Nikolaus: Licht an!
Mittwoch, 06.12.2023

Plakat "Aktion Lichtblicke", Nikolaus, Collage: KIP
Im Advent taucht mit Barbara und Luzia ein spezielles Personal im Kirchenjahr auf. Und natürlich: Heute ist Nikolaustag, genauer: Der 1680. Todestag von Nikolaus, Bischof von Myra in der heutigen Türkei. Alles lichtvolle Gestalten …
INFO: Kaum ein anderer ist so populär, so bekannt und so beliebt: der Heilige Nikolaus. In der katholischen Kirche wird er häufig als „Nothelfer“ angerufen, die orthodoxen Christen bezeichnen ihn als „Wundertäter“. Geboren um 280/286, wurde er mit etwa 19 Jahren zum Priester geweiht und wenig später zum Bischof von Myra in der Region Lykien an der heute türkischen Mittelmeerküste ernannt - heute heißt der kleine Ort Demre und liegt etwa 100 Kilometer südwestlich der türkischen Großstadt Antalya. Zur Zeit der Christenverfolgung unter Galerius geriet Nikolaus um 310 in Gefangenschaft, wurde gefoltert und trat gezeichnet von Misshandlungen auf dem Konzil von Nizäa 325 auf, wo er für die Wesensgleichheit der drei göttlichen Personen eintrat. Weit verbreitete Legenden stellen ihn als Helfer in Hungersnöten und besonderen Freund der Kinder dar. Er starb an einem 6. Dezember zwischen 345 und 351 in Myra. Sein Kult entwickelte sich etwa 200 Jahre später in Griechenland und dann in den slawischen Ländern, im 8. Jahrhundert verbreitete er sich von Rom aus auch in Mittel- und Südeuropa.
In deutschsprachigen Ländern ist eine erste Nikolaus-Kirche zur Zeit Karls des Großen um 800 im münsterländischen Billerbeck nachgewiesen. Doch ist der entscheidende Schub zur Nikolausverehrung dem ottonischen Kaiserhaus zu verdanken: Sein Kult kam durch die Heirat von Kaiser Otto II. (961-983) mit der gebürtigen Griechin Theophanu besonders ins Rheinland. Die Nichte des byzantinischen Kaisers Johannes I. Tzimiskes begann nach dem Tod des Kaisers ab 983 ein reges Bauprogramm mit Bauleuten aus ihrer Heimat und regierte als Kaiserin das Reich stellvertretend für ihren noch unmündigen Sohn Otto III. (Regierungszeit 996-1002). Als sie am 15. Juni 991 in Nimwegen starb, bestand im Valkshof, dem Ort der Kaiserpfalz, bereits eine weitere Nikolaus-Kapelle. Ihr Sohn stiftete 996 die spätere Reichsabtei Burtscheid im südlichen Stadtgebiet des heutigen Aachen und stellte sie unter den Schutz des hl. Nikolaus – wohl auch als Reverenz an seine griechische Mutter. Von den ersten Orten der Verehrung aus verbreitete sich der Nikolauskult in viele deutsche Landschaften: Um das Jahr 1000 ist die Nikolausverehrung im Moselgebiet in Traben-Trarbach verbreitet und 1018 sind Nikolausreliquen im Kloster Maxim in Trier nachgewiesen, von wo sie später Echternach erreichen. Die Ottonin Mathilde, verheiratet mit dem Pfalzgrafen Ezzo von Lothringen, stiftete 1024 die Abtei Brauweiler im heutigen Rhein-Erft-Kreis und ließ sie ebenfalls dem hl. Nikolaus weihen. Über 2.200 weitere Kirchen wurden zwischen dem 11. und 16. Jahrhundert diesseits der Alpen nach dem Heiligen Nikolaus benannt.
Die ursprünglichen Reliquien des Bischofs aber verschwanden 1087 aus seiner Grabeskirche in Myra: Als der oströmische Kaiser das Gebiet nicht mehr kontrollieren konnte, wurden die Gebeine durch Kaufleute aus dem süditalienischen Bari gestohlen. Sie trafen am 9. Mai in ihrer Heimatstadt – der Tag wird heute noch dort als großes Fest gefeiert und Nikolaus wird heute in der Krypta der Basilika San Nicola verehrt.
