Pilgersprechstunde im Domforum

von Elvis Katticaren

Samstag, 10.05.2025

Auf dem Weg nach Santiago de Compostela / pixabay
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Auf dem Weg nach Santiago de Compostela / pixabay

Die Pilgersaison ist gestartet – bei uns im Land und europaweit. Von Eggerode bis Santiago und Rom sind Menschen unterwegs. Wer Tipps braucht, kann heute mal bei der Pilgersprechstunde im Kölner Domforum vorbeischauen …

INFO: Wallfahrt ist nicht nur eine spezifische Ausdrucksform katholischer Frömmigkeit, wie der Blick auf die anderen Weltreligionen zeigt. „Gnadenorte” des Christentums sind etwa das Heilige Land, wo Jesus gelebt und gelehrt hat, gekreuzigt wurde und auferstand; die Gräber der Apostel und großer Heiliger wie in Rom, Assisi oder Santiago de Compostela und Marien-Wallfahrtsorte wie Lourdes, Loreto und Fatima, Altötting, Werl oder Kevelaer. Traditionell erbitten Pilger besonders im Mai an Marienwallfahrtsorten den Zuspruch der Gottesmutter. Normalerweise kommen pro Jahr etwa 1 Million Menschen nach Altötting, rund 800.000 nach Kevelaer und über 100.000 nach Telgte.

Die katholische Kirche feiert in diesem Jahr das heilige Jahr unter dem Motto „Pilger der Hoffnung". Wer wissen will, wie man richtig pilgert, kann sich ab sofort in Köln darüber informieren. Passend dazu startet ab sofort in den „Pilger-Monaten“ März bis Oktober jeden zweiten Samstag im Monat von 14 Uhr bis 16 Uhr eine kostenlose Pilgersprechstunde mit erfahrenen Pilgerinnen und Pilgern im Domforum. Wer sich auf den Weg des Pilgerns begeben möchte, kann hier wertvolle Tipps zu Pilgerstrecken, zu Planung, zu Gepäck und Ideen und natürlich auch einen Pilgerpass erhalten. Also zu allem, woran beim Pilgern zu denken ist. Keine Anmeldung erforderlich! Ein Angebot von den Santiago-Freunden Köln, DOMFORUM, Stadtdekanat, Katholisch in Köln-Mitte.

Adresse: Domkloster 3 / Domplatte, 50667 Köln, Öffnungszeiten / Besuchszeiten: Montag – Samstag, 09:30 - 17:00 Uhr, Sonn- und kirchliche Feiertage 13:00 - 17:00 Uhr, Homepage: https://www.domforum.de/start/, Facebook: https://www.facebook.com/domforum.koeln/

Kontakt: Santiago-Freunde Köln, Pilgerstammtisch an jedem 4. Montag im Monat, jeweils um 19:00 Uhr im Pfarrsaal der Wallfahrtskirche St. Maria in der Kupfergasse (Innenstadt, U-Bahnhof Appellhofplatz), nähere Informationen hier. Ortsgruppe der Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft e.V., Tempelhofer Straße 21, 52068 Aachen, E-Mail: info@deutsche-jakobus-gesellschaft.de, Internet: www.deutsche-jakobus-gesellschaft.de

Unsere Gesprächspartner: Rainer Tüschenbönner, seit Februar 2011 Leiter des Domforums, Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 0221/92 58 47-20, FAX 0221/92 58 47-31, https://www.facebook.com/domforum.koeln; Monsignore Robert Kleine, Kölner Stadt- und Domdechant, 1967 in Neuss geboren, seit 1993 Priester, Kaplanzeit in Bad Honnef, 1997-2004 Domvikar und Schulseelsorger an der Domsingschule. 2004 zum Leiter der Abteilung Erwachsenenseelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat ernannt, Diözesanfrauen- und Diözesanmännerseelsorger sowie Präses des Diözesanverbandes der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Seit 2006 Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat, 2012 Vorsitzender des Bildungswerks der Erzdiözese Köln und Domdechant, seit dem 1. September 2012 Kölner Stadtdechant und Vorsitzender des Caritasrates.

Kontakt: Domkloster 3, 50667 Köln, Tel. 0221 / 92 58 47-70, Fax 0221 / 92 58 47-71, E-Mail: presse@katholisches.koeln, Mo- Fr 9.30 - 13.30 Uhr.

