Messdienersenioren: Dem Pastor das Wasser reichen
Donnerstag, 07.12.2023

Collage: KIP-NRW
Bei vielen auch speziellen Gottesdiensten in diesen Tagen dürfen sie nicht fehlen: Hilfreiche Geister, die bei den Messen assistieren. Und da treffen sich auch schon mal Opa und Enkel. Auch „Seniorenmessdiener“ können dem Pastor das Wasser reichen
INFO: Vor einem Monat, am 8.11.2023, trafen sich mehr als 70 erwachsene Messdiener aus dem Bistum zu einem gemeinsamen „Danke-Tag“ in Kalkar. Unter ihnen auch Franz-Josef Meyer, 73, aus Emmerich-Vrasselt, verheiratet seit 45 Jahren. Er hat sich mit anderen Rentnern in den Messdiener-Senioren seiner Heimatgemeinde zusammengeschlossen.
Ministranten: Derzeit sind in den deutschen Bistümern etwa 360 000 Ministranten und Ministrantinnen im Alter zwischen neun und 25 Jahren aktiv. Rund 30.000 beginnen derzeit jährlich ihren Dienst, bundesweit sind mehr als 58 000 Gruppenleiter einschließlich Oberministranten aktiv. Die seit dem 8. Jahrhundert in der katholischen Kirche eingeführten Ministranten, Messdienerinnen und Messdiener werden nach ihrer Erstkommunion und einer Vorbereitungszeit in einem besonderen Gottesdienst in den Dienst aufgenommen. Sie haben wichtige Aufgaben in der Gestaltung der Liturgie (griech. „leiturgía“ aus „érgon“ = Werk und „léitos“‚ = zum Volk gehörig), bringen bei der Eucharistiefeier Brot, Wein und Wasser zum Altar, assistieren bei der Spendung von Sakramenten, bei Andachten und Prozessionen.
Zum Teil sind die Ministrantendienste aus den früheren niederen Weihestufen des Priesteramtes abgeleitet: Sie sammeln die Kollekte ein, läuten der Wandlungsglocken während des Hochgebets und auch der Dienst des Lektors kann von einem Ministranten übernommen werden. Als Libriferar halten sie liturgische Bücher bereit, tragen als Thuriferar das Weihrauchfass, als Navikular das Schiffchen, als Akolythen und Ceroferare Kerzen und Leuchter, als Kruziferar das Vortragekreuz, als Mitrafer und Baculifer die Mitra und den Stab des Bischofs. In mehr als zwei Dritteln der Pfarreien gibt es regelmäßige Gruppenstunden mit pädagogisch orientierten Angeboten über eindeutig liturgische Bildung, Katechese, Gebet und „spirituelle Besinnung“ bis zu konkreten Sozialaktionen. Auch werden Ausflüge, Freizeiten oder Zeltlager angeboten.
Der Ministrantendienst war als Hinführung zum Priesterberuf angesehen, deshalb nur Männern und männlichen Jugendlichen vorbehalten. Bereits das Zweite Vatikanische Konzil stellte klar, dass es sich beim Dienst der Ministranten um einen liturgischen Dienst handelt, der im Sinne der tätigen Teilnahme an der Messfeier allen Getauften zukommt. Doch erst seit dem Ende des 20. Jahrhunderts wurden weibliche Jugendliche schrittweise zugelassen.
Auf Bistumsebene wird die Ministrantenarbeit von Referenten unterstützt, auf Bundesebene durch die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge (afj). Das Starterpaket für Ministrantinnen und Ministranten, seit Herbst 2023 wieder verfügbar, will die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Ministrantinnen und Ministranten sichtbar machen und als Zeichen der Wertschätzung beim Dienst ermutigen. Es entstand in Zusammenarbeit des Referats für Ministrantenpastoral in der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge (afj) und des Zentrums für Berufungspastoral (ZfB). Der 1960 unter starker deutscher Beteiligung in Altenberg gegründete Internationalen Ministrantenbund „Coetus Internationalis Ministrantium“ (CIM) entstand aus pastoralen und liturgischen Gründen, aber auch als Friedensinitiative von und für Ministrantinnen und Ministranten: Die 1962 eingerichteten gemeinsamen Romwallfahrten für Jugendliche ab 13 Jahren und junge Erwachsene findet alle vier Jahre statt. Internetseite des CIM: www.minis-cim.net