Der im 10. Jahrhundert entstandene Brauch, dass der Nikolaus am Tag der „Unschuldigen Kinder“ (28. Dezember) die Kinder besucht und mit Gaben beschenkt, geht auf die Klosterschulen zurück, bei denen ein Kind einen Bischof darstellte. Erst im 13. Jahrhundert verlegte man die Übung auf den Todestag des heiligen Nikolaus am 6. Dezember. Dargestellt wird er als Bischof mit drei Goldkugeln, drei Broten, drei Steinen oder Pökelfass mit drei Knaben sowie mit Schiffen. Er ist vor allem Patron von Russland, Lothringen; der Kinder, der Schüler, Studenten und Schiffer. Mehr zum echten Nikolaus: www.bischof-nikolaus.de, www.nikolaus-von-myra.de.
Heilige Barbara: Am 4. Dezember feiert die katholische Kirche das Fest der heiligen Barbara. Barbara, geboren Ende des 3. Jahrhunderts in Nikomedia, dem heutigen Izmit oder in Heliopolis, dem heutigen Baalbek, starb nach der Überlieferung um 306 in Nikomedia als Märtyrerin unter Galerius Valerius Maximinus, genannt Daja. Als eine der 14 Nothelfer wird Barbara besonders zum Schutz vor jähem Tod und als Beistand der Sterbenden angerufen. Bekannt ist sie vor allem als Bergbauheilige. Dies hängt mit einer der vielen Legenden zusammen: So soll sie von ihrem heidnischen Vater in einen Turm eingeschlossen worden sein, weil er eine Heirat verhindern wollte. Als er auf Reisen war, ließ Barbara sich heimlich taufen. Auf der Flucht vor ihrem Vater soll sie durch eine Bergspalte entkommen sein und Unterschlupf bei einem Hirten gefunden haben, der sie schließlich verriet. Im Rheinland galt Barbara lange als Begleiterin des Nikolaus und bescherte die Kinder. Zum Namensfest der heiligen Barbara am 4. Dezember werden Zweige als „Barbarazweige” von Apfel- oder Kirschbäumen abgeschnitten und ins Wasser gestellt. Sie sollen am Weihnachtsfest blühen und damit symbolisch für Jesus, den „Spross aus der Wurzel Jesse” stehen. Die für eine gute Todesstunde und gegen jähen Tod angerufene Heilige wird dargestellt mit einem Turm mit drei Fenstern, Kelch und Hostie, Kanonenrohr oder Fackel. Sie gilt als Patronin der Bergleute, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Glöckner, Glockengießer, Feuerwehrleute, Totengräber, Artilleristen und Waffenschmiede; der Mädchen, Gefangenen und Sterbenden. Im Bochumer Bergbaumuseum findet sich eine der umfangreichsten Sammlungen der Heiligen Barbara. Mehr unter: http://www.bergbaumuseum.de.
Heilige Luzia: Rund um den 13. Dezember erinnern Lichterfeiern an eine frühe Christin, die aus Syrakus in Sizilien stammt. Lucia (lat. „die Leuchtende“ oder „Lichtträgerin“) setzte sich für verfolgte Christen ein und brachte nach der Legende mit einem Lichterkranz auf den Kopf Brot in die Verstecke. Als man sie selbst als Christin erkannte, wurde sie mit dem Tod bestraft. Ihr Gedenktag wird vor allem in Schweden mit dem vorweihnachtlichen Lucia-Fest gefeiert, zunehmend aber auch in Deutschland. Dabei gibt es Prozessionen von kerzengekrönten Lucia-Darstellerinnen, zahlreiche Familienbräuche und Lucia-Konzerte.
NRW-Lokalradios feiern gemeinsam 25 Jahre Aktion Lichtblicke:
Die NRW-Lokalradios feiern Jubiläum: Ihre gemeinsame erfolgreiche Spendenaktion Lichtblicke wird 25 Jahre alt. Um ihren Hörerinnen und Hörern eine stimmungsvolle Vorweihnachtszeit zu bescheren, haben die NRW-Lokalradios auch in diesem Jahr wieder viele Programm-Highlights kreiert, starten damit ab dem Wochenende in die Hochphase der Spendensaison. Und berichten über Betroffene und Hörerinnen und Hörer, die sich für diese in Not geratenen Kinder und Jugendliche in NRW sowie ihre Familien engagieren.
Ab 25.11.2023 war der Lichtblicke-Shop geöffnet und am 27. November 2023 startete wieder die einmal jährlich stattfindende Lichtblicke-Auktion. Versteigert wurden bis zum 1. Dezember 2023 außergewöhnliche Objekte und Erlebnis-Gutscheine, die es so in keinem Shop zu kaufen gibt. Highlight on Top: Jeder Höchstbietende bekam bei der Lichtblicke-Auktion zwei Tickets für die Lichtblicke-Weihnachtsshow am 16. Dezember 2023 in der Turbinenhalle Oberhausen. Es wird ein außergewöhnlicher Event-Abend mit einem hochkarätigen Mix aus Musik und Comedy. Mit Headliner Nico Santos, der deutschen Sängerin Leony, dem Singer-Songwriter Kelvin Jones und den Comedians Markus Krebs und Jürgen Bangert – den Hörern auch bekannt als Elvis Eifel – erleben die Gäste einen unvergesslichen vorweihnachtlichen Abend mit anschl. Aftershow-Party. Diese Tickets sind nicht käuflich zu erwerben, sondern können bis zum 8. Dezember im Programm der NRW-Lokalradios gewonnen werden.
