Sant´Egidio: Beten hilft
Mittwoch, 27.04.2022

Regenbogen und Friedenstaube: 2018 feierte die internationale katholische Gemeinschaft Sant'Egidio ihr 50-jähriges Bestehen
Um den Frieden beten? Warum nicht? Jetzt erst recht, sagen sie bei der Internationalen Gemeinschaft Sant´Egidio. Seit zwei Monaten tobt inzwischen der Krieg in Europa ...
INFO: Die katholische Laienbewegung Sant'Egidio engagiert sich seit seiner Gründung 1968 gemeinnützig für Arme, Kinder, Kranke und Einsame. Auch in Mönchengladbach gibt es verschiedene soziale Projekte. Jeden Mittwoch um 19 Uhr lädt dort Sant´Egidio zum Friedens-Gebet in die örtliche Franziskaner-Kirche St. Barbara ein. Der Wort-Gottesdienst dauert rund 30 Minuten und Menschen jeden Alters sind mit dabei. Mehr auf: pfarre-sankt-vitus.de/pfarre-einrichtungen/partner/sant-egidio/.
Unsere Gesprächspartnerin: Manuela Brülls, Franziskanerstr. 30, 41063 Mönchengladbach, Tel. 02161 / 209496, Fax 02161 / 179654, E-Mail: sant.egidio@t-online.de, Homepage unter http://www.santegidio.org.
Die Gemeinschaft Sant' Egidio: Die internationale katholische Gemeinschaft Sant'Egidio geht zurück auf eine im Februar 1968 von Schülern und Studenten rund um die Kirche Sant'Egidio in Rom ins Leben gerufene Bewegung mit Hauptsitz im Stadtteil Trastevere. Nach ihrer Gründung weitete die Gemeinschaft ihr Engagement über den Einsatz für benachteiligte römische Schüler auch auf andere soziale Bereiche aus. Als Initiator gilt der 1950 geborene Andrea Riccardi, damals Schüler am Gymnasium Virgilio in Rom. Der spätere Geschichtsprofessor für das Christentum und Zeitgeschichte hatte Lehrstühle an der Universität Bari, an der Universität La Sapienza in Rom und ist heute Emeritus am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Universität Roma Tre. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören der Balzan-Preis für Menschlichkeit, Frieden und Geschwisterlichkeit unter den Völkern (18. November 2004) und der internationale Karlspreis zu Aachen (21. Mai 2009).
In der zweiten Hälfte der siebziger Jahre begann die Gemeinschaft Sant'Egidio auch in anderen italienischen Städten zu wirken, seit den achtziger Jahren auch in Afrika, Amerika und Asien. Heute widmet sich die Gemeinschaft sich der karitativen Arbeit, der Diplomatie in Bürgerkriegsgebieten und dem Dialog der Religionen. Dazu zählen neben dem Einsatz für Obdachlose und alleinstehende alte Menschen auch das politische und praktische Engagement für Flüchtlinge sowie Maßnahmen zur Medikation von Aidskranken und unterernährten Menschen.
Bekannt wurde Sant'Egidio besonders 1992 durch die erfolgreiche Vermittlung eines Friedensabkommens zwischen den Parteien des Bürgerkriegs in Mosambik. Über spendenfinanzierte humanitäre Korridore bringt sie besonders gefährdete Flüchtlinge legal und sicher per Flugzeug nach Italien. Zudem veranstaltet die Bewegung regelmäßige internationalen Friedenstreffen. 2011 fand eine solche, mehrtägige Veranstaltung mit rund 10.000 Menschen aus über 50 Ländern in München statt. 2018 war die Stadt Münster Gastgeber. Heute gibt es Gruppen in über 70 Ländern mit rund 60.000 Mitgliedern, davon 5.000 in Deutschland. In Deutschland gründete sich der erste ausländische Ableger, seit 1983 ist das deutsche Zentrum in Würzburg. Seit 1986 ist die Gemeinschaft von der katholischen Kirche als Laienvereinigung anerkannt. Homepage: http://www.santegidio.org.