Heute: Sebastian

von Christof Beckmann

Montag, 20.01.2020

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Schützenschild und Abzeichen des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS e.V.), Collage: KiP

Offizier, Christ, Märtyrer: Sebastian starb vor über 1700 Jahren und gehört zu den prominenten christlichen Heiligen. Pfeile sind sein Markenzeichen. Und sie finden sich auch im Signet der historischen Schützenbruderschaften. Heute ist sein Gedenktag.

INFO: Zwanzig Jahre lang mischte er ganz oben im deutschen Vornamen-Ranking mit und heute steht er auf dem Kalender: Sebastian. Darum feiern auch nicht zuletzt jahrhundertealte Vereinigungen im Land, für die der Namensgeber ganz aktuelle Bedeutung hat: Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS e.V.).

Sebastian starb als römischer Martyrer in der diokletianischen Verfolgung zu Beginn des 4. Jahrhunderts. Dass er bereits früh verehrt wurde, zeigt ein Martyriologium, das schon 354 den 20. Januar als seinen Gedächtnistag verzeichnet. Als Grabstätte galten Katakomben an der Via Appia, über denen in der Mitte des 4. Jahrhunderts die Basilica Apostolorum errichtet wurde, die spätere Basilica Sebastiano.

Nach einer Mailänder Überlieferung stammte seine Mutter aus Mailand, wo Sebastian als Offizier der kaiserlichen Garde wegen seines christlichen Glaubens mit Pfeilen getötet werden sollte. Den vermeintlich Toten habe eine christliche Witwe gefunden und gesund gepflegt. Erneut verhaftet, wurde er nun durch Keulenschläge hingerichtet, in die Cloaca Maxima geworfen, dort aber von Christen geborgen und bestattet. Da der Pfeil als Symbol für plötzlich auftretende Krankheiten galt, ist Sebastian seit dem 7. Jahrhundert als Schutzpatron gegen die Pest angerufen worden. Bruderschaften zur Pflege und Bestattung von Pestkranken entstanden unter seinem Namen vor allem in Italien, Deutschland und Frankreich. Sein Beruf als Offizier machte ihn zum Patron der entstehenden Schützengilden, die seit 1300 für Brüssel und den Niederrhein belegt sind.

Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS e.V.): Gegründet 1928 als Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus, 1936 durch die Nationalsozialisten verboten und 1948 als Zentralverband wiederbegründet, vereinigt der BHDS eV. mehr als 400.000 Schützen in über 1.300 Mitgliedsbruderschaften, -gilden und -vereinen, die sich in den Diözesen Aachen, Essen, Köln, Münster, Paderborn und Trier zu einem im Geiste der Ökumene offenen Verband in der Katholischen Kirche zusammengeschlossen haben. Unter dem Leitsatz „Für Glaube, Sitte und Heimat“ verpflichten sich Vereinigungen zum Eintreten für christliche Glaubensgrundsätze. Sie pflegen den Schießsport als anerkannte Leistungssportdisziplin, das historische Fahnenschwenken und Spielmanns-, Fanfaren- und Blasmusik. Ihr gesellschaftliches, soziales und kulturelles Engagement liegt in der Tradition der bereits im Mittelalter gegründeten Vereine, es gibt zahlreiche Hilfsprojekte vor Ort und international. Im Bund der St. Sebastianus-Schützenjugend (BDSJ) sind rund 40.000 Jugendliche bis zum Alter von 24 Jahren organisiert.

Unser Gesprächspartner: Bundesschützenmeister Emil Vogt, Kontakt: Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V., Bundesgeschäftsstelle: Am Kreispark 22 (Friedenberger Hof), 51379 Leverkusen–Opladen, Am Kreispark 22 (Friedenberger Hof), Tel. 02171 / 72150, Fax 02171 / 2080, E-Mail: info@bund-bruderschaften.de, Internet: www.Bund-Bruderschaften.de.

Montag, 20.01.2020