Seelsorger zwischen Autoscooter und Altar
Freitag, 18.07.2025

Schaustellerseelsorger Sascha Ellinghaus
Taufe im Riesenrad, Gottesdienst auf dem Autoscooter, Seelsorge auf Rädern: Pfarrer Sascha Ellinghaus ist als katholischer Zirkus- und Schaustellerseelsorger in ganz Deutschland unterwegs – regelmäßig auch bei den Volksfesten in NRW …
INFO: (pbm/lb). - Ob der Kieler Frühjahrsmarkt oder das Rosenheimer Herbstfest – Sascha Ellinghaus ist auf den Jahrmärkten und in den Zirkuszelten Deutschlands zu Hause. Als Zirkus- und Schaustellerseelsorger reist er zu den Menschen, egal ob eine Taufe am Riesenrad gefeiert oder ein neues Fahrgeschäft gesegnet werden soll. In einer neuen Folge des Podcast „kannste glauben“ des Bistums Münster spricht er mit Moderatorin Ann-Christin Ladermann darüber, was Kirche auf dem Rummelplatz zu suchen hat, wie man mit Menschen im Dauer-Aufbruch Vertrauen aufbaut und was die Kirche vom Zirkus lernen kann.
„Ich habe den Zirkus von klein auf gemocht“, erzählt Ellinghaus. Dabei war es eher ein Zufall, der ihn zu seiner Aufgabe brachte. Durch den jährlichen Besuch im Weihnachtszirkus in Gelsenkirchen mit den Messdienern und Sternsingern kam er beim Bezahlen der Eintrittskarten mit der Zirkusdirektion ins Gespräch. Von dort bekam der Vorgänger des Priesters den Hinweis, dass Ellinghaus Interesse an der Welt der Schausteller hatte. Zunächst sprang er als Aushilfe ein, bis er das Amt von seinem Vorgänger ganz übernahm. Unterwegs ist Ellinghaus mit einem kleinen Bus. In diesem ist alles verstaut, was für einen Gottesdienst benötigt wird. Gefeiert wird dann beispielsweise auf der Platte des Autoscooters oder im Zirkuszelt. Im Podcast erzählt er zudem, wie die Kommunionvorbereitung bei Kindern funktioniert, die von einem Ort zum anderen ziehen.
Dennoch: Zirkus und Kirmes – das ist für Ellinghaus nicht nur eine Welt voller Glitzer. „Wir sind als Seelsorger für die Rückseite des Glanzes zuständig“, sagt Ellinghaus. Ihm sei der Kontakt zu den Menschen sehr wichtig. „Dadurch, dass ich das schon viele Jahre mache, sind auch Beziehungen gewachsen“, sagt er. „Es gibt keinen Festplatz in Deutschland, wo ich niemanden kenne.“ Und so versucht er vieles möglich zu machen. Wenn es ihm aber einmal doch nicht möglich ist, beispielsweise aufgrund der Entfernung, dann sorgt er dafür, dass jemand anderes sich um das Anliegen kümmert. Die Folge des Bistums-Podcasts „kannste glauben“ mit Sascha Ellinghaus ist auf der Homepage von „kannste glauben“ abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play, YouTube und Itunes kostenfrei angehört und abonniert werden.
„kannste glauben“ - Der Podcast aus dem Bistum Münster. Die Vielfalt des Bistums für die Ohren. „kannste glauben“ – so heißt der Podcast des Bistums Münster, der seit 2019 „auf Sendung“ ist. Darin gibt es die Vielfalt des Bistums für die Ohren. Interessante Menschen aus dem Bistum unterhalten sich mit Moderatorin Ann-Christin Ladermann und stellen spannende Projekte und Initiativen vor. Die Macher von „kannste glauben“ möchten in Zeiten von Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg durch Gespräche mit Menschen, die etwas zu erzählen haben, Mut und Zuversicht vermitteln. Impulse für den Alltag und für den Glauben haben ebenfalls einen Platz: Jede Podcast-Folge endet mit einem „Gedanken zum Mitnehmen“ , der die Hörerinnen und Hörer zum Nachdenken anregen kann. Die Rundfunkarbeit gestaltet den Bistums-Podcast ‚kannste glauben‘, in dem es die Vielfalt der Diözese für die Ohren gibt, siehe www.kannste-glauben.de. Den Bistums-Podcast können Sie auch bei Deezer, Google Podcasts, Itunes/Apple Podcasts, podcast.de oder Spotify anhören und abonnieren. Außerdem inzwischen auch bei YouTube.
Schaustellerseelsorge: Derzeit gibt es rund 6.300 Schausteller-Unternehmen in Deutschland mit 23.000 Familienangehörigen, dazu kommen 25.000 Angestellte, meist aus Polen und den östlichen Ländern. Etwa zwei Drittel der Tätigen im Circus- und Schaustellergewerbe sind katholische Christen. Die zwischen 40-50.000 Mitglieder der Gemeinde von Pfarrer Sascha Ellinghaus sind fast das ganze Jahr über unterwegs. Damit ist auch der Pfarrer viel auf Achse – rund 80.000 Kilometer pro Jahr. Der Priester des Erzbistums Paderborn ist Leiter der bundesweiten katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge mit Dienstsitz in Bonn. Bis zu seiner Beauftragung war Ellinghaus seit 2011 Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Magdalena in Dortmund-Lütgendortmund und Leiter der Pastoralverbünde Lütgendortmund-Bövinghausen und Marten-Oespel-Key. Bereits seit vielen Jahren engagierte sich Ellinghaus ehrenamtlich in der Circus- und Schaustellerseelsorge, zuletzt auch im Nebenamt. Ellinghaus, 1972 in Braunschweig geboren, studierte nach seinem Abitur Theologie in Paderborn und Salzburg. Am 30. Mai 1998 empfing er im Hohen Dom zu Paderborn das Sakrament der Priesterweihe. Von 1998 bis 2009 war er als Vikar in verschiedenen Gemeinden des Erzbistums tätig, zunächst in Werl, später in Medebach und zuletzt in Lünen. Seit November 2009 war er Pastor in Lünen-Mitte-Brambauer.
Die katholische Circus- und Schaustellerseelsorge in Deutschland ist seit 2015 Vollmitglied der European-Circus-Association. Die aktuellen Termine 2025 auf der Facebookseite: www.facebook.com/Schaustellerseelsorge
Kontakt: Pfarrer Sascha Ellinghaus, Nationalseelsorger, Leiter der katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge in Deutschland, Godesberger Allee 125, 53175 Bonn, Tel. 0228 / 2439-401, Fax 0228 / 2439-574, mobil +49 172 2765528, E-Mail: webmaster@kath-css.de, Internet: www.kath-css.de.