Gesucht: Telefonseelsorger

von Christof Beckmann

Donnerstag, 07.02.2019

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Sie werden immer gesucht: Freiwillige, die zuhören. Einsamkeit nimmt zu, Familienbande zerreißen. Da sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Telefonseelsorge immer noch die erste Wahl für alle, die ihre Sorgen loswerden wollen. Ein Blick nach Paderborn...

INFO: Die Telefonseelsorge in Deutschland gibt es seit über 60 Jahren. Der Berliner Arzt, Pfarrer und Psychotherapeut Klaus Thomas veröffentlichte am 5. Oktober 1956 eine private Telefonnummer für die „Ärztliche Lebensmüdenbetreuung". Ein Jahr später entstanden die Stellen in Kassel und Frankfurt/M., 1959 folgten Hamburg und Köln, 1960 Kiel und Stuttgart. In den folgenden Jahren zog sich ein Netz von Neugründungen über die ganze Bundesrepublik. Inzwischen arbeiten in Deutschland 105 Telefonseelsorge-Stellen rund um die Uhr.

Träger der Telefonseelsorge sind die beiden christlichen Kirchen in Deutschland, die Evangelische Kirche (www.ekd.de; www.diakonie.de) und die Katholische Kirche (www.dbk.de). Der Name „TelefonSeelsorge" ist seit 1999 markenrechtlich geschützt. Inhaber der Marke sind die „Evangelische Konferenz für TelefonSeelsorge und Offene Tür e.V.“ und die „Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Beratung e.V.“.

Die Telefon-Seelsorge ist 24 Stunden, Tag und Nacht, auch an Wochenenden und Feiertagen, bundesweit erreichbar: Für die bundesweite Organisation arbeiten rund 8.000 umfassend ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit vielseitigen Lebens- und Berufskompetenzen, die durch regelmäßige Supervision begleitet werden. Sie absolvieren eine Ausbildung von zwölf bis 24 Monaten, bevor die Ehrenamtlichen ihren Telefon-Dienst antreten. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge unterliegen der Schweigepflicht, alle Telefonate sind anonym - für beide Seiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge können die Nummer Anrufer in den Displays der Endgeräte nicht sehen, auch kann niemand der Telefonrechnung entnehmen, dass ein Anruf bei der Telefonseelsorge erfolgte. Die Verbindungsdaten werden von den Telekommunikationsunternehmen nur entsprechend den gesetzlichen Vorschriften gespeichert.

Bereits seit Gründung der ersten Telefonseelsorge-Stellen in Deutschland gab es gute Kontakte zur Deutschen Bundespost, 1976 stellte das Postministerium den einzelnen Telefonseelsorge-Stellen erstmals bundeseinheitliche Rufnummern zur Verfügung. Die Unterstützung durch die Deutsche Telekom besteht seit 1997. Sie trägt seit 1997 sämtliche Gebühren für die aus jedem Ortsnetz in Deutschland unter den beiden Sondernummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222 geführten Telefongespräche, leitet das Gespräch unbemerkt für den Anrufer an einen Mitarbeiter in der nächstgelegenen Beratungsstelle weiter, unterstützt die Anrufenden durch die Übernahme sämtlicher Verbindungskosten (mobil und Festnetz) und stellt der Telefonseelsorge ihr technisches Know-how bei der Umsetzung des Routings und der Anonymisierung der Anrufe zur Verfügung.

Mehr: http://www.telefonseelsorge.de. Bei Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit mehr unter dem Menüpunkt „vor Ort“. Dort finden Sie Ihre nächstgelegene Telefonseelsorge-Stelle.

Die Kontaktadressen der TelefonSeelsorge: –> TelefonSeelsorge vor Ort

Donnerstag, 07.02.2019