Ein Ministerium gegen die Einsamkeit

von Margret Wand

Dienstag, 10.09.2019

Beine auf der Straße
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Einsamkeit ist in Großbritannien Thema in der Politik

Gesundheit, Wirtschaft, Verkehr – alles wichtige Themen, für die es in den meisten Ländern der Erde Ministerien gibt. In Großbritannien gibt es seit dem letzten Jahr ein neues Amt; das ist allerdings einmalig.

Es beschäftigt sich mit der Vereinsamung der Bevölkerung. Margret Wand stellt es vor:

 

´In Großbritannien wurde die Frage nach der Einsamkeit zur Staatsangelegenheit erklärt.´

 

Dieser Satz ist mir sofort ins Auge gefallen. Entdeckt habe ich ihn in der Zeitschrift ´Dialog´ von der Diakonie Düsseldorf. Ich habe direkt weitergelesen. Und tatsächlich:

Großbritannien hat eine Ministerin für Einsamkeit. Und das abgedruckte Interview mit der Ministerin Davis bestätigt: Es ist von erheblicher Bedeutung, sich ganz weit oben mit dieser Problematik zu befassen. "Mims" Davies meint:

 

„Einsamkeit ist natürlich ein sehr persönliches Problem, aber wir brauchen eine Diskussion auf nationaler Ebene, um das Bewusstsein für dieses Problem zu steigern, den Makel zu reduzieren und den Menschen dabei zu helfen zu verstehen, dass sie in ihrer Einsamkeit nicht allein sind.“

Neben Projekten wie Fahrdienste, digitale Technologien oder Sport-, Kunst- Kulturprogramme werden auch Fachkräfte geschult:

„Wir werden außerdem sicherstellen, dass alle Hausärztinnen und -ärzte in England bis 2023 in der Lage sind, Patientinnen und Patienten, die unter Einsamkeit leiden, auf Gemeinschaftseinrichtungen und Freiwilligendienste hinzuweisen. Die Ärzte können dann Patienten Aktivitäten wie Kochgruppen, Wandergruppen oder Kunstgruppen vermitteln, damit Gesundheit und Wohlbefinden steigen.“

Einsamkeit – das Thema zieht sich durch das komplette dialog-Magazin. Und es geht ganz konkret um die Hilfen, die die Diakonie in Deutschland anbietet. Und Bettina Pause von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat eine gute Nachricht für alle, die sich einsam fühlen:

„Es gibt niemanden, der genetisch oder warum auch immer dazu bestimmt ist einsam zu sein. Wir können alle soziale Kontakte aufbauen. Man braucht da nur etwas Geduld.“

Die komplette Ausgabe des Magazins ´dialog´ gibt es als epaper und kann hier heruntergeladen werden: https://www.diakonie-duesseldorf.de/fileadmin/medien/epaper-Dialog_No.1_2019/?fbclid=IwAR1kGnbyDJ6swZ_JeT3062OuwEja-axkoZ_lqhyF_x57uP4QUo76VQDIXdY#0

 

Dienstag, 10.09.2019