Missio: Schutzengel für Kinder

von Christof Beckmann

Mittwoch, 29.03.2023

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Foto (v.l.): Pfarrer Dirk Bingener, Präsident missio Aachen, Rhoy Dizon, missio-Projektpartnerin in den Philippinen Barbara Kluge, Ministerialdirigentin im BMI – Abteilung Cyber- und Informationssicherheit, © missio

Kaum zu glauben: Weltweit ist Sklaverei wieder auf dem Vormarsch. Sie trifft auch die Kleinsten. Pädosexuelle Täter sind im Internet auf der Suche nach Kindern. Ihre Opfer finden sie in Ländern wie den Philippinen, weiß missio-Projektpartnerin Rhoy Dizon.

INFO: 750.000 pädosexuelle Täter surfen in diesem Moment im Internet auf der Suche nach Kindern, so die Einschätzung der UN und des FBI. Dagegen fordert das katholische Hilfswerk missio Aachen zusammen mit Projektpartnern und Verbänden einen verstärkten Kampf gegen sexuelle Online-Ausbeutung. Zu den Unterstützern gehören etwa die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), das Kolpingwerk, die Frauenrechtsorganisation Solwodi, der katholische Jugenddachverband BDKJ, Hildesheims Bischof Heiner Wilmer sowie missio-Projektpartner in Afrika und Asien wie zum Beispiel Pater Shay Cullen und Schwester Mary John Mananzan. 

Die Bundesregierung müsse sich entschiedener als bisher für den weltweiten Kinderschutz auf Internetplattformen einsetzen, so der Appell: Konkret fordert das Hilfswerk eine Schutzpflicht der Plattformen. Facebook und andere müssten aktiv nach Online-Darstellungen von Kindesmissbrauch suchen, diese melden und regelmäßig über ihre Schutzmaßnahmen berichten. Notwendig sei zudem eine «sinnvolle Datenspeicherung» und eine «gesetzlich gewährleistete Speicherung ermittlungsrelevanter Standortdaten» für drei Monate, damit mehr Fälle strafrechtlich verfolgt werden könnten. Zuletzt fordert das Hilfswerk eine konsequentere Strafverfolgung. Dazu müsste es vor allem mehr Ermittler beim Bundeskriminalamt geben im Bereich des Online-Kindesmissbrauchs. Eine entsprechende Petition «Schützt Kinder vor Online-Missbrauch!» mit knapp 13.700 Unterschriften übergab missio dem Bundesinnenministerium. Dort war am 28. Februar eine Delegation von missio zu einem Fachgespräch eingeladen. Teilnehmener waren Experten des BMI zur Cyber-Thematik sowie missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener, Rhoy Diozon (Philippinen) sowie Kriminalhauptkommissar a.D. Manfred Paulus, langjähriger Kooperationspartner von missio und Autor des Buches „Menschenhandel und Sexsklaverei“. Der Lehrbeauftragter an Aus- und Weiterbildungsstätten der Polizei des Bundes und der Länder war über 25 Jahre im Bereich der Rotlichtkriminalität, des Frauen- und Kinderhandels, der damit verbundenen Zuhälterei und gegen die Pädokriminalität tätig. Bekannt wurde er durch Ermittlungen in Thailand und in Osteuropa.

Weil die Täter auch aus Europa und den USA stammen, startete missio gemeinsam mit Kooperationspartnern eine Petition für einen verstärkten Kampf gegen sexuelle Online-Ausbeutung von Kindern. Ihre Opfer finden diese Männer in Ländern wie den Philippinen, weiß die missio-Projektpartnerin Rhoy Dizon, Leiterin des ANCE-Projekts für Familien in Not, die unter anderem auf den Friedhöfen von Cebu City ums Überleben kämpfen. Als Reaktion darauf hat sie mit Spenden aus Deutschland ein Präventionsprogramm aufgebaut, mit dem sie über 7.000 Kinder vor den Cyber-Zuhältern bewahrt hat. missio will auch zukünftig mit Spenden aus Deutschland dieses Präventionsprogramm gegen sexuelle Online-Ausbeutung fördern.

Die Forderungen von missio und den Kooperationspartnern: Schutzengel Petition Missio – Missio (missio-hilft.de). Kurzfilme zum Thema: https://youtu.be/MF9DDVLDHwY, https://youtu.be/QDWvlRELShM, Psychologische Hilfe durch missio-Projektpartner Pater Shay Cullen für Opfer von sexueller Online-Ausbeutung: Aktion Schutzengel: So unterstützt missio sexuell ausgebeutete Kinder und Jugendliche - YouTube

Mittwoch, 29.03.2023