Maria ist überall
Dienstag, 09.09.2025

Collage: KIP
Unter den weiblichen Vornamen hält sich Maria seit drei Jahrzehnten in der Spitzengruppe. Und wer Namenstag feiern will, hat gleich rund 30 mal dazu im Jahr Gelegenheit. Die vielen Marienfeiertagen – auch im September – sind fast eine eigene Wissenschaft…
INFO: Maria, Tochter von Joachim und Anna, Mutter Jesu (* um 20 v. Chr., † 15. August 48 in Jerusalem oder in Ephesus), ging nach Jesu Tod und Auferstehung der Überlieferung nach mit Johannes, dem „Lieblingsjünger“ Jesu, nach Ephesus. Dort wird erstmals 431 ihr Grab beim Konzil von Ephesus benannt, das den Titel Marias als „theotokos”, „Gottesgebärerin”, bestätigte. Möglicherweise stammt ihr Name (hebräisch Marjam, Mirjam) ursprünglich aus dem Ägyptischen („die von Gott (Jahwe) Geliebte, Bevorzugte“), andere Deutungen (Herrin, Schöne, Stern des Meeres) sind unsicher. Ihr angebliches Sterbehaus, das Meryemana (Marien-Haus) liegt am Bülbül-Dag, dem „Nachtigallenberg" bei Selçuk - auch viele Muslime verehren dort die „Mutter des Propheten".
Maria gilt als Vorbild des Glaubens und als „Mutter” der katholischen Kirche: Nach den dogmatischen Aussagen der katholischen Kirche ist Maria wahre Gottesmutter; sie hat Jesus jungfräulich durch den Heiligen Geist empfangen; sie wurde ohne Erbsünde empfangen, blieb in ihrem Leben ohne Sünde und ist mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen worden. Vom 12. Jahrhundert an wird Maria mit dem Kind als „Madonna” verehrt; nach der Apokalypse (Offenbarung 12) ist sie die vom Drachen verfolgte Frau, die das Kind zur Welt bringt und die „von der Sonne bekleidet, von Sternen bekrönt auf dem Mond steht.”
Marienfeste: Die Marienfeste spiegeln sowohl Volksfrömmigkeit als auch lehramtlichen Festschreibungen wider. Sie besetzten teilweise auch antike Festtermine von Jahreszeiten- und Naturfesten. Die im Mittelalter vervielfachte Zahl wurde von den Reformatoren abgelehnt und aufgegeben, selbst das Konzil von Trient (16. Jh.) ließ nur sieben bestehen. Aus lokalen Traditionen heraus entstanden jedoch wieder neue Feste. Der Mai gilt neben dem Oktober als „Marienmonat“, wird mit speziellen Andachten begangen und ist der Mutter Jesu gewidmet. Nach dem Zweiten Vatikanum gehören heute 17 Feste zum Marienfestkalender, abgestuft nach Hochfest (fett gedruckt), Fest, gebotenem/nicht gebotenem Gedenktag, nichtkanonischer und lokaler Gedenktage:
01. Januar: Hochfest der Gottesmutter Maria
23. Januar.: Verlobung Marias mit Josef
02. Februar: Mariä Lichtmess bzw. Fest der Darstellung des Herrn, bis 1969 Fest der Reinigung der Gottesmutter nach der Geburt am 40. Tag
