Lokführer dringend gesucht

von Christof Beckmann

Dienstag, 20.08.2019

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Motiv: Kolping Bahnakademie Flyer, Montage: KIP

Lokführer werden händeringend gesucht. Allein bei der Deutschen Bahn sollen in diesem Jahr 2.000 "Triebfahrzeugführer" eingestellt werden. Wer sie ausbildet, hat - kein Wunder – eine Vermittlungsquote von 100 Prozent. Wie die Kolping-Bahnakademie in Hamm.

INFO: Hinter den großen Problemen der Deutschen Bahn steckt vor allem Personalmangel, das bestätigte ein Sprecher Mitte August gegenüber dem SPIEGEL (Montag, 12.08.2019). Gegen Verspätungen und Zugausfälle wolle das Unternehmen angehen, wirbt um Quereinsteiger und will über 20.000 neue Mitarbeiter einstellen, darunter allein rund 2000 Lokführer. Nach Angaben der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer liege das Durchschnittsalter der Lokführer bei über mehr als 50 Jahren. Damit werde sich das Problem in den nächsten Jahren voraussichtlich noch verschlimmern. Schon jetzt fehlten deutschlandweit etwa 1500 Lokführer, nicht nur bei der Deutschen Bahn, sondern auch bei Mitbewerbern oder im öffentlichen Nahverkehr.

Die Kolping-Bahnakademie im westfälischen Hamm: Sie bildet Triebfahrzeugführer aus, ist durch das Eisenbahn-Bundesamt als Schulungseinrichtung anerkannt und arbeitet mit mehreren Eisenbahn-Verkehrsunternehmen im Güter- oder Personenverkehr zusammen, so etwa mit Keolis Deutschland, DB Cargo AG, NationalExpress, abellio rail NRW, Lok-Partner oder C&K Logistik. Die Qualifizierung zum/zur Triebfahrzeugführer/ -führerin umfasst technische Grundlagenlehre, umfassende Fahrzeugkunde und praktische Ausbildung durch erfahrene Lokführer, die auch in Prüfungsausschüssen mitarbeiten und in die Zertifizierungsprozesse des Eisenbahn-Bundesamtes eingebunden sind. Dazu gehören die psychologische Eignungsfeststellungen und medizinische Untersuchungen in Zusammenarbeit mit anerkannten Bahn-Betriebsärzten sowie Praxisausbildung an modernen, aber auch historischen Eisenbahnfahrzeugen. Die Ausbildung und weiterführende Qualifizierungen zur Fahrberechtigung (RFU) für jede Triebfahrzeugart und Baureihe erfolgt durch Simulator-Trainings auf mit Zusi 3 arbeitenden Simulatoren. Zugangsvoraussetzungen: Mindestalter 20 Jahre, psychologische und medizinische Eignung, Hauptschulabschluss, abgeschlossene Berufsausbildung, gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift, technisches Verständnis, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Sicherheitsbewusstsein und Wechselschichtbereitschaft.

Kolping-Bildungszentren Westfalen gem. GmbH: Das 1982 ins Leben gerufene Berufsförderungszentrum Hamm ist von den Kammern anerkannter Ausbildungsbetrieb und Qualifizierungsträger in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Grundlage der dort geleisteten Bildungsarbeit ist die von Adolph Kolping formulierte Überzeugung, dass berufliche Bildung der Entwicklung des ganzen Menschen dient.

Unsere Gesprächspartnerin: Andrea Oelsner leitet die Kolping-Bahnakademie, Kolping-Bildungszentren Westfalen gem. GmbH – Bahnakademie Hamm – Grünstraße 98 b, 59063 Hamm, Tel. 02381 / 95004-18, Fax 02381 / 95004-37, E-Mail: a.oelsner@kolpingbfz-hamm.de. Hier geht es zum aktuellen Folder, hier zur  Facebook-Seite, hier zur Homepage.

Adolph Kolping: Der auch als Gesellenvater bezeichnete Priester, Sozialreformer, Publizist und Seelsorger Adolph Kolping, geboren am 8. Dezember 1813 als Sohn einer Tagelöhnerfamilie in Kerpen, zog als gelernter Schuhmacher selbst zehn Jahre lang als „fahrender Geselle“ von Ort zu Ort. Mit 23 Jahren besuchte Kolping abermals die Schule, machte sein Abitur in Köln und studierte Theologie in München und Bonn. 1845 in Köln zum Priester geweiht, war er zunächst vier Jahre lang als Kaplan in Wuppertal-Elberfeld. 1849 nach Köln versetzt, gründete er dort den ersten katholischen Gesellenverein, um damit jungen Handwerksgesellen Halt und Heimat zu geben. Bis zu seinem Tod am 4. Dezember 1865 widmete er sich ganz dem Aufbau der Kolpingbewegung. Sein Grab befindet sich dort in der Minoritenkirche. Am 27. Oktober 1991 sprach Papst Johannes Paul II. den „Gesellenvater“ selig. Am 4. Dezember steht er auf dem Heiligenkalender. Sein Geburtsort mit der neu konzeptioniert und wiedereröffneten Ausstellung im Kolpingmuseum präsentiert sich offiziell als „Kolpingstadt Kerpen“.

Das Kolpingwerk: Mit seinen rund 500.000 Mitgliedern in weltweit etwa 5.800 Kolpingsfamilien zählt das Kolpingwerk mit Sitz in Köln zu den großen Sozialwerken der Katholischen Kirche. Schwerpunkt ist Deutschland mit einer Zahl von 275.000 Mitgliedern - hier sind etwa 26.000 ehrenamtliche Vorstandsmitglieder in 2.700 Kolpingsfamilien tätig. Allein in NRW sind rund 100.000 Mitglieder in 800 Kolpingsfamilien organisiert. Das Kolpingwerk in NRW startete im September 2014 die Aktion „Aktiv gegen religiöse Verfolgung". Zwischen September und November konnten 20.000 Unterschriften für die Kampagne gesammelt werden. Das Kolpingwerk ist neben seinem sozialen und missionarischen Engagement auch in der Politik von großer Bedeutung. Tausende von Abgeordneten wirken in den Parlamenten der Bundesländer, der Städte und Gemeinden, aber auch im Deutschen Bundestag mit.

Die Homepage des Kolpingwerks mit detaillierten Informationen über Aufgaben, Ziele und Leben Adolph Kolpings: www.kolping.de

Dienstag, 20.08.2019