Seit 35 Jahren lebt der Deutsche in Brasilien, war jahrelang als Flussmissionar unterwegs auf einem Seitenarm des Amazonas. Als Steyler Missionar und Bischof der Diözese Ji-Paraná sieht er aber neben der Abholzung des Regenwaldes noch viel mehr Probleme, die der Umwelt und der Biodiversität zu schaffen machen: 13.000 Quadratkilometer Regenwald, eine Fläche etwa fünfmal so groß wie das Saarland, ist innerhalb eines Jahres im brasilianischen Amazonasgebiet Regenwald zerstört worden. Eine Katastrophe für das Klima und den Artenschutz.

Unser Gesprächspartner: Norbert Hans Christoph Förster, geboren am 9. Juli 1960 in Bonn, studierte von 1980 bis 1982 Philosophie und Katholische Theologie an der Theologischen Fakultät Trier und an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er schloss sich 1982 der Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare an, machte das Postulat in Steyl und das Noviziat im Missionshaus St. Paul in Wengerohr (Wittlich), studierte dann bis 1987 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD St. Augustin. Nach der ersten Profess 1985 ging er nach Brasilien und absolvierte ein pastorales Praktikum als Missionar in der Pfarrei São Marcos im Erzbistum São Paulo. Nach der ewigen Profess wurde Förster in Santo Amaro zum Diakon und am 10. Dezember zum Priester geweiht. Er war Pfarrvikar der Pfarrei São Francisco de Assis in Valo Velho im Bistum Campo Limpo, machte ein Lizenziatsstudium im Fach Religionswissenschaft, übernahm 1995 die Leitung der Berufungspastoral und war Ausbilder am Priesterseminar des Bistums Registro.

Als Provinzialrat der Ordensprovinz Brasil Centro der Steyler Missionare unterrichtete er 2001 bis 2005 am Priesterseminar in Jardim Míriam, wurde 2006 Pfarrvikar der Pfarrei Nossa Senhora Aparecida im Bistum Santo Amaro und 2010 an der Universidade Metodista de São Paulo in São Bernardo do Campo zum Doktor der Theologie promoviert. Er lehrte am Theologischen Institut von São Paulo (ITESP), war ab 2012 im Bistum Humaitá, dort 2013-2015 Generalvikar und Pfarradministrator der Kathedrale Nossa Senhora da Conceição. 2016-2020 arbeitete er als Administrator der Missionsstation Costeira Beiradão, wirkte ab 2020 erneut Provinzialrat der Ordensprovinz Brasil Centro mit Sitz in São Paulo und lehrte am Priesterseminar João XXIII in Porto Velho.

Am 2. Dezember 2020 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Ji-Paraná, Erzbischof Roque Paloschi von Porto Velho spendete ihm am 27. Februar 2021 in der dortigen Kathedrale São João Bosco die Bischofsweihe. Sein Bistum ist mit 93.783 km² gut dreimal größer als Nordrhein-Westfalen, zählt 24 Pfarreien und mehr als 1.000 Missionsstationen.

Kontakt: Rua Marechal Rondon 400, 76900-036 Ji-Parana, RO, Brazil, Tel. (069)3416-4203/5, E-Mail: domnorbertosvd@gmail.com, das Bistum Ji-Paraná bei Facebook: https://www.facebook.com/djpr001/, @djpr001, E-Mail: jassisp@yahoo.com.br

Video mit Norbert Foerster, SVD (POR, ESP, ENG, GER)

Freitag, 29.04.2022