Kirche und Klima

von Johanna Risse

Samstag, 25.01.2020

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Paulus von Tarsus; Motiv von „moveo - Initiative Energie und Nachhaltigkeit im Erzbistum Köln“, https://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/moveo/

Nach dem UN-Klimagipfel in Madrid war die Enttäuschung groß. Auch das Erzbistum Köln ist unzufrieden, betont aber, wie wichtig die Bewahrung der Schöpfung im Kleinen ist. Mehr mit Christian Weingarten, dem neuen Umweltschutzbeauftragten...

INFO: Der 25. Januar wird in der Katholischen Kirche als Fest der Bekehrung des Hl. Apostels Paulus gefeiert. Es ist seit dem 8. Jahrhundert erstmals in Gallien bezeugt und beschreibt die Wandlung „vom Saulus zum Paulus“ im „Damaskuserlebnis“: Paulus, geboren als Saulus um 5 nach Christi Geburt in Tarsos (Türkei), war ein frommer Jude, der von seinen Eltern das römische Bürgerrecht geerbt hatte. Er lernte Jesus nicht mehr kennen und galt als hartnäckiger und in ganz Judäa gefürchteter Christenverfolger. So war Saulus auch an der Steinigung des ersten christlichen Märtyrers Stephanus beteiligt.

Sein Erlebnis vor den Toren von Damaskus - wahrscheinlich im Jahr 36 n. Chr. – bedeutete für ihn eine völlige Wende und machte ihn zu einem glühenden Verkündiger des Evangeliums. Diese Bekehrung wird allein in der Apostelgeschichte dreimal erzählt (9,1-19; 22,4-21; 26,9-18) und zeigt die Bedeutung, die dem Ereignis beigemessen wurde. Alle drei Texte sprechen von einer Vision des Saulus: Eine Lichterscheinung und eine Stimme vom Himmel gaben nach den Berichten der Bibel seinem Leben eine völlig andere Richtung und bestimmten entscheidend die weitere Entwicklung des Christentums.

Beim ersten Konzil in Jerusalem setzte er sich dafür ein, dass auch Menschen getauft werden durften, die zuvor keine Juden waren, er selbst ging als erster zu nichtjüdischen Völkern, reiste als Missionar durch den ganzen Mittelmeerraum, gründete viele heidenchristliche Gemeinden in Kleinasien und Griechenland, besuchte sie und hielt intensiven Kontakt durch Briefe, die als Teile des Neuen Testaments überliefert sind. Um das Jahr 61 kam Paulus nach Rom, wo er in Gefangenschaft geriet und seinen Glauben rechtfertigen musste. Als römischer Bürger wurde er nicht ans Kreuz geschlagen, sondern soll enthauptet worden sein. Die Reliquien des Apostels Paulus befinden sich in der Kirche San Paolo fuori le mura in Rom. Dargestellt wird der „Völkerapostel“ mit Buch und einem Schwert, das auf sein Martyrium hinweist.

Kirche und Umwelt: Bereits 1980 hatten sich die deutschen Bischöfe in ihrer Erklärung „Zukunft der Schöpfung. Zukunft der Menschheit" für den Arten- und Tierschutz sowie für einen verantworteten Umgang mit Energie ausgesprochen. Viele Publikationen zum Thema folgten. Dabei engagiert sind Hilfswerke wie Misereor, das Hilfswerk der deutschen Katholiken für die Entwicklungszusammenarbeit mit der Dritten Welt, missio, der deutsche Zweig des Päpstlichen Missionswerks, Renovabis, die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Südosteuropa, Caritas, das Hilfswerk für die internationale Not- und Katastrophenhilfe, das Missionswerk der Kinder („Sternsinger-Aktion“), Deutscher Katholischer Missionsrat (DKMR), die „Bischöfliche Aktion ADVENIAT" und die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe AGEH als Fachdienst der deutschen Katholiken für internationale Zusammenarbeit.
„Laudato si", die am 24. Mai 2015 in Rom veröffentlichte sogenannte „Umweltenzyklika“ von Papst Franziskus, forderte eine ganzheitliche Ökologie, die sich auch nicht nur auf Natur- und Klimaschutz beschränkt. Die gesamte Enzyklika „Laudato si – Über die Sorge für das gemeinsame Haus" auf der Homepage der Deutschen Bischofskonferenz, das Internetportal www.katholisch.de bietet dazu eine komplette Themenseite. Mit Blick auf die politischen Klima-Gipfel führten Klimapilgerwege zu den jeweiligen Veranstaltungsorten, getragen von einem breiten ökumenischen Bündnis aus Diözesen, Landeskirchen, christlichen Entwicklungsdiensten, Missionswerken und Verbänden. Mehr im Internet unter: http://www.klimapilgern.de/.

Umweltmanagement im Erzbistum Köln: Zahlreiche Aktivitäten zur Bewahrung der Schöpfung im Erzbistum Köln versammelt die Internetseite https://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/moveo/. Mit dem Projekt „moveo - Initiative Energie und Nachhaltigkeit" bietet die Bistumsverwaltung allen Kirchengemeinden, Verbänden und kirchlichen Einrichtungen im Erzbistum Köln Unterstützung beim Klimaschutz und der Umsetzung vor Ort.
Zum Download auf der Seite hinterlegt sind das Klimaschutzkonzept als Zusammenfassung, Kurzfassung und Langfassung, die Umwelterklärungen mit Zielbeschreibungen der letzten Jahre (Umwelterklärung 2018), Klimaschutzkonzepte für Gebäude und Heizungen (Heizungs-Checkliste - Checkliste zur Optimierung von Heizungsanlagen, Heizungsbericht - Der Heizungsbericht als Beispiel, Förder-Check für Heizungen als Beispiel) sowie weitere Informationen zu den Themen Pfairrgemeinde, Heizungs-Check, Immobilien, Mobilität, nachhaltige Beschaffung von Lebensmitteln bis Büromaterialien, Bildung, Fair Heiraten - Broschüre mit Informationen für eine nachhaltige und faire Hochzeit als pdf-Dokument, Geld kann duften: Eine Orientierung zur ethisch nachhaltigen Geldanlage als pdf-Dokument und die Enzyklia-Laudato Si von Papst Franziskus über die Sorge für das gemeinasame Haus.

Unser Gesprächspartner: Dr.-Ing. Christian Weingarten ist nach Studium an der RWTH Aachen, Tätigkeiten als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und in Unternehmen seit Oktober 2019 Umweltbeauftragter und Leiter der Stabsstelle 102 Umweltmanagement im Erzbistum Köln. Kontakt: Generalvikariat des Erzbistums Köln, Marzellenstraße 32, 50668 Köln, Tel. 0221 1642-1181, Fax 0221 1642-1700, E-Mail: christian.weingarten@erzbistum-koeln.de; Christian Scholz, Klimaschutzmanager, Tel. 0221 / 1642 1183; André Quaschniewski, Koordinator moveo in Erzbischöflichen Schulen, Tel. 0221 / 1642 1184, Fax 0221 / 1642 1220.

Samstag, 25.01.2020