One Minute Homily

von Christof Beckmann

Dienstag, 12.11.2019

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Bild: Screenshot vom Youtube-Kanal der Jesuiten: https://www.youtube.com/watch?v=s_rE1hvJl4c

Während die Klickzahlen im Internet steigen, sinkt die Zahl der Kirchenbesucher an den Sonntagen. Deswegen präsentieren die Jesuiten die Botschaft des Evangeliums nun auf ihren Social-Media-Kanälen: Die „One Minute Homily"...

INFO: 71 Prozent der Bevölkerung sind an einem normalen Tag online, 2018 waren es 67 Prozent. Bei den 14- bis 29-Jährigen beträgt diese Tagesreichweite 98 Prozent. 76 Prozent kommunizieren täglich über WhatsApp, 21 Prozent nutzen Facebook und 13 Prozent Instagram. Doch während die Klickzahlen im Internet steigen, sinkt die Zahlen der Kirchenbesucher an den Sonntagen. Deswegen, so eine Initiative aus dem Jesuitenorden in Deutschland, soll die Botschaft des Evangeliums nun auf die Social-Media-Kanäle, um dort Gläubigen und Interessierten die Botschaft in einer verständlichen Alltagssprache nahezubringen. Mit einem neuen Social Media-Format gingen sie zur Fastenzeit 2019 mit der ersten „One Minute Homily“ (OMH) in Serie. Zu Sonn- und kirchlichen Feiertagen bringt darin ein Jesuit das Evangelium des Tages in einer Minute auf den Punkt. Alle One Minute Homilies sind auf dem YouTube Kanal des Ordens zu finden. So lädt Clemens Kascholke SJ in seiner One Minute Homily zu einem schonungslosen Blick in den Spiegel ein -> One Minute Homily: Der schonungslose Blick: im Video Jesuit werden stellt er sich als Ansprechpartner für Interessenten am Jesuitenorden in Deutschland kurz vor.

Clemens Kascholke SJ selbst ist 2011 in den Jesuitenorden eingetreten und wurde 2018 in Frankfurt zum Priester geweiht. Nach einem Praktikum in der Jugendarbeit in Hamburg absolvierte er an der LMU München ein Aufbaustudium für Lehramt an Gymnasien mit den Fächern Deutsch und Religion. Derzeit ist er für die Berufungspastoral des Jesuitenordens verantwortlich und leitet die Zukunftswerkstatt SJ in Frankfurt/M. Kontakt: Zukunftswerkstatt SJ, Offenbacher Landstraße 224, 60599 Frankfurt am Main, E-Mail: clemens.kascholke@jesuiten.org, Tel. 069 6061 685, Internet: https://jesuiten.org/, https://zukunftswerkstatt-sj.de, Facebook: https://www.facebook.com/jesuiten, Twitter: https://twitter.com/jesuiten, Instagram: https://www.instagram.com/jesuiten_/

Bonifatiuspreis für „One Minute Homily“: Das Online-Format junger Jesuiten ist am 3. November 2019 als innovatives, pastorales Projekt alle drei Jahre vom Paderborner Bonfiatiuswerk der deutschen Katholiken verliehenen Bonifatiuspreis ausgezeichnet worden. Der „Preis für missionarisches Handeln“ wurde im Rahmen im Rahmen der Diaspora-Aktionseröffnung in Mainz verliehen. Für den diesjährigen Wettbewerb unter dem Leitwort: „Abenteuer Glaube. Entdecker gesucht!“ hatten sich 220 Einsendungen beworben. Zur Jury gehörten die Bundesministerin Julia Klöckner, Bischof Prof. Dr. Peter Kohlgraf, die Journalistin und Moderatorin Gundula Gause, die BDKJ-Bundesvorsitzende Lisi Maier, die Mauritzer Franziskanerin Sr. Maria Magdalena Jardin, Prälat Erich Läufer und der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen.

Die „Gesellschaft Jesu“: Der Jesuitenorden ist die größte männliche Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche. Gründer der „Gesellschaft Jesu“, so die offizielle Bezeichnung in Anlehnung an den lateinischen Namen „Societas Jesu“ (SJ), ist der Spanier Ignatius von Loyola (1491-1556). Unter der Devise „Alles zur größeren Ehre Gottes / Omnia ad majorem Dei gloriam” beschloss er, eine religiöse Gesellschaft zu gründen. Nach einer Pilgerfahrt ins Heilige Land besuchte er die Hochschulen von Barcelona, Alcala und Salamanca, zuletzt in Paris und gründete hier mit Gesinnungsgenossen den Jesuitenorden, den er bedingungslos dem Papst unterstellte. Nach seiner Priesterweihe in Venedig wurde Ignatius durch Papst Paul II. mit der Bulle „Regimini militantis ecclesiae" („Der Leitung der streitenden Kirche") zum Generaloberen der am 27. September 1540 bestätigten Ordensgemeinschaft. Charakteristisch war eine für damalige Verhältnisse hochkarätige Ausbildung, die über das Studium der Theologie hinausging. Ignatius selbst musste sich dafür mehrfach vor der spanischen Inquisition rechtfertigen, verbrachte mehrere Monate im Gefängnis. Umstritten von Anfang an, expandierte der im Zeitalter der Gegenreformation wichtige Orden (Motto: „Gott in allem finden“) auch nach Südamerika und Asien. Beim Tod von Ignatius am 31. Juli 1556 zählte der Orden bereits mehr als 1.000 Mitglieder in über 100 Niederlassungen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der einflussreiche Orden aus immer mehr europäischen Ländern gewaltsam vertrieben. Papst Klemens XIV. veröffentlichte 1773 das Aufhebungsdekret. 1814 erfolgte durch Papst Pius VII. die Wiedergründung der Gesellschaft Jesu mit der päpstlichen Bulle „Sollicitudo omnium ecclesiarum”. Ordensgründer Ignatius, der in der Kirche II Gesù in Rom begraben ist, wurde 1622 heiliggesprochen; sein Fest wird am 31. Juli gefeiert.
Jesuiten sind keine Mönche; sie führen kein Klosterleben und tragen keine Ordenskleidung. Neben Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam verpflichten sie sich in einem vierten Gelübde zu besonderem Gehorsam gegenüber dem Papst. Zudem legen sie ein Zusatzversprechen ab, nicht nach kirchlichen Ämtern zu streben. An der Spitze der Gesellschaft Jesu, die in 125 Ländern vertreten ist, steht ein Ordensgeneral mit Sitz in Rom. Der Orden ist in 85 Provinzen eingeteilt, die jeweils von einem Provinzoberen, dem Provinzial, geleitet werden. Im Interesse einer hohen Mobilität leben die Jesuiten nicht ortsgebunden in Klöstern, sondern entsprechend ihrer Aufgaben und Einsatzgebiete in ordenseigenen Einrichtungen und Häusern, die wiederum einen Hausoberen haben. Ihre römische Hochschule, die „Gregoriana“, ist die renommierteste unter den Päpstlichen Universitäten. Der derzeitige Papst Franziskus ist der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri. 2016 wurde der Politikwissenschaftler Pater Arturo Sosa Abascal SJ (67) aus Venezuela zum 31. Generaloberen des Ordens gewählt. Internet: www.jesuiten.de.

Die Deutsche Provinz: 1540 kam Peter Faber als erster Jesuit nach Deutschland, der erste deutsche Jesuit war Petrus Canisius. 1544 gründete sich in Köln die erste Jesuitenkommunität und 1556 entstanden die ersten beiden deutschen Provinzen. 1872 wurden die Ordensangehörigen durch das Jesuitengesetz aus dem Deutschen Reich vertrieben, gründeten jedoch Ausbildungshäuser in den Niederlanden und Großbritannien oder gingen in Missionen in die skandinavischen Länder, die USA, nach Südbrasilien, Indien, Rhodesien und Japan. 1917 wurde das Verbot in Deutschland aufgehoben. Die bereits durch den Ordensgründer erkannte Bedeutung der Bildung setzten sie wieder in der Gründung von Schulen um. Heute sind in der Deutschen Provinz (Bundesrepublik sowie Dänemark und Schweden) rund 450 Mitglieder vor allem als Lehrer und Hochschullehrer, Schriftsteller, Seelsorger oder Publizisten tätig (Österreichische Provinz: 100, Schweizer Provinz: 80). Sie arbeiten an den Kollegien in Berlin, Bad Godesberg und St. Blasien, den Hochschulen in Frankfurt (Main), München und Innsbruck, in der Jugend und Studentenseelsorge, Gemeindepastoral, Bildungs-, in Beratungs- und Exerzitientätigkeit und als Herausgeber mehrerer Zeitschriften. Kontakt: Provinzialat Deutsche Provinz der Jesuiten, Seestraße 14, 80802 München, E-Mail: provinzialat.ger@jesuiten.org, Tel. 089 / 38185-241, Internet: www.jesuiten.org. Mehr: Jesuiten in Deutschland, Jesuit werden

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