Irene und der Mann in Taizé

von Margret Wand

Mittwoch, 03.06.2015

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Im französischem Taize treffen sich Jugendliche aus aller Welt. Sie besprechenh Glaubensfragen und Lebensfragen.

Erinnern Sie sich noch an Ihre erste große Liebe? Und wenn Sie es tun, wie fühlt sich das an? Eher nach: Gut, dass daraus nichts geworden ist? Oder meldet sich da ein leises Bedauern zu Wort?

Irene wird immer noch etwas wehmütig, wenn sie an Antoine denkt. Sie war 21 und er zwei Jahre älter. Sie trafen sich im Sommer in Taizé. Irene erzählt:

"Antoine war aus dem Libanon, lebte damals in England und hat dort studiert. In den hab ich mich sehr, sehr, sehr verliebt. Wir hatten dann Kontakt per Briefen, viele, viele wunderbare Briefe. Und einmal war er noch bei mir zu Hause in München, hat mich besucht, und das war leider unser letztes Treffen. Und irgendwann kam der Brief, er hätte jetzt eine Freundin, und für mich war es dann vorbei. Auch Jahre später, immer wieder hab ich mir gedacht: Warum hab ich so leicht aufgegeben? Warum bin ich nicht hin? Warum hab ich´s nicht versucht?

28 Jahre später hab ich ihn wieder getroffen. Irgendwann war mir klar: Wahrscheinlich hatte er damals gar keine Freundin. Alles wäre möglich gewesen, hätte anders sein können. Er hat geheiratet, ich hab geheiratet, ich hab zwei Kinder. Ich denke, es ist schon so, wie es sein soll. Und trotzdem ist es ein Mensch, den ich nie vergesse."

Es ist gut, wenn Irene ihren Antoine nicht vergisst, denn er ist und bleibt Teil ihres Lebens.

Mittwoch, 03.06.2015