11. Februar: Unsere Liebe Frau in Lourdes (seit 1907)
25. März: Mariä Verkündigung/Verkündigung des Herrn, neun Monate vor der Geburt Jesu
26. April: Unsere Liebe Frau vom Guten Rat
01. Mai: Maria Königin
01. Mai: Patrona Bavariae (regionales Hochfest in Bayern)
01.-31. Mai: Marienmonat
05. Mai: Unsere Liebe Frau von Europa, 1492/1980
08. Mai: Unsere Liebe Frau vom heiligen Herzen Jesu/Mutter der schönen Liebe
13. Mai: Maria von Fatima, Gedenktag der Erscheinung, seit 2002 im Missale Romanum
24. Mai: Maria, Hilfe der Christen / Schutzmantelfest
09. Juni: Maria, Mutter der Gnade
Montag nach Pfingsten: Maria, Mutter der Kirche, 2018
Samstag nach Fronleichnam: Unbeflecktes Herz Mariä
20. Juni: Herz Mariä
27. Juni: Maria von der immerwährenden Hilfe
02. Juli: Mariä Heimsuchung (Visitation) im Römischen Kalender am 31. Mai
05. Juli: Sieben Freuden Marias
16. Juli: Unsere Liebe Frau auf dem Berg Karmel, seit 18. Jh.
02. August: Unsere Liebe Frau von den Engeln
05. August: Maria Schnee, heute gefeiert unter dem Titel Weihetag der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom.
13. August: Zuflucht der Sünder
15. August: Mariä Aufnahme in den Himmel
22. August: Maria Königin. 1954 durch Pius XII. als Abschluss des marianischen Jahres eingeführt
28. August: Maria vom Trost
03. September: Maria, Mutter des göttlichen Hirten
08. September: Mariä Geburt, neun Monate nach dem Fest Mariä Empfängnis (9. Dezember) nach der Schilderung im Protevangelium des Jakobus
12. September: Mariä Namen (im Missale Romanum 2002 hinzugekommen)
15. September: Gedächtnis der Schmerzen Mariens (Mater dolorosa)
01.-31. Oktober: Rosenkranzmonat, 1883 eingeführt durch Leo XIII.
07. Oktober: Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz, volkstümlich Rosenkranzfest. 1572 von Pius V. eingeführt
11. Oktober: Mutterschaft Mariens
21. November: Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem, früher volkstümlich auch Mariä Opferung /Tempelgang
08. Dezember: Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. Unbefleckte Empfängnis Mariens, 1477 in Rom als Fest eingesetzt, Dogma 1854
10. Dezember: Gedenktag Unserer Lieben Frau von Loreto, 2019 neu eingeführt
12. Dezember: Jungfrau Maria von Guadelupe
18. Dezember: Mariä Erwartung
25. Dezember: Hochfest der Geburt des Herrn
… eine ganze Reihe weiterer Feste findet sich unter https://www.marianisches.de/marienfeste/
Frauendreißiger im August/September: Im Zeitraum von rund dreißig Tagen zwischen dem 15. August und dem 12. September liegen die Gedenktage Mariä Himmelfährt (15.8.), Maria Königin (22.8.), Mariä Geburt (kleiner Frauentag) (8.9.) und Mariä Namen (12.9.). In diesem „Frauendreißiger“ fanden Mariengebete, Marienprozessionen und Marienwallfahrten statt.
Marienwallfahrtsort Kevelaer: Der niederrheinische Wallfahrtsort Kevelaer ist nach dem bayerischen Altötting die größte katholische Wallfahrtsstätte in Deutschland. Die Wallfahrt geht auf Marienerscheinungen während des Dreißigjährigen Krieges 1641/1642 zurück. Zu dem unscheinbaren Heiligenhäuschen mit einem kleinen Kupferstich der Luxemburger Madonna setzte ein beträchtlicher Pilgerstrom ein. 1654 entstand um den schlichten Bildstock nach dem Vorbild von Scherpenheuvel in Brabant die vier Meter hohe sechseckige Gnadenkapelle. Gezeigt wird ein kleines Papierbild „Unserer Lieben Frau von Luxemburg“ (Consolatrix afflictorum / Trösterin der Betrübten). 1663 wurde an der Rückseite ein Altar gebaut und 1874 neu errichtet. Der Pilgerzulauf ebbte durch alle Generationen und Jahrhunderte bis heute nicht ab: Kevelaer zählt, besonders seit Papst Johannes Paul II. am 2. Mai 1987 den Gnadenort besuchte, jährlich mehr als 800.000 Pilger aus dem In- und Ausland. Weitere Informationen zur Wallfahrt, zu besonderen Tagen wie der Motorradfahrer-Wallfahrt oder zur Wallfahrt der Oldtimer-Trecker- Freunde, gibt es auf der Seite www.wallfahrt-kevelaer.de im Internet, auch aktuelle Informationen rund um die Wallfahrt und das vollständige Programm des Jubiläums in Deutsch, Niederländisch und Englisch. Informationen: Wallfahrtsleitung im Priesterhaus, Kapellenplatz 35, 47623 Kevelaer, Tel. 02832 / 93380, Fax 02832 / 9338111, E-Mail: info@wallfahrt-kevelaer.de. Internet: https://www.wallfahrt-kevelaer.de/, Download Wallfahrt Kevelaer App.
Das noch anstehende Wallfahrts- und Messprogramm:
- Freitag, 12. September – Mariä Namen: 11.30 Uhr Basilika: Pontifikalamt mit Weihbischof Karl Borsch, Aachen (zugleich Jubiläumsmesse zur 225. Wallfahrt der Kevelaer-Bruderschaft Königshoven)
- Samstag, 13. September: 20.00 Uhr Basilika: Vigilfeier am Vorabend des Päpstlichen Segens; anschl. Lichterprozession durch die Kevelaerer Innenstadt
- Sonntag, 14. September – Äußere Feier Mariä Geburt – Päpstlicher Segen: 10.00 Uhr Basilika: Pontifikalamt mit Weihbischof Rolf Lohmann, Münster; anschl. Erteilung des Päpstlichen Segens
- Montag, 15. September – Mariä Schmerzen: 10.30 Uhr Basilika: Pontifikalamt mit dem Erzbischof von Utrecht/NL, Willem J. Kardinal Eijk (Wallfahrt der Kevelaer-Bruderschaft Sittard/NL; das deutschsprachige Pilgeramt wird an diesem Tag um 10.00 Uhr in der Beichtkapelle gefeiert)
- Sonntag, 21. September: 10.00 Uhr Basilika: Pontifikalamt mit Weihbischof Wilfried Theising, Münster; 13.00 Uhr Basilika: Pontifikalamt mit Weihbischof em. Dieter Geerlings, Münster (Wallfahrt der muttersprachlichen Gemeinden im Bistum Münster)
- Freitag, 26. September: 13.00 Uhr Basilika: Pontifikalamt mit Weihbischof Rolf Lohmann, Münster (Wallfahrt der KüsterInnen im Bistum Münster)
- Freitag, 3. Oktober: Tag der Deutschen Einheit, 10.00 Uhr Basilika: Pontifikalamt mit dem Bischof von Roermond/NL, Ron van den Hout; Oldtimer-Trecker-Wallfahrt: 11.45 Uhr Basilika: Pilgermesse, 15.00 Uhr Kapellenplatz: Segnung der Fahrer/-innen und der Fahrzeuge
- Samstag, 1. November – Abschluss der Wallfahrt – Päpstlicher Segen: 10.00 Uhr Basilika: Pontifikalamt mit Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Münster; anschl. Erteilung des Päpstlichen Segens.
Bistums-Podcast „kannste glauben“: Dank und Trost – das sei es vor allem, was Menschen bei einer Wallfahrt nach Kevelaer suchen, weiß Bastian Rütten. Der Pastoralreferent in der Wallfahrtsleitung spricht im Bistums-Podcast „kannste glauben“ mit Moderatorin Ann-Christin Ladermann darüber, wie sich Wallfahrt verändert, mit welchen Sorgen und Nöten Menschen nach Kevelaer kommen und warum die kleinste Kapelle der Stadt für viele das „schönste Büdchen“ der Welt ist. Die Episode des Bistums-Podcast „kannste glauben“ mit dem Pastoralreferenten in der Wallfahrtsleitung Bastian Rütten ist auf www.kannste-glauben.de abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play, YouTube und Itunes kostenfrei angehört und abonniert werden.
Unser Gesprächspartner: Pastoralreferent Dr. Bastian Rütten, Kath. Pfarr- und Wallfahrtsgemeinde St. Marien Kevelaer, Priesterhaus, Kapellenplatz 35 , 47623 Kevelaer, Tel. 0 28 32 / 933 80, Fax 0 28 32 / 933 8111, E-Mail: info@wallfahrt-kevelaer.de, Internet: https://www.wallfahrt-kevelaer.de/, Download Wallfahrt Kevelaer App.