Zum Singen in den Knast

von Arnd Prüßmann

Mittwoch, 17.06.2015

Gospelchor
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Musik verbindet - auch im "Sing Sing".

"Sing Sing" ist ein Hochsicherheitsgefängnis im Bundestaat New York. International bekannt geworden durch Filme wie "Citizen Cane". "Sing Sing" steht für gefürchtete Gefängnisse. Für Monika Schneider-Henseler bekam Sing Sing eine ganz neue Bedeutung.

Monika Schneider-Henseler leitet einen gemischten, überkonfessionellen Gospelchor mit Mitgliedern im Alter von 15 bis rund 70 Jahren. Dieser Chor „Joy and Glory“ ist ins Gefängnis gegangen und hat dort mit Häftlingen gemeinsam geprobt und gesungen.

"Also da stehen Leute, denen möchte man nicht unbedingt im Dunkeln begegnen. " erinnert sich die Chorleiterin. Doch die Scheu wurde schnell überwunden und Klang und Texte der Gospellieder führten Häftlinge und Gäste zusammen. Gospels haben vom Text her etwas Tröstliches. Sie vermitteln: Du bist nicht alleine, du hast jemanden, der dir zur Seite steht. Die Häftlinge konnten sich mit der Gospelmusik identifizieren, erkannten in ihr ihr Schicksal wieder.

Und auch für den Gospelchor von Monica Schneider-Henseler war diese Erfahrung in der JVA ein prägendes Erlebnis:

"Einfach, weil man dieses gemeinschaftliche Gefühl gehabt hat und da so toll aufgenommen worden ist, das hat schon den Chor auch verändert."

Mittwoch, 17.06.2015