Gaesdonck: 20 Jahre Sozialpraktikum

von Christof Beckmann

Dienstag, 09.07.2019

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Emblem der Gaesdonk, Quelle Homepage der Schule

Für Schüler, Eltern und Lehrer ist sie natürlich nicht „irgendeine Schule“. Das Collegium Augustinianum Gaesdonck bei Goch. Seit 20 Jahren sollen Schülerinnen und Schüler dort erfahren, was es heißt, Verantwortung für andere zu übernehmen...

INFO: Die Internatsschule „Gaesdonk“ stellt ihre Arbeit unter das Motto „Exzellente Bildung ist unsere Leidenschaft“. Darum gehört neben den üblichen Fächern für „Kopf. Herz. Charakter“ ein Sozialpraktikum zum verpflichtenden Angebot: Seit dem Schuljahr 1998/99 wird an der Gaesdonck für Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs EF, der „Einführungsphase“ im ersten Jahr der gymnasialen Oberstufe, ein dreiwöchiges Sozialpraktikum durchgeführt, eine selten zu findende Sonderform des Betriebspraktikums. Die Praktikanten sollten in den drei Wochen vor den Sommerferien in verschiedenen sozialen Praxisfeldern Erfahrungen für ihre Persönlichkeit, für ihre Vorstellungen von der Berufswelt und in der Begegnung mit Menschen sammeln. Vier Lehrer der Gaesdonck organisierten das gesamte Praktikum.
Durchgeführt wurden die aktuellen Praktika im Schuljahr 2018/2019 durch 85 Mädchen und Jungen (44/41)in sozialen Einrichtungen zwischen Kleve, Rees und Geldern, in denen Menschen in sozialen Einrichtungen betreut, gepflegt oder gefördert werden. Einsatzorte waren u.a. Kindergärten (34 Schüler), Grund-/Förderschulen mit Offenen Ganztag (13), Krankenhäuser (14), Alten-/Pflegeheime (12), Werkstätten für behinderte Menschen (7), Einrichtungen der Rheinischen Landesklinik (3) und Hospize (1). Ein Einsatzbereich war auch die „Fazenda da Esperanca“ im Kloster Mörmter (Düsterfeld 8, 46509 Xanten). Dort absolvierte der Gaesdoncker Schüler Jan Michel Wilhelms sein dreiwöchiges Praktikum in der Arbeit mit suchtkranken Männern. Mehr Informationen unter https://www.fazenda.de/moermter.

Collegium Augustinianum Gaesdonck: Das „Collegium Augustinianum Gaesdonck“, gegründet am 16. Oktober 1849, liegt zwischen Stadt Goch im Kreis Kleve und dem niederländischen Ort Siebengewald (Gemeinde Bergen, Limburg) auf der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden. Ursprung ist das Kloster der Regulierten Chorherren des hl. Augustinus der Kongregation von Windesheim mit Klosterkirche und Gebäuden der ehemaligen „Canonia Beatae Mariae in Gaesdonck prope Goch“,1406 eingeweiht und während der Säkularisation 1802 aufgelöst. Ab 1828 diente es zwanzig Jahre lang als „Hülfspriesterseminar“ des Bistums Münster. Es musste während dem sogenanntem „Kulturkampf“ im Jahre 1873 geschlossen werden, wurde 1893 wiedereröffnet und 1942 durch die Nationalsozialisten wieder aufgelöst.
Im Januar 1946 wurde der Schulbetrieb wieder aufgenommen und ist ein staatlich anerkanntes bischöfliches Gymnasium des Bistums Münster mit Internat für über 800 katholische Mädchen und Jungen – seit 2002 auch koedukativ. Es wird von einem Stiftungsvorstand geleitet, dem Weihbischof Rolf Lohmann aus Xanten vorsteht.
Das Motto der Schule lautet: „Quos Gaesdonck iunxit iunctos non dirimet aetas“ (Diejenigen, die Gaesdonck verbunden hat, kann die Zeit nicht trennen). Das Wappen der Schule besteht aus einem roten T- oder Franziskuskreuz auf blauem Grund und drei sechseckigen gelben Sternen über dem Kreuz. Das Zeichen findet sich auch mehrfach in den Wappen ehemaliger Schüler wieder, die zu Bischöfen ernannt wurden. Gebäude und die umfangreiche Klosterbibliothek „Bibliotheca domus presbyterorum Gaesdonck“ bewahren als Zeuge der Zeit-, Kirchen- und Bildungsgeschichte der letzten 600 Jahre auch das Archiv des niederrheinischen Zisterzienserinnenklosters Graefenthal auf.
Unser Gesprächspartner: Spiritual Cornelius Happel (für das Sozialpraktikumsteam), Adresse: Collegium Augustinianum Gaesdonck, Gaesdoncker Straße 220, 47574 Goch, Tel. 02823 / 961 0, Direkt 02823 / 96 11 60, E-Mail happel@gaesdonck.de, Internet: http://www.gaesdonck.de.

 

Dienstag, 09.07.2019