Adoptionsdienst des SKFM in Düsseldorf

von Christof Beckmann

Donnerstag, 10.01.2019

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Ursula Hennel, Leiterin des Adoptiv- und Pflegekinderdienstes beim SKFM Düsseldorf, Foto: Markus Lahrmann, caritas in nrw

2016 wurden fast 74.000 Kinder in Pflegefamilien untergebracht, fast doppelt so viele wie vor 25 Jahren. Sind mehr Eltern überfordert? Was müssen Pflegeeltern mitbringen? Fragen an die Leiterin des Adoptiv- und Pflegekinderdienstes beim SKFM Düsseldorf.

INFO: 1991 lebten bundesweit fast 44.000 Kinder in Pflegefamilien, 2016 waren es schon mehr als 74.000 Kinder. Pflegeeltern sind daher dringend gesucht, so Ursula Hennel, Leiterin des Adoptiv- und Pflegekinderdienstes beim SKFM Düsseldorf: „Anfragen kommen jede Woche, viele Kinder können wir jedoch nicht vermitteln, weil Pflegeeltern fehlen.“ Im Interview mit der gemeinsamen Zeitschrift der Caritasverbände in NRW äußerte sie sich zur aktuellen Situation. Danach spielen gesellschaftliche Veränderungen eine große Rolle: Es gebe immer mehr arme Familien und Alleinerziehende, die mit der Erziehung einfach überfordert sind. Manche Familien mit Migrationshintergrund seien schlecht integriert und überlastet. Hinzu kämen Flüchtlingsfamilien, die viel Neues bewältigen müssen oder traumatisiert sind. Gesucht als Pflegeeltern würden ganz normale Familien, die sich vorstellen können, ein Kind für kurze Zeit oder dauerhaft aufzunehmen, bis das Kind auf eigenen Beinen steht.

Hauptaufgabe als SKFM sei es, die Pflegefamilien sorgfältig zu informieren und vorzubereiten, auch mit Hilfe eines verpflichtenden Seminars: „Wir vermitteln Kinder nur zu sogenannten „geprüften Bewerbern“ und begleiten sie dauerhaft.“ Sorgen, dass ein Pflegekind nach einigen Monaten oder Jahren wieder genommen werden könnte, seien unberechtigt, denn der Großteil der Kinder, für die eine neue Perspektive gesucht wird, werde auf Dauer untergebracht.

Unser Gesprächspartnerin: Ursula Hennel leitet den Fachbereich „Familiale Fremdunterbringung“ beim SKFM Düsseldorf. Kontakt: SKFM Düsseldorf, Ulmenstraße 75, 40476 Düsseldorf, Tel. 0211 / 4696-180, Fax 0211 / 4696-190, E-Mail: adoptions-pflegekinderdienst@skfm-duesseldorf.de, Internet: www.skfm-duesseldorf.de

Zum Nachlesen: Die Zeitschrift „caritas in NRW“ griff das Thema in ihrer Ausgabe 04/2018 auf. Unter dem Titel „Willkommen im Leben“ standen die Angebote und Unterstützungsleistungen im Mittelpunkt, mit denen Caritas und SkF schwangeren Frauen in Not helfen. Die gemeinsame Zeitschrift der Diözesan-Caritasverbände Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn, erscheint viermal im Jahr, berichtet über die Arbeit der Caritas in Nordrhein-Westfalen und informiert über sozialpolitische Themen. Redaktion: Markus Lahrmann (verantw.), Hubertusstraße 3, 40219 Düsseldorf, Tel. 0211 / 51 60 66-20, Fax 0211 / 51 60 66-25, E-Mail: redaktion@caritas-nrw.de, Internet: www.caritas-nrw.de. Die Zeitschrift kann kostenlos angefordert werden per E-Mail: vertrieb@caritas-nrw.de, Fax: 0211 / 51 60 66-25 .

Donnerstag, 10.01.2019