Im Advents-Programm berichten die NRW-Lokalradios auch wieder ausführlich über „Die Macher“. Hier werden Hörerinnen und Hörer vorgestellt, die die Aktion Lichtblicke mit kreativen Ideen und Aktionen in besonderer Weise unterstützen. Ob Plätzchenbacken in der Kita, Basteln in der Schule oder Verkäufe von Lebensmitteln oder Dienstleistungen – viele Menschen lassen sich richtig was einfallen, um hilfsbedürftigen Kindern und Jugendlichen in NRW zu helfen. Natürlich berichten die NRW-Lokalradios auch über einzelne Schicksale, die Kinder und Jugendliche mit ihren Familien erleben müssen. Die NRW-Lokalradios freuen sich über jede kleine und große Spende für die Aktion Lichtblicke e. V. Die Spenden werden vorzugsweise online unter www.lichtblicke.de oder über eine Banküberweisung angenommen.
Die Aktion Lichtblicke e.V. wurde 1998 ins Leben gerufen und ist eine gemeinsame Spendenaktion des Mantelprogrammanbieters RADIO NRW, des Verbandes Lokaler Rundfunk (VLR) für die 45 Lokalradios in NRW sowie der kirchlichen Hilfswerke Diakonie und Caritas in Nordrhein-Westfalen. Unter der Schirmherrschaft von Katharina Wüst, Ehefrau des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten, hilft die Aktion Lichtblicke da, wo eine außergewöhnliche Notsituation vorliegt. Besondere Berücksichtigung bei dieser Spenden-Kampagne finden Familien, die in eine aussichtslose Misere geraten sind und dringend finanzielle Unterstützung benötigen, um ihren Lebensalltag meistern zu können. Die Aktion Lichtblicke e.V. trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstitutes für soziale Fragen (DZI).
Lichtblicke-Bilanz 2022/23: Die Aktion Lichtblicke e. V. konnte im vergangenen Geschäftsjahr wieder zahlreichen Familien und Kindern helfen: Die NRW-Lokalradio-Hörerinnen und Hörer spendeten mehr als 4,6 Millionen Euro für die gute Sache, so dass das Spendenjahr, das am 30. September 2023 endete, ein sehr erfolgreiches war. Die letzten Jahre waren von besonderen Ereignissen wie der Corona-Pandemie, der Flut-Katastrophe in NRW und dem Ukraine-Krieg geprägt. Hier hat die Aktion Lichtblicke jeweils Sonder-Spendenaktionen ins Leben gerufen, die sich mit ungewöhnlich hohen Spendenergebnissen bemerkbar gemacht haben. Doch auch ohne diese Sonderlagen ist die Spendenbereitschaft weiterhin groß. Dies zeigt ein Vergleich mit dem „Vor-Krisen-Jahr“-Spendenjahr 2018/2019, in dem die Aktion Lichtblicke rund 3,8 Millionen Euro an Spenden sammeln konnte. Hierzu konnte die NRW-Spendenaktion das Geschäftsjahr 2022/2023 mit einem beachtlichen Plus von 800.000 Euro abschließen.
Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2022/2023 2.499 Anträge in Höhe von rund 4,8 Millionen Euro bewilligt und sind zur Auszahlung an die bedürftigen Familien gekommen. Damit konnten rund 13.623 Kinder und Jugendliche unterstützt werden. Dabei entfielen auf die klassischen Einzelfall-Hilfen, die bei der Aktion Lichtblicke traditionell im Mittelpunkt stehen, 3,4 Millionen Euro. 400.000 Euro wurden für institutionelle Förderungen sowie 200.000 Euro an Spenden für sogenannte Leuchtturm-Projekte weitergegeben. Jeweils 400.000 Euro wurden im Rahmen der Ukraine- und der Unwetter-Hilfe verausgabt.
Allgemeine Informationen zu Aktion Lichtblicke e.V., der Lichtblicke-Auktion, dem Lichtblicke-Shop, Möglichkeiten zu Online-Spenden, Bildmaterial sowie den aktuellen Spendenstand findet ihr unter www.lichtblicke.de.