Der Jakobsweg: Das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela / Nordspanien ist das Ziel von Millionen Pilgern. Jakobus der Ältere (Gedenktag katholisch: 25. Juli, *am See Genezareth in Galiläa, dem heutigem Kinneret, + um Ostern 43 in Jerusalem) war nach der Bibel ein Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome sowie der ältere Bruder des Jüngers Johannes. Der Überlieferung nach verkündete er nach Pfingsten in der Gegend um Samaria und Jerusalem das Evangelium, predigte erfolglos in Spanien, kehrte nach Jerusalem zurück, wo er durch König Herodes Agrippa I. von Judäa im Jahr 43 geköpft wurde. Der Leichnam des damit ersten Märtyrers unter den Aposteln (Apostelgeschichte 12, 1-2) wurde nach der Legende von seinen Jüngern nach Spanien gebracht. Das europäische Wegenetz, das Jakobspilger seit dem 9. Jahrhundert begehen, führt vom Baltikum bis zum mehr als 2.000 Kilometer entfernten nordspanischen Ort Santiago de Compostela. Trotz schon früh geäußerter Zweifel entwickelte sich aus der 816 geweihten Jakobskirche Santiago de Compostela ab dem 11. Jahrhundert eins der größten Wallfahrtsziele der Christenheit - neben Rom und Jerusalem. 2019 erhielten dort rund 346.000 ankommende Pilger in der Kathedrale von Santiago de Compostela ihre Urkunde. Voraussetzung für den Erhalt der Pilgerurkunde ist es, durch die Stempel im Pilgerausweis nachweisen zu können, mindestens die letzten 100 Kilometer bis Santiago zu Fuß zurückgelegt oder die finalen 200 Kilometer mit dem Fahrrad absolviert zu haben.

Mehr: Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft e.V., Harscampstr. 20, 52062 Aachen, Tel. 0241 / 47 90 127, www.deutsche-jakobus-gesellschaft.de. Sankt Jakobusbruderschaft Düsseldorf e.V., E-Mail: sankt-jakobusbruderschaft@t-online.de, Internet: www.jakobusbruderschaft.de.

Wallfahren in NRW: In Nordrhein-Westfalen gibt es mit über 50 Wallfahrtsorten die meisten in ganz Deutschland. So kennt allein das Bistum Münster 28 große und kleine Wallfahrtsorte, zu denen rund 1,5 Millionen Christen jährlich aufbrechen: Zu den meist besuchten zählen nach Kevelaer die Marienwallfahrtsorte Telgte, Bethen bei Cloppenburg und Eggerode bei Schöppingen, Haltern mit dem Annaberg, der Kreuzwallfahrtsort Stromberg bei Oelde, Warendorf, Herzfeld bei Lippetal, Xanten-Marienbaum und Kranenburg. In Kevelaer zählen die Wallfahrt der Motorradfahrer sowie im August die Wallfahrt der Tamilen und die Bocholter Fußwallfahrt zu den größten Ereignissen im Pilgerjahr. Aber auch das Rheinland ist reich an jahrhundertealten Pilgerorten. Wer hier pilgern möchte, findet zahlreiche Anregungen in einem 2019 erschienenen Buch von Walter Töpner: „Pilgerland Rheinland, Wege und Wallfahrtsorte, 288 Seiten, Verlag: Edition Lempertz, Bonn 2019, ISBN-13: 9783960583264, ISBN-10: 3960583265.

Online-Pilgerportal für das Rheinland: Ein neues digitales Pilgerportal informiert über Pilgerwege im Rheinland. Unter www.rheinland-pilgern.de (www.rheinland-pilgern.de) sind mehr als 3.000 Orte sowie 176 Touren mit insgesamt rund 6.000 Kilometern durch das Rheinland zu finden. Der Service für Fuß- und Radpilgernde sei „einmalig in Deutschland“, so die Macher. Auf dem Portal sind unterschiedliche Informationen wie Tourenlänge, Streckenprofil, Dauer und Höhenmeter sowie Reportagen zu einzelnen Wallfahrtsorten veröffentlicht. Zudem können Nutzende eigene Pilgerwege einstellen und teilen.

Das NRW-Wallfahrtsorte-Wiki: Aachen, alle sieben Jahre Heiligtumsfahrt; Aldenhoven, Gnadenkapelle Maria, Zuflucht der Sünder; Altenberg, Altenberger Dom („Dom Unserer Lieben Frau zu Altenberg“); Bergheim, Schmerzhafte Mutter in der Remigiuskirche; Biesfeld, Schmerzhafte Mutter Gottes; Billerbeck; Bocholt; Bödingen, Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter Gottes; Bonn, Kreuzbergkirche, Heiliger Stiege und Schmerzhafte Mutter; Büderich, Wallfahrtskapelle Maria in der Not; Buschhoven, Marienwallfahrtsort mit der „Rosa mystica“; Coesfeld, Coesfelder Kreuz; Dalhausen, Marienwallfahrtsort; Darup, Wallfahrtskapelle zum Heiligen Kreuz; Düsseldorf-Benrath, Schwarze Muttergottes von Benrath; Düsseldorf-Bilk, Vierzehn Nothelfer in der Stoffeler Kapelle; Düsseldorf-Gerresheim, Basilika St. Margareta mit Heilig-Blut-Reliquie; Eggerode, Marienwallfahrt Unsere Liebe Frau vom Himmelreich; Essen, Wallfahrt zur „Goldenen Madonna„; Frechen-Grefrath, Schmerzhafte Mutter (früher Bottenbroich); Ginderich; Goch; Grotewiese, Meinerzhagen; Haltern am See, Wallfahrt auf den Annaberg; Heimbach, Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter von Heimbach; Heisterbacherrott, Wallfahrt zum Apostel Judas Thaddäus; Herford, Herforder Vision; Herzfeld (Lippetal), Wallfahrtskirche St. Ida von Herzfeld; Ittenbach, Schmerzhafte Mutter Gottes; Kalk (Köln), Schmerzhafte Mutter Gottes in der Kalker Kapelle,Kevelaer, Marienwallfahrtsort; Kinzweiler; Knechtsteden, Schmerzhafte Mutter; Köln, Minoritenkirche (Grab des seligen Adolph Kolping); Köln, Schrein der Heiligen Drei Könige (Kölner Dom); Köln, St. Maria in der Kupfergasse (Schwarze Madonna von Köln); Kornelimünster, alle sieben Jahre Heiligtumsfahrt; Kranenburg; Leverkusen-Alkenrath, Seliger Gezelinus; Lüftelberg (Meckenheim), St. Petrus (Lüftelberg) mit dem Grab der Hl. Lüfthildis; Marialinden, Schmerzhafte Mutter Gottes; Marienbaum, Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt (Marienbaum); Marienheide, Wallfahrtskirche St. Mariä Heimsuchung; Mönchengladbach, alle sieben Jahre Heiligtumsfahrt; Neuss, Quirinus von Rom, Hildegunde von Neuss/Schönau und Cornelius; Neviges, Nevigeser Wallfahrtsdom „Maria, Königin des Friedens“; Nothberg; Stammheim (Köln), Die freudenreiche Mutter Gottes; Stiepel; Stromberg, Heiliges Kreuz; Telgte, Gnadenbild der Schmerzhaften Maria aus Lindenholz; Werl, Marienwallfahrtsort, Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung; Xanten.

DBK-Arbeitshilfe zur Zukunft des Pilgerns: Pilger-Experten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) haben im Dezember 2024 Zukunftskonzepte für das Pilgern in Deutschland vorgestellt. Die neue Vielfalt der Pilger und Wallfahrer erfordere neue Antworten. Denn gerade in Krisenzeiten brächen Menschen auf, um ihre Sorgen, ihren Dank und weitere Anliegen an heilige Orte zu tragen, dort eine Kerze zu entzünden und ihre Nöte ins Gebet zu bringen. Die neue Arbeitshilfe mit dem Titel „Du zeigst mir den Weg ins Weite. Zur Zukunft des Pilgerns und Wallfahrens“ ist das Resümee aus drei Expertengesprächen der DBK zum Handlungsfeld Pilgern und Wallfahrten mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Wallfahrtsseelsorge, von Pilger- und Wallfahrtsbruderschaften, von lokalen Tourismusbüros an Wallfahrtsorten, von Pilgerreiseanbietern, der (Religions-)Soziologie, Ethnologie und Pastoraltheologie. -> Download

Samstag, 10.05.2025