Der Rausch gehört dazu

von Johanna Risse

Samstag, 10.11.2018

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Bild: Montage KiP-NRW

Rein ins Wochenende: Und das wird morgen in vielen Gegenden besonders bunt und laut ausfallen. Klar: Morgen ist St. Martin. Aber an manchen Orten beginnt mit dem 11. im Elften ab 11.11 Uhr auch ein rauschendes Fest. Das gehört zum Leben dazu – so oder so.

INFO: Das Nachdenken über „Ekstase zwischen Bacchanal und cognitive enhancement“ ist seit Oktober Thema einer Vorlesungsreihe in der Universität Bonn. Sie nimmt die Ambivalenz des Rauschs in den Blick, fragt nach der Wirkung auf Tiefenschichten der Seele und nach einer möglicherweise produktiven und heilsamen Kraft, durch die sogar die Wahrnehmung des Göttlichen ermöglicht wird. Die Vorlesungsreihe des Zentrums für Religion und Gesellschaft (ZERG) der Universität Bonn in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk Bonn und dem Ev. Forum Bonn beleuchtet damit den „Rausch“ aus interdisziplinärer Sicht als religiöses, psychisches, gesellschaftliches und kulturgeschichtliches Phänomen mit seinen ambivalenten Funktionen und Ausdrucksweisen, analysiert seine Erscheinungsformen und lotet mögliche Umgangsweisen aus. Die Ringvorlesung findet ab 9. Oktober jeweils dienstags zwischen 18:15 und 19:45 Uhr in Hörsaal XII im Universitätshauptgebäude statt. Der Eintritt ist frei. Kommende Themen sind:

13.11.2018: „Die Moderne: Der Rausch der 68er“, Prof. Dr. Detlef Siegfried, Modern German and European History, Copenhagen

20.11.2018: „‚Des Geistes klare Trunkenheit‘” (Ambrosius von Mailand). Christliche Gotteserfahrung im Spannungsfeld von Liturgie und Mystik“, Prof. em. Dr. Albert Gerhards, Liturgiewissenschaft, Katholisch-Theologische Fakultät

27.11.2018: „Rausch – Ekstase – Heilung: Schamanismus in Asien“, Prof. Dr. Christoph Antweiler, Institut für Orient- und Asienwissenschaften, Abteilung für Südostasienwissenschaft

4.12.2018: „Rausch, Ritual und Reenactment. Trance in Heilungskulten traditioneller und synkretistischer Religion“, Privatdozent Dr. Walter Bruchhausen, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universitätsklinikum Köln

11.12.2018: „Rausch in der heutigen Psychiatrie“, Prof. Dr. Alexandra Philipsen, Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Bonn

18.12.2018: „Rausch und Musik“, Prof. Dr. Tobias Janz, Leiter der Abteilung für Musikwissenschaften/Sound Studies

8.01.2019: „Realisationsformen des Rausches in der bildenden Kunst“, Dr. Christoph Schreier, Stellv. Direktor Kunstmuseum Bonn

15.01.2019: „Der gefallene Mensch? Alkohol und Drogen im Spiegel von Strafrecht und Kriminologie“, Prof. Jörg Kinzig, Institut für Kriminologie, Juristische Fakultät, Tübingen

22.01.2019: „Rausch als Thema der Ethik“, Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister (ZERG), Moraltheologie, Katholisch-Theologische Fakultät

29.01.2019: „Askese und Exzess. Zur Kultursoziologie des Rausches“, Prof. Dr. Clemens Albrecht (ZERG), Kultursoziologie, Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie

Mehr: Universität Bonn, Internet: https://www.uni-bonn.de/neues/250-2018

Unser Gesprächspartner:  Diakon Dr. Dr. Andreas Bell arbeitet in der katholischen Erwachsenenbildung. Nach den Studien der Chemie, Philosophie und Theologie war er in der Katholische Hochschulgemeinde Frankfurt am Main als Referent für Ethik in den Naturwissenschaften und der Medizin tätig, leitete an der Universität Paderborn zwei Jahre lang das Labor für Sportimmunologie, war Lehrbeauftragter für medizinische Ethik an der Universität Frankfurt/Main sowie für Rhetorik und Wissenschaftsdidaktik an der Universität Mainz. Seit vielen Jahren ist er als Dozent und Politikberater für Suchtprävention und Suchthilfe tätig. Seit 2006 ist Andreas Bell im Referat Dialog und Verkündigung des Erzbischöflichen Generalvikariats Köln für den Dialog mit den Wissenschaften zuständig. Der ist promovierter Naturwissenschaftler und promovierter Theologe wurde 2007 zum Ständigen Diakon geweiht. Als nebenamtlich in Deutz tätiger Diakon predigt er an der Kölner Jesuitenkirche und Kunststation Sankt Peter.
Kontakt: Diakon Dr. Dr. Andreas Bell, Dipl.Theologe, Dipl. Chemiker, Bildungswerk Bonn, Pädagogischer Mitarbeiter, Tel. 0228 / 42979-143, E-Mail: bell@bildungswerk-bonn.de, Andreas.Bell@Erzbistum-Koeln.de

Samstag, 10.11.2018