Stolpersteine – Erinnerungen mitten im Alltag

von Carsten Griese

Freitag, 21.09.2018

Stolpersteine mit Blumen umrandet
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Gunter Demnig verlegt Stolpersteine der Erinnerungen

Sie sind quadratisch und relativ klein. 10 x 10 cm ungefähr. Stolpersteine - Sie schimmern golden und ihre Wirkung ist riesengroß. Der Künstler Gunter Demnig hat sie erfunden

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“

Diese jüdische Spruchweisheit treibt den Kölner Künstler an. Seit über 20 Jahren verlegt er Stolpersteine, die an das Schicksal der ermordeten Juden erinnern. Überall dort, wo die deutsche Wehrmacht, die SS und Gestapo einmarschiert sind und ihr Unwesen getrieben haben, dort sollen irgendwann symbolisch einige Steine auftauchen.

„Die Stolpersteine sind eben etwas Handfestes.“, sagt er dazu. „Das sind nicht 6 Millionen, sondern das ist plötzlich in der eigenen Umgebung, ein Familienschicksal.“

Gunter Demnig hat seit 1997 in 23 Ländern fast 70.000 Stolpersteine verlegt. Ihm ist es wichtig, dass sich vor allem junge Menschen mit den Schicksalen der ermordeten Juden beschäftigen:

„Die schönste Definition hat ein Schüler bei einem Interview nach einer Verlegung gesagt. Er wurde gefragt: Sag mal, das ist doch gefährlich solch ein Stolperstein, man fällt doch hin?. Er antwortete: Nein, nein, man fällt nicht hin, man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen.“

Im Beitrag von Carsten Griese erfahren Sie, welche weiteren ergreifenden Geschichten der Künstler beim Verlegen der Stolpersteine immer wieder erlebt.

Weitere Infos zu dem Projekt gibt es unter www.stolpersteine.eu

Freitag, 21.